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Die
mittelhochdeutsche Apocalypse
in den Münchener Handschriften
Cgm. 292 und Cgm. 111.
503
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung der Doktorwürde
der Philosophischen Fakultät
der Königlichen Universität Greifswald,
vorgelegt
Erich Eichler
aus Königsberg Nm.
Greifswald
Druck von Julius Abel
1910.
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Gedruckt mit Genehmigung der philosophischen Fakultät
der Universität Greifswald.
Dekan: Prof. Dr. M. Konrath.
Referent: Prof. Dr. Gustav Ehrismann.
Tag der mündlichen Prüfung: 13. Juli 1910.
Meinem lieben Vater,
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I. Beschreibung der Handschriften.
1. Hs. A. 1 )
Der Cgm. 111 2 ) 8°, 234 Bll. (= Cim. 169, früher D 3)
der Königl. Hof- und Staatsbibliothek zu München wurde 1826
bei öffentlicher Versteigerung der Kabinettsbibliothek des Königs
Max für die Hofbibliothek angekauft. Die in oberdeutscher
Mundart 3 * * ) abgefasste Hs. stammt frühestens aus dem Ende
des 15. Jhd. und enthält im 1. Teil die Apocalypse, im 2. Teil
Regel und Testament des heiligen Franciscus. Sie ist in Gold¬
schnitt und in Bücherschrift mit Goldbuchstaben auf Pergament
geschrieben, welches neben kleinen Unregelmässigkeiten auf¬
fallend weiss und gut erhalten, nur an wenigen Stellen durch¬
radiert, durch Gebrauch leicht gebräunt und angeschmutzt ist.
Die ganze Hs. ist in Leder gebunden und mit einer kost¬
baren bronzenen Vorder- und Rückseite versehen, deren beide
kunstvollen Schliessen erhalten sind. Der Lederrücken trägt
eine Signatur von moderner Hand: A. Offenbarung Johan 8 .
B. Regel & Testam*. Francilci. sec. XV exeunt Cimel. D 3. Cod.
1) Meine eingehendere Beschreibung des Cgm. 111 wurde ao. 1907
von der Kgl. Preuss. Akademie d. Wissenschaften zu Berlin, Deutschen
Commission, für das Archiv angenommen. Eine Kopie dieser Beschrbg.
befindet sich im Archiv der Kgl. Hof- und Staatsbibi, zu München.
2) Zum Unterschied von Cgm. 292 (Hs. B) ist Cgm. 111 von mir
mit Hs. A bezeichnet worden.
3) SchmeHer bemerkt hierzu im handschriftl. Kat. der Kgl. Hof-
und Staatsbibi, zu München: „Der Dialekt deutet auf Oberschwaben
oder die Schweiz, nicht ganz correkt“.
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germ. 111. Die beiden Einbanddecken sind nach A. Dürers 1 )
Apocalypse in Bronze ausgeführt. Die Vorderseite enthält nur
den oberen mittleren Teil des IV. Bl. (s. Fussnote): Der
thronende Allvater mit dem siebenhörnigen Lamm und dem
Buch der sieben Siegel, umgeben von den 4 Symbolen der
Evangelisten. Umschrift: got. bekennä. vnd | secheu (über
„sechen“ oberhalb der Linie ein Strich), das. mag. nit. gesehen,
es . sei . | dan . das . hercz . es . frei. | das . es . sich. weruch
(?, = beruoch ?) . wer . di . kreatur (?) . sei . | Unter dem
thronenden Herrgott steht mit punktierten Buchstaben:
ALS . AB . MIR . LIEBET . DAS :f:
MIR . NIT . WERDEN . MAG f
ms t gothait
Die Rückseite ist fast vollständig nach Dürers 2 ) Apocalypse
(vgl. Sepp, Bl. X.); ausser kleinen Einzelheiten fehlt nur die
obere linke Ecke. In den vier äusseren Ecken des Rück¬
deckels sind die Marterwerkzeuge Christi angebracht: oben 1.
Dornenkrone, Lanze und Stab mit Essigschwamm, oben r.
das Kreuz mit den drei Nägeln; unten 1. die Staupsäule und
Geisselwerkzeuge, unten r. die Judashand mit dem Geldsäckel.
Die Umschrift enthält folgende Worte: weil, mich kr? erger |
wort. und. merck (= werck?) . so . bin . ich . noch | ni (= in?) .
der . nacht. und | sach . noch . nit. den . tag.
Blatt 3 V ist unbeschrieben; von Bl. 89 und 176 fehlt ein
Blatt, doch sind die entsprechenden Bll. 95 und 184 vorhanden.
Vor 204 ist ein Blatt ausgeschnitten, doch ist entsprechendes
Bl. 206 (Lage ist ein Quinternio) vorhanden. Hinter Bl. 234
fehlen 2 unbeschriebene Bll. (quaternio), dann folgt ein Qua-
ternio gänzlich unbeschriebener Bll., von denen die ersten 4
fehlen und das letzte Blatt auf den Einbanddeckel geklebt ist.
1) vgl. Blatt IV und X bei J. N. Sepp, Die geheime Offenbarung
Johannis. 15 Vollbilder nach den Handzeichnungen Albrecht Dürers.
2) Der Einband muss also erst nach 1498 entstanden sein, da in
diesem Jahre A. Dürers "Werk erschien.
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Durch alle diese fehlenden Blätter wird aber nirgends eine
Textlücke veranlasst. Vor dem Titelbild befindet sich ein
Vorsatzblatt. Die 30 Lagen selbst wechseln häufig in Quater-
nionen, Temionen und Quinternionen, deren Anfänge sind: 1,
9, 17, 25, 33, 41, 49, 57, 65, 73, 81, 89, 96, 104, 112, 120,
128, 138, 146, 154, 160, 168, 176, 185, 193, 201, 210, 216,
224, 230. Von diesen sind unten gezeichnet: Bl. 8 V mit I,
Bl. 17 r mit III, Bl. 33 r mit V, Bl. 48 T mit VI, Bl. 56 y mit
VII, Bl. 64 v mit VIII, Bl. 72 y mit IX, Bl. 80 y mit X, Bl. 88 v
mit XI, Bl. 95 v mit XII, Bl. 103 v mit XIII, Bl. 111 v mit XIV,
Bl. 119 v mit XV, Bl. 127 v mit XVI, Bl. 175 v mit XII (müsste
XXII heissen). Bei den übrigen Bll. ist offenbar die Lagen¬
zählung durch das Beschneiden der Bll. verloren gegangen.
Manchmal findet sich auch Blatt- oder Seitenzählung mit
Buchstaben. Nach alter Zählung sind es 234 beschriebene
Blätter, zu denen noch ein Vorsatzblatt und vier unbeschriebene
Blätter 1 ) am Ende kommen. Die Höhe des Bl. beträgt 13,1
bis 13,3 cm, die Breite 10 1 / 2 cm; die Höhe des beschriebenen
Baumes 7 */ 2 —8 J / 2 cm, die Breite 5 V 2 —6 cm; im II- Teil (von
Bl. 185 ab) beträgt die Höhe des beschriebenen Raumes 9 J / 2
bis 9,8 cm, die Breite 7—7 J / 2 cm. Die Blätter sind einspaltig
beschrieben, im I. Teil meist 9zeilig, im II. Teil einige mit
9, die meisten aber mit 10 Zeilen. Die Kapitelanfänge, ver¬
ziert durch einfache Initialen in Blau, Rot und Grün, beginnen
stets auf einer neuen Zeile, dagegen finden sich im II. Teil
Kapitel mit fortlaufendem Text ohne Absätze und Initialen
[Bl. 193 r , 196 r , 197 r , 200 v ]. Mehrmals sind die farbigen
Initialbuchstaben in der goldenen Schrift ohne Verzierungen
wiederholt. Die Hs. ist im I. Teil ganz mit Goldbuchstaben
in schöner, deutlicher Schrift geschrieben, dagegen ist im
II. Teil Schrift und Gold schlechter. Sie ist wohl von zwei
Händen geschrieben:!.) Bll. 1—184, II.) Bll. 185—234. Bl. 104
1) Es ist möglich, dass der Schreiber hier an Anlage einer
Familienchronik gedacht hat.
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und 111 sind offenbar von einer 3. Hand abgefasst und zwar
in feineren Schriftzügen.
Das Titelblatt ist von wunderbarer Schönheit in Aus¬
führung und in Farbe, vorherrschend zarte rosa und blaue
Farben, und ist auf das erste Blatt der ersten Lage auf¬
geklebt, unten aber fehlen, da es zu stark beschnitten ist, die
Verzierungen vollständig. Ich halte es nun für angebracht,
dieses eigenartige und schöne Titelbild näher zu beschreiben:
Auf dem oberen Teil des Bildes sehen wir den segnenden
Christus mit der Weltkugel in der Hand auf goldenem Thron,
rechts und links von je 3 in den Wolken schwebenden Engeln
umgeben, die ihn anbeten. Unter der Gestalt des Heilands
blickt man in die Hölle hinein. Zwei schwarze Teufel mit
widerlichen Fratzen ziehen die sündigen Menschen, deren Ge¬
sichter qualvoll verzerrt sind, in den Schlund der Hölle hinab,
aus dem blutrote Flammen emporzüngeln. Die einfache orna¬
mentale Umrahmung des Titelbildes zeigt oben noch kleine
blumenartige Verzierungen in hellgrüner, weisser, roter und
goldener Farbe.
Bl. 184 r enthält noch eine kleine Federzeichnung in Gold,
die (von links nach rechts in einer Reihe aufeinanderfolgend)
eine Blume, ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz mit der
Inschrift ihs und einen Vogel mit einer Blume im Schnabel
darstellt.
Bl. 234 v enthält am Schluss der Hs. ein Wappen. 1 ) Es
ist ein sogen, gespaltener Dreieckschild; links: 2, 1, 2 auf¬
steigende goldene Adler in blauem Felde; rechts: eine weisse
Binde in rotem Felde, mit Verzierungen. Der obere Teil
des Dreieckschildes enthält eine Anzahl (10) nebeneinander
1) Der linke Teil des Schildes zeigt das Wappen von Österreich
unter der Enns, der rechte das des Erzherzogtums Österreich. Man
kann nun wohl mit Sicherheit auf Kaiser Friedrichs III. (1424—1493)
Tochter Kunigunde schliessen, welche nach ihres Gemahls, des Herzogs
Albrecht IY. von Bayern, Tode sich in das Münchener Püttrich Regel¬
haus zurückzog und von 1508—1520 darin gelebt hat.
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stehender goldener Punkte, im übrigen fehlen aber Helm,
Kleinod und Helmdecken.
Beim Lesen der Hs. bediente man sich noch eines ebenso
eigenartigen wie kostbaren Lesezeichens, das oben am Einband
befestigt ist: Sieben 1 ) ovale Bronzeplatten an 7 aus Seide ge¬
flochtenen Schnüren, welche alle die gleiche Inschrift tragen:
auf der Vorderseite steht IHS 2 ) (umgeben von 9 Sternen),
auf der Rückseite GOTHAIT (umgeben von 8 Sternen).
2. Hs. B. n )
Hs. der Münchener Hof- und Staatsbibliothek. Cgm. 292.
2°,J)4 Bll. Papierhs. von Anfang des 15. Jhd. 30 cm hoch,
21 cm breit. Auf der Innenseite des Vorsatzblattes steht die
alte Signatur: Cod. germ. Chart. Cat. p. 349, darunter, vielleicht
von einer Hand des 15. Jhd.: Ich han vbrlesn vö dem anfanck
ditz püchs, darunter von einer Hand des 18./19. Jhd.:
No. 172 a Co. 4 ) Die, laut eingetragener Jahreszahl innerhalb
der ersten Initiale A (Bl. lr a ), 1423 begonnene Hs. ist trotz
mancher abgegriffener Ränder, trotz fleckiger und hin und
wieder abgeblasster Stellen überall gut lesbar. Am äusseren
Rande von Bl. lr b steht mit Bleistift „1424 f. 75“, ein Hin¬
weis auf die f. 75 stehende Schreiberunterschrift mit der
Jahreszahl 1424, während sich am unteren Rande von Bl. Ir
noch der nachträglich eingetragene Besitzvermerk findet:
Fratrum Monasterij in Inderstorff. 5 ) B. V. M. 6 ) 1642 (?).
1) Vielleicht in bezug auf die Bedeutung der Siebenzahl im christ¬
lichen Vorstellungsleben.
2) Über dem Zeichen IHS steht noch ein langgezogenes 2.
3) Ich habe Cgm. 292 zum Unterschied von der 1. Hs. Cgm. 111
(Hs. A) mit Hs. B bezeichnet.
4) Offenbar ein Anfang der alten Signatur, die der Schreiber
zuerst 5 cm unterhalb des Blattrandes begonnen und dann richtiger
Weise an den Kopf des Blattes gesetzt hat.
5) Aus dem Kloster Indersdorf haben wir sehr viele Hss.; vgl.
Katal. der lat. Hss.. 6) Diese drei Buchstaben lassen sich
vielleicht folgendermassen auflösen: Beatae Virginis Mariae.
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Inhalt (vgl. Schmellers Katalog No. 292). Bl. 1—18v b :
Hainricus de Hassia scribens (?) duci Austrie Alb’to Circa. 1.
Anh dm M. CCC. L XXYI (diese Überschrift ist von späterer
Hand); am Schluss: A. m. e. n. Hye hat daz püch von gocz
leichnam ein end. Darauf folgt nach kleinem Zwischenräume
die Überschrift (Bl. 18v b unten): Darnach hebend sych an.
VI. namen vö goczleichnam. Über der Zeile (Bl. 19) ausser¬
dem noch folgende Überschrift mit Bleistift von moderner
Hand: Von den VI. Namen gotes. Leichnam’s = vid. inter
Codd. membr. in 8. p. 131. Am Rande von Bl. 32v a mit
Bleistift: Cod. memb. f. 93, ebenso Bl. 33r b mit Bleistift:
f. 100.
Bl. 33r b —35r b „Ain geped“ mit Glossen in roter Schrift,
zum Teil interlinear, zum Teil am Rand: Bl. 33v a merck daz;
Bl. 34v a Daz pringt alles gzz andacht; Bl. 34v a Begreiff daz
mit fleyzz; Bl. 34v b Aber ain geped; Bl. 34v b Ain gut 1er;
Bl. 35r a merck mit sewfftn; Bl. 35r a Ain geped; am Schluss:
-daz er sein natürlich myne vnd sein natürlich begier
in götlicher begier vnd das er allain in got lebentig ward hie
auf erttieich vnd mit frawdn ewichlichn dortt in hymelreich
Amen.
Bl. 35r b —56r a in roter Schrift: D’ anfanck d’ hailign
vätt’r vnd gaistlich ze vsten ir fancknüzz in Egypto vnd ir
namen; am Schluss: hie hat ein ent daz püch von egypten.
Bl. 56r a : Nun hept sich an ein tractat von der peycht
der fast nützlich ist cze lesen.
Bl. 62r b —63r b : Von den zehn gepot.
Bl. 63r b werden die sieben Hauptsünden erwähnt: 1. Su¬
perbia. 2. Accidia. 3. Gula. 4. Luxuria. 5. Avaritia. 6. Jra.
7. Jnvidia.
Bl. 65r b —65v b : „Die fünff synn“. 1. Vö sehn. 2. Vö
hörn. 3. Smeckn. 4. Vö dem münd. 5. Vö den hfiden; Vö
de füzzn.
Bl. 65v b unten: Uon den siben sacramet vnd heiligkchait
der heyligen christnhait.
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Bl. 68 v b : Uon den sechs werckn d’heilign parm-
hrczickait die da haissn leippleich. . .
Bl. 69 r b : Yon den sibn wercken werckn der heilign
parmhrczichait die da haissent geistleiche lieb wen sy allain
die sei angehörn. . .
Bl. 69 v a : Septem dona. Die sibend gab dez heilign geist
hat vns got gegebn damit wir wider sten sülln den sibn
haupt sündn.
Bl. 70 r b : Yon den acht sälickhait wider die man auch
tödieich sündet vnterweiln wer sy versmächt ze tun. . .
Bl. 71 r a : Von den newn fromden sunden dye vnter weyln
tödieich sind vud vnder weyln täglich. . .
Bl. 72r a : Yon den vier rüffendn sündn die da schreinn
vmb rach Jn den hymel. . .
Bl. 72 r b : Die da sündn in den heylign geist (es sind 6
verschiedene Arten von Sünden).
Bl. 73r a : Yon den sündn die da vnwissnd geschehn. . .
Bl. 73r b : Wie du die gepot got soltt haldn.
Bl. 73v a : Yon den vgessn sündn sy seinn tödlich oder
täglich.
Bl. 73v a unten: Yon der püzz nach der peicht.
Bl. 73v b : Die puzz die ein priest’ nach gnadn seczt ledigt
ein meschn vö den pein dez fegfewrs.
Bt. 74 r a : Yon dem Ablos — die slussel der priester. . .
(das sind die Bestimmungen, die zur Ausübung des Priester¬
amts nötig sind, z. B. Erkenntnis, ob Sünden tödlich oder
täglich sind, wie man eine richtige Beichte abnimmt, was zur
Seligkeit des Sünders nottut. . .).
Bl. 75r a : Uon den sündn die den pabst an gehörn. Von
dem panne.
Bl. 75r b : Uon den sundn die den pischoff angehören; am
Schluss: N A ••• M ••• E ••• N ••• finitü per manus Johannis
stockhaymer feiä tercia pxa ante lucie Anno dm nr (? nostri ?)
24; darunter: • j• Hie endet sich die peicht •••
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Mit Bl. 75 v a beginnt ein neuer Abschnitt, überschrieben
in Bot über beide Spalten hinweg: Daz ist genant d’ spiegl
d’ nouicen.
Bl. 83v a —90v a : Hye hebt an apocalipsis; jeder Anfangs¬
buchstabe der 22 Cap. in Kot; am Ende des IV. Cap. findet
sich in Rot folgender Vermerk: Ca m V; in Cap. V hatte der
Schreiber die Stelle: „vnd ich waint vil daz niemant waz fundn
wirdig auf ze tun dz puch noch ez ze sehen“ ausgelassen,
dann aber unten mit Auslassungszeichen 4 1 hinzugefügt; am
Schluss (in Rot): Explicit Apokalipsis.
Bl. 90 v b Überschrift in Rot: Von abgeschaidnhait wie sy
sey vber ander tugent, daz vindest du hye hernach geschribn;
auf Bl. 90 v b findet sich am oberen Rande die Bleistiftnotiz
von moderner Hand: Eckhart; am Schluss: herr got seyst
gelobt ewiklich.
Die Hs. ist zweispaltig geschrieben. Die Zahl der Spalten¬
zeilen schwankt zwischen 42 und 54; die Höhe des beschriebenen
Raumes beträgt 23—25 cm, die Breite 7—8 cm. Die Hs. hat
8 Lagen, beginnend Bl. 1, 13, 25, 37, 49, 61, 73, 83. Sie ist
also bis auf die 7. Lage, die ein Quinternio ist, in Sexternionen
geschrieben. Zwischen den einzelnen Lagen befinden sich
Schutzstreifen aus alten beschriebenen Papier- und Pergament¬
blättern. Stärkere Sinneseinschnitte sind durch grosse rote
Buchstaben und Alinea bezeichnet. Die Initialen der Sätze,
auch teilweise der Überschriften sind meist rot, selten gestrichelt,
bisweilen sind sogar menschliche Gesichter in die Höhlung der
Buchstaben hineingezeichnet. In der Schrift heben sich 5 Typen
ab: I. Bl. 1—49r a ; II. Bl. 49r b —60v b ; I. Bl. 61r a -75r b ;
IH. Bl. 75v a —83r b ; IV. Bl. 83v a —90v a ; V. Bl. 90v b —94v a .
Typ. I. kehrt auf fol. 61 r a —75r b wieder; die Typen sind
nicht eben schwer zu scheiden, besonders hebt sich Typ. III.
durch schrägere und weniger verschnörkelte, weiter ausein¬
ander gezogene Buchstaben ab. Bl. 1—63 hat die Zählung
in roten röm. Ziffern und zwar oben in der Mitte zwischen
den Spalten a und b, von Bl. 64—94 findet sich dagegen oben
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rechts in der Ecke eine Zählung mit schwarzen arab. Ziffern
von moderner Hand.
Die Hs. ist mit starken Holzdeckeln eingebunden, welche
mit ehemals weissem Kalbleder überzogen und innen stark,
aussen dagegen weniger von Bohrwürmern zernagt sind. Der
Rückendeckel des Holzeinbandes hat ebenso wie der Vorder¬
deckel 5 Stellen, an denen früher offenbar metallene Buckel
gewesen sind. Ausserdem aber ist am oberen Rande des
Rückendeckels durch Loch und Rostflecke eine Stelle be¬
achtenswert, an der offenbar früher eine Eisenkette 1 ) be¬
festigt war. Auf der Aussenseite des Vorderdeckels ist zwischen
den beiden oberen Buckelstellen ein 11 cm langer und 5 cm
breiter Zettel aufgeklebt, der in Schwarz mit roten Linien eine
jetzt durch Alter und Wurmstich fast unleserlich gewordene
Inhaltsangabe enthält. Der Rücken trägt in der Mitte die
Signatur „Hainricus de Hassia Daz puch von gotz leichnam
Ao (?) 1423.“ Darüber mit Bleistift: N 92, während ganz
unten die moderne Signatur: cod. germ. 292 mit Tinte hinzu¬
gefügt ist. Auf die Innenseite des Vorderdeckels war ein
beiderseitig beschriebenes Pergamentblatt aufgeklebt, das jetzt
losgelöst ist und nur noch am oberen Rande mit dem Deckel
zusammenhängt. Der Inhalt desselben stammt aus einem
latein. Gebetbuch mit Neumen aus der Osterzeit. Die Innen¬
seite des Rückdeckels besteht aus einem nur noch zur Hälfte
aufgeklebtem, ursprünglich beschriebenen Papierblatt, dessen
Schrift nicht mehr lesbar ist.
II. Text von A nnd B.
Der Cgm. 292 (B) enthält keine besondere Vorrede zur
Apocalypse, dagegen findet sich eine längere im Cgm. 111 (A),
die ich hier wörtlich folgen lasse. Der senkrechte | bezeichnet
den Beginn einer neuen Seite im Text:
1) Die Hs. war also ehemals ein Codex catenatus.
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Hie hebt an die die vorred über das buch der himlichen
Offenbarung Johanis zo lain Apocalipsis genant Johannes ein
zwelfbot und ein ewangelist | von dem herren cristo usserwelt
und lieb gehabt in solcher liebe ist er vberflüssiger gehabt
worden das er an dem abent essen aufif seiner brust rügt vnd
im da | und im do er bei dem krücz stünd allein sine eigne
müter befalch vnd den der herr hat berüflfet zu der vmbfahung
der iunckfrawschafft der da wolt geheirt | habenn dem gab er
zebehuten die iunckfraw diser do er nun vm das wort gottes
und die urkund ihesu christi in die insein pathmos ward in
das eilend kumme | da selbst von de selben ward das büch
apocalipsis das im uor beweiset ward geschrieben als gelicher-
weiss in dem anfang der lere das ist des büchs genesis der
unzerstörlich an | fang wirt uor gemerkt also auch das unzer-
storlich ende der iuuckfrawe in apocalipsi wirde wider geben
sprechende Ich bin alpha und o* der anfang und das ende
Diser ist iohannes | der da wiste und erkant im zu nehen den
tag siner ufgeeung von de leichna vü zü samen vodert in
Epheso sine lunger vn gieng ab in die grüb die stat eines
grabes vnd do er- | volbracht sein gebet gab uff sine geist als
uswendig worde vö dem schweren des todes wie uil fremd er
ist erkennet von der Zerstörung des leibs Des aber Schickung
der geschriflft | oder Ordnung des büch wirt darumb von uns
nit durch alle ding usgelegt das dem unwissende ze erforschen
die begirde werde geseczet und dem süchenden die frücht
der | arbeit vn got die meisterschaflft der lere werde behalten.
Hie hebt an das buch der heimliche Offenbarung Darinne
werden beschrieben die Offenbarung die sant- | Johansen durch
de engel beschehen sind auch die anfechtung vn trübsale die die
kirch im anfang gelidten hat' auch ieczo lidet und im ende der
weit und züvoran | zü der zeit des anticrist leiden wirt und von
der belonung die si wirdt empfahen in dem ewigen leben.
Im Folgenden sind die beiden Texte A und B einander
gegenübergestellt. Ein vollständiger Abdruck beider Hss. lässt
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ihre Beschaffenheit besser erkennen. Die Abweichungen sind
gesperrt gedruckt.
In den Hss. besteht der Index e für den Umlaut meistens
aus zwei schräg übereinander stehenden Punkten, selten ist er
ein ausgesprochenes e. Beim folgenden Abdruck sind ein¬
heitlich bloss 2 nebeneinander stehende Punkte gesetzt. Wo
im Text von dem Index ü_ über „u“ nur noch zwei Punkte
sichtbar sind, ist im Druck dennoch der ganze Index JL gesetzt
worden, z. B. zu für zü.
Capitel I.
Hs. A.
i Die erofnüng jhesu cristi
die im got gab offenbar ze
machen sinen knechten die
ding die do müssen werden
5 schier vn tette kund sendend
durch sinen engel sinem knechte
iohanni der do gab gezeügnüs
dem wort gottes und die
zeügknüs Jhesu christi alles
jo das er sah * Er ist selig der
do liset -vn der do höret die
Weissagung und b eh eit die
ding die do sind geschrieben
in ir wann die zeit ist nahend
15 Johannes den siben kirchenn
die do sind in asia Genad sei
mit üch vnd der frid von
dem der da ist und der da
was und der do ist künfftig
20 vnd von den siben geisten die
da sind in dem angesicht
Hye hebt an apocalipsis.
Hs. B.
Daz ist die offnüg Jhü xpi
die im got gab offen ze
machen seinen knechtn die
dink die da müzzn ge-
schehn schier und er be-
zaichnt sendent durch seinen
engl seinem knecht johani d’
da gab zeugnüzz dem wart
gotz und die zeugnüzz jhü
Xpi in den dingn die er sach
Br ist sälig d’ da list und d’
da hört die wart d’ weis-
sagüg dez püchs und behüt
die dink die da sind geschribn
in jr wan die zeit ist nahen
Johes den sibn chirchn die
da sind in Asia Gnad sey
euch und frid vö dem d’ da
ist und d’ da waz und d’ da
künftig ist und vö den sibü
geistn die da sind in d’ be-
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16
Hs. A.
seines throns und von Jhesu
christo der do ist ein getreü-
wer züg der erst geboren
25 der todten und ein fürst der
künig der erden der uns
lieb het und uns wüsch von
unseren Sünden in sinem vatter
dem sei glori und gebietung
30 in den weltten der weite amen
seht er kumpt mit den wolcken
un ein ieglich aug wirt in
sehen und die in stachen und
den alle die geschlecht der
35 erden werden sich klagen
über in auch amen Ich bin
alpha und o. der anfang und
das ende spricht der herre
got der do ist und der do
40 was vnd der do ist künfftig
almechtig Ich iohannes ewer
brüder und teilhafftig in der
trübsale und in dem rieh und
in der gedult in iesu christo
45 Ich was in der in sei die do
ist geheissen pathmos vmb
das wort gottes und umb die
gezeügknus ihesu Ich was im
geist an dem süntag und ich
so hört ein grosse stim nach
mir als eins horns sagend
Das du sihest das schreib in
din büch und sende den siben
kirchen die da sind in asia
55 epheso un smirne und per-
Hs. B.
schawung seins trones vn v&
Jhü ypo d’ da ist ein trewer
gezeug ain erstgeporner
d’ totn und ain fürst d’ künig
d’ erd Der uns lieb het und
uns wüsch vö vhssn sündn in
seim plüt und macht uns
ain reich und priest’ got
und seim vat’ dem sey glori
und gewalt in den weltn d r
weit ame Secht er kümt in
den wölken und als aug wirt
in sehn und die di jn stachn
und alle geslächt der erd
klagnt vberjn auch werleich
Ich pin alpha und. o. ain ane-
fang und ain end spricht d’
hr’ d’ da ist und d’ da waz
und d’ da künftig ist all¬
mächtig Ich Johes eur prüd’
und taylhäftig in dem trübsal
und in dem reich und in ge¬
dult in Jhü xpo ich waz in d’
jnseln die da hayzzt path¬
mos vmb daz wart gotz und
vmb die gezeugnüzz Jhü XP 1
Ich waz im geist an de suntag
und ich hört ain grozze stim
als ains horns nach mir
sagent mir Daz du sichst daz
schreib in ain püch und send
ez den sibn kirchn die da sind
in Asia zü ephesen und zü
smim und zü pergam und zü
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17
Hs. A.
gamo und thiatire und sardis
und Philadelphia und laodicie
und ich umbkeret mich das
ich sehe die stim die do redt
60 mit mir und do ich was
umbkeret ich sah siben
güldin leuchter und in mitte
der siben gülden lüchter
einen gelich dem sün des
65 menschen bekleidt mit einem
langen leinin kleid und
forn begürt zu den brüsten
mit einer gülden gürtel aber
sein haubt und sein har waren
70 weis als ein weisse wol und
als der schnee und sine äugen
als die flammen des fewrs
und sine füs gelich dem
messing als in dem brinneden
75 ofenn und sine stim als ein
sim maniger wasser vn hadt
in siner gerechten siben stern
und von sine mund gieng us
ein schwort zu beider siten
so schargf und sin antlicz lüchtet
als die sunne in siner krafft
und do ich in gesach ich viel
zu sinen füssen als ein todter
und leget sine gerechte uff
85 mich sagend nicht soltu
dir fürchten ich bin der
erst vn der leczt und bin
lebendig und was tod un sih
ich bin lebend in den weiten
Diss. Eichler.
Hs. B.
thyater und zü sardis und zü
phyladelphia und zü laoditz
und ich vmkert mich daz ich
sech die stim die da redt mit
mir vnd do ich mich het
umkert do sach ich sibn
guideine kerczstal undinmitt
der sibn guidein kerczstal
ainen geleich dem sün dez
meschn gechlayt mit langem
gewant gegürt zü sein’
prüst mit ain’ guidein gürtl
wan sein haubt und sein har
warn weis alz weizze woll
und als d’ snee und seine
augn alz die flame dez fewrs
vn sein füzz geleich dem
messing alz in dem prinnentn
haycz ofen und sein stim
waz als ain stim manig’
wazzer vnd er het in sein’
gerechtn hant sibn stern und
von sein mund gieng aus ain
swertyetwederhalbn scharf
und sein antlitz leucht alz die
sun in jrr kraft und do ich
jn gesach ich viel zü seinen
füzzn alz ain toter und er legt
sein gerechte hant auf mich
und sprach nicht fürcht
dir Ich pins der erst und d’
lest ich leb und waz tot und
sich ich pin lebent in den
weltn d’ weit und ich hab die
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18
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Hs. A.
5*o der weit vn ich hab die
Schlüssel des tods vn der helle
darumb schreib die ding die
du gesehen hast und die do
sind und die do müssen wer-
95 dengethan nach disen dingen
Das sacrament der VII stem
die du sähest in miner ge¬
rechte vn di siben gülden
lüchter die siben stern sind
ioo siben engel der kirchen vn
die siben lüchter sind die
Vn kirchen.
Hs. B.
slüzzl dez tods und d’ hell
Darumb schreib die dink die
du hast gesehn und die da
sind und die da müzzn ge¬
scheht! schier nach disn
dingn Dietaugnd’ sibn stern
die du hast gesehn I mein’
gerechtn hant und die sibn
guidein cherczstal Die sibn
stern daz sind die sibn engl
d’ kirchn vnd die sibn chercz¬
stal daz sind di sibn kirchn.
Capitel II.
i Schreib dem engel der
kirchen ephesi der da heit
die sibe sternen in siner ge¬
rechten der da geet in der
5 mitte der sübe gülden leuch-
ter der sagt dise ding Ich
weis dine werck un dine arbeit
un din gedult und das du
nit magst enthalten die
io bösen un hast versucht die
die da sprechen sie sein
apostelen un sie sind keine
un du hast si funde lugner
und du hast gedult vn du
15 hast enthalten umb meinen
namen un hast nit abgenome
aber ich hab wider dich ein
wenig das du hast gelassenn
die erste liebe darumb so
Und schreib dem engl d’
kirchn zu ephesen Der da
hat die sibn stern in sein’
gerechtn hant vnd d’ da get
in mitt der sibfl guidein
kerczstal d’ sagt dise dink
Ich waiz deine werck und dein
arbait und dein gedultikait
und daz du nicht macht ge-
leidn die pösen vnd hast
versücht die di sich sprechn
potn ze sein und sind sein
nit und du hast sy fundn
lugner und du hast gedulti¬
kait und hast enthaltn durch
mein nam und hast nit ge-
prostn aber ich hab ain
wenig wid’ dich daz du
hast gelazzn dein erste lieb
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19
Hs. A.
20 bis gedencke von wan du
bist usgehawen und thu
bus vn thü die ersten werck
thüstu die nit ich kum zü
dir und werd bewegen
25 dinen lüchte von siner stat
dan allein du wirckest büs
aber das hastu das du hast
gehasset die werck der nico-
laiter die auch ich hast Der
so oren hab zehören der hör
was der geist sagt den kirchen
den überwindenden wil
ich geben zeesse von dem
holcz des lebens das da ist in
35 dem paradeis mies gots und
schreib dem engel der kirchen
smirne Der erst und der leczt
der da was todt und lebet der
saget dise ding Ich weis diue
40 trübsal un din armüt aber du
pist rieh und wirst verspot von
denen die sich sagen zesein
iuden und sind keine aber
sie sind die sinagog sathane
45 nicht fürcht einigers der
ding die du bist lidenn seht
der thüfell wirt gesendt us
uch in den kerker das ir
werde versvht (?) vn werdet
50 haben die trübsal zehen tag
bis getrew unz zü dem tod
und ich wil dir geben die
krön des lebens Der oren hab
Hs. B.
Darumb piz gedächtig vö
wänen du seyst geualln und
würch püzz und tu die erstn
werck wann ob nicht ich
küm dir und beweg dein
kerczstal vö sein’ stat newr
du würchst püzz wän daz güt
hastu daz du hast gehasst die
werck d’ nicolait’ die auch ich
hazze Der orn hab d’ hör
waz d’ geist sag den kirchn
Dem Überwinder gib ich
ze essen vö dem holcz dez
lebens daz da ist in dem
paradis m e i n s gotz Und
schreib de engel d’ kirchn zü
smirn Der erst und d’ lest,
d’ da waz tot und lebt d’
speht dise dink Ich waiz dein
trübsal und dein armüt aber
du pist reich und wirst vspot
von den die sich sagent ze
sein juden und sind sein
nicht wan sy sind di sinagog
sathanas nicht fürcht kains
der ding die du wirst leydn
Secht d’ teufel wirt legn
etleich auz euch in karcher
daz ir wert vsucht und wert
habn trübsal zehn tag piz
getrew vncz an den tot und
ich gib dir die krön dez
lebens D’orn hab d’ hör waz
d’ geist sag den kirchn Der
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20
Hs. A.
der höre was der geist sagt
55 den kirchen Der da über¬
windet der wirt nit beleidiget
uö dem ander tod vn schreib
de engel der kirchen pergami
der do hat ein scharpffes
so schwert zu beiden seiten
spitzig der sagt dise ding
Ich weiss wo du wonest wa (?)
ist der stül sathane vn du
haltest meinen namen vn
65 hast nit verlaugnet meinen
glauben un in den tagen
antiphas mein trewer zeug
der do ist erschlagenn bei
uch wa da sathanas wonet
70 aber ich hab ein lüczel wider
dich das du hie hast die do
halten die 1ere balaaz der do
leret balac zesenden die
schand für die sün israel
75 zeessen un ze vnkeuschen also
hast auch du die da halten
die lere der nicolaiter ze-
gleicherweis thü büs thüst
du mind’ ich wil dir bald
80 kummen und wird mit in
streite in dem schwert meies
mundes Der oren hab der
höre was d’ geist sagt den
kirchen Dem überwinden-
85 den gib ich zeessen das
verborgen himelbrot und
ich gib im einen weissen stein
Hs. B.
da überwint d’ wirt nit ge-
laidigt vö de andh tot und
schreib dem engl d’ kirchn zü
pergamDer da hat daz swert
yetwederhalbn scharf D’
spricht die dink Ich waiz
wo du wonest daz do ist d’
stül sathanas UDd heltest
mein nam und hast nit vlauget
meins glaubn und in den tagn
antipas meins trewn ge-
zeugn d’ da wart erslagn
pey ewch do wonet sathanas
aber ich hab ain wenig wider
dich daz du hast die di da
haltent die 1er balaam der
da lernt balach ze lazzn
daz trübsal für die kint
israhel ze essen vö den opfern
d’ abtgött’ und ze un-
käwschn also hastu auch die
di da haltent die 1er d’ nico-
lait’ zegleich’weiz würch püzz
und ob nicht ich küm
dir schier und streit mit
in in de swert meins mundes
Der orn hab d’ hör waz d’
geist sag den kirchn Dem
überwind gib ich vporgene
mana und gib im ainen
weissn stain und an de stain
ain newn nam geschribn den
niemät waiz newr d’ in
enphecht vnd schreib dem
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21
Hs. A.
vn in dem stein einen nuwen
namen geschriben das niemat
so weist allein der d’ da
empfecht vn schreib de
engel thiatire Der sun gottes
d’ do hat äugen als die f 1 a m m e
des feurs und sin füs gleich dem
95 messing sagt dise ding Ich
erkant dine werck un dine
gelaube un die libe undienst
un din gedult vn din iüngste
werck meer dim (?) die ersten
ioo aber ich hab wider dich ein
wenig wan du gestatest dem
weib iezabel die sich sagt
zeleren die weissagen und
zu verleiten mine knecht zu
105 unkeusche un zeessen von den
geopferte dingen der abgotter
vnd ich gab ir zeit das sie
tette büs un sie wolt nit
uffhören vö irer vnkeusch
no vnd seh ich leg sie in das
bett vn die do vnkeuschen mit
ir die werden in der grösten
anfechtung sin dan allein
si thünt büs von iren wercke
ns vn ich erschlah ire sün in
den tod und alle kirchen
svllen wissen das ich bin
ersuchen die hercze vn
die niere un ich wil gebe
120 eim ieglihe nach sine wercken
aber ich sag uch vn ander die
Hs. B.
engl d’ kirchn zü thyatn D’
sün gotz d’ da hat augn als
die flamm dez fewrs vnd sein
füzz geleich dem messing der
spcht dise dink Ich hab
erkant deine werk vnd dein
glawbn vnd dein lieb vnd
dein taugn vnd dein ge-
dultikait vnd dein leste
werck mer dan die erstn aber
ich hab wid’ dich dz du ge-
statst de weib jezabel die sich
sagt ze lern den ppheten
vnd ze vlaittn mein knecht
ze vnkäwschen vnd ze essen
vö den geopferten dingn d’
aptgöt’ vnd ich gab ir zeit
daz sy wörcht püzz vnd sy
wil nit püzzn von irr vn-
käwsch sich ich leg sy in ain
pett vnd die da vnkäwschent
mit ir, di wdent in de grössten
trübsal newr sy würchn
püzz vö iren wchn vnd ich
erslach ir sün mit de tot vnd
alle kirche werdnt wizzn daz
ich pin ain erforscher d’
hrczn vnd d’ nyren vnd ich
gib e wr yegleichm nach seinen
werchn aber ich sag ewch vnd
den andn die da seyt zü
thyatir di da nit habnt dise
ler und di nit erkantn die
höch sathanas zü gleich’-
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22
Hs. A.
ir seit thiatire welche nit
haben dise lere' die do nit er-
kanten die höhe sahane als
125 wie sie sagen Ich leg uff
vch kein ander bvrdiedoch
das ir habt das behalteut bis
das ich kum vn der do vber-
windet vn behütet meine
130 werck bis an das end ich
wirde im geben den gewalt
über die volcker vn er wird
si regieren in einer eisni' rüt
vn werden erknischet als ein
135 fas des haferiers vn ich gib
im einen morgenstern als
auch ich emphieng von
meinem vatter Der do hat
die oren der höre was der
iio geist sagt den kirchen.
Hs. B.
weiz alz sy sagent Ich leg
nit auf ewch ain andre
purd doch daz ir habt daz
behalt vncz dz ich chüm vnd
d’ da vberwint vnd behüt
mein gepot vncz an dz end
dem gib ich gewalt über
die läwt vn er wirt sy regirn
in ain eysnen rütn vnd sy
werdnt zeprechn alz ain vas
des hafners alz auch ich
enphieng von meine vat’
vnd ich gib im ain morge-
leichn stern der orn hab
d’ hör waz der geist sag den
kirchen.
Capitel III.
1 Und schreib dem engel der
kirchen sardis d’ do hat die
siben geist gots vn die siben
stern der da sagt dise ding
6 Ich weis dine werck wan du
hast einen namen das du
lebest un du bist tod gis (?)
wachende vn bestete die
ander die do waren tod wan
10 ich find nit dine werck vol
vor mime got Darumb hab in
dem gemüt in weicherweis du
habest empfangen vn ge-
Und schreib de engl d T
kirchn zü sardis der da hat
die sibn geist gotz vnd die
sibn stern d’ spcht dise dink
Ich waiz deine werch wan du
hast namen dz du lebst vnd
pist tot piz wachent vnd
bestätt die andn ding die da
warn ze sterbe wan ich vind
deine werck nit vol vor
meine got darvmb hab in
deine gemüt in welcher weiz
du enphiengst vnd hörtest
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23
Hs. A.
höret un behalt (las un thu
15 busDarumb ob du nit wachest
ich wil kurae zu dir als d’
dieb un ob du wirst nit
wissen zu welcher stund ich
kum zu dir aber du hast
20 wenig namen in sardis die do
nit habe vermeiliget ir ge-
wand vnd sie werden wan¬
dere mit mir in weisse
kleidern wan sie sind sein
25 wirdig der do überwindet der
wirt also bekleidt mit weis-
8em gewand vn ich vertilg
nit sinen namen von dem
büch des lebens vn ich vergib
so sinen name vor minem vatter
un vor sine engein Der da
hat oren der höre was d’
geist sagt den kirchen vn
schreib dö engel der kirche
35 philadelphie Der heilig un
der wäre der do hat den
schlussel davit der do uff-
thüt un niemät beschleust und
der do beschleust vn niemä
40 uffthut der do saget dise
ding Ich weis dine werck sih
ich hab geben ein offe thür
vor dir die niemant mag be-
schliessen wan du hast lüczel
« krafft vn hast behüt mein wort
un hast nit verleügnet mine
name sih ich wil geben von
Hs. B.
vnd behüt ez vnd würch püzz
darvmb ob du nit enwachest
ich chüm zü dir alz der diep
vnd du waizt nit zü welcher
stund ich zü dir chüm wan
du hast wenig namen in sardis
die nit habü gemayligt ire
gewant vnd sy gent mit mir
in weizzm wan sy sind sein
wirdig der da vberwint d’ wirt
alzo gechlayt mit weizzm
gewant vnd ich wirt nit ab
tün sein nam vö de püch dez
lebens vnd ich vgich seins
name vor meine vat’ vnd vor
seinen engein d’ orn hab d’
hör waz der geist sag den
kirchen Und schreib de engl
d’ kirchn zü phyladelphyä
der heylig vnd d’ warhaft
d’ da hat die slüzzel dauids
d’ da auf tüt vnd niemät be-
sleuzzt er besleuzzt und
niemät tüt auf d’ spcht dise
dink Ich waiz deine werch,
sich ich gab ain offne tür
vor dir die niemät mag besliezzn
wan du hast ain wenige
kraft vnd hast behüt mein
wart vnd hast mit ^laugent
meins namen sich ich gib dir
vö d’ sinagogen sathanas die
sich saget ze sein juden vnd
sind sein nit wan si liegnt
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24
Hs. A.
der sinagogen sarhane die
sich sagen zesein iüde vn
so sind keine sie liegen sich
ich mach sie das si kummen
un anbetten vor dinen füssen
un werden wissen das ich dich
lieb hab gehabt wan du
55 hast behalten das wort miner
gedult un ich wil dich be¬
halten von der stund der
Versuchung die do ist künff-
tig in allem vmbkrais zü-
60 versüchen die die do sind
wonend uff der erde sich
ich kum schier das das hast
das behalt das keiner nit
neme dine krön der do über-
65 windet den wil ich machen
zu einer seul in dem tempel
meins gots vn er wirt für-
anhin nit usgeen und ich
wil schreiben uff in den
70 namen meines gottes un den
namen der stat meines gottes
der newen hierusalem die
da abgestigen ist vom himell
von mein got und von meim
75 newen namen Der oren hab
der höre was der geist sagt
den kirche vn schreib de
engel der kirchen laodicie
amen Der getrew zeüg un
so der war der do ist ein anfang
der geschöpff gottes der
Hs. B.
sich ich mach daz sy körnen
vnd an petn vor deinen füzzn
vnd wdent wizzn dz ich dich
hab lieb gehabt wan du hast
behaltn dz wart mein’ ge-
dultikait vnd ich behalt
dich von d’ zeit d’ vsuchung
die da künftig ist in alle
weit ze vsüchn di da wonent
auf de ertreich sich ich küm
schier dz du hast daz halt
dz chain ander enphach
dein chron Und d’ da vber-
wint den mach ich ain saul
in de tepel meins gots vnd er
get nit auz fürbaz vnd ich
schreib auf in den nam meins
gotz vnd den nam d’ stat meins
gots. D’ newn jerusalö. die
da nid’staig vö himel vö
meine got vnd mein newn
namen d’ orn hab d’ hör waz
d’ geist sag den kirchn Ynd
schreib de engl d’ kirchn zü
laodicz werleich d’ getrew
zewg vn d’ warhaft d’ da
ist ain anfang d’ gescheph
gotz d’ spcht dise ding. Ich
waiz deine werch dz du nit
pist wed’ chalt noch warm
nit meim willn du werst
kalt od’ warm wan du pist
laa vnd nit kalt noch warm
ich begine dich auz ze
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25
Hs. A.
sagt dise ding Ich weis dine
werck wan du bist weder kalt
noch warm Ich wolt das du
*5 werest kalt oder warm aber
darumb das du lab bist vn
bist weder kalt noch warm
ich wil anfahen dich us-
zespüczen us minem mund
so vö minem mund wan du
sprichst das ich bin rieh vn
gerichet un bedarff keins un
du weist nit das du bist ein
eilender un ein iamriger
95 vn arm vn blind vn nackend
Ich rat dir zekauffen von mir
gold beweret durch das fewr
das du werdest reich un
werdest angelegt mit weissen
io° ge wan den un das die schäm
diner nackenheit nit er¬
schein und salb dine äugen
mit der äugen salben das
du gesehest die ich lieb hab
105 die straff ich un kestig sie
Darumb hab lieb vn thü büs
sich ich stee zu d’ thür vn
klopff ob etlicher hört mine
stim un mir uff thüt die thür
110 ich gee in zu im und abent-
esse mit im un er mit mir
Der do überwindet ich werd
im geben zü siezen mit mir
uff mine thron als auch ich
i15 überwand und sas mit minem
Hs. B.
werfii vö meinem mund wan
du spehst ich pin reich vnd
gereicht vnd bedarf kains
vnd du waizt nit daz du pist
iamrig vnd iamleich un
arm un plint vnd nakkent
Darvmb ich rat dir ze chaw-
fen vö mir golt bewert durch
daz fewr daz du wdest reich
vnd wdest an gelegt mit weizzn
chlaydn dz die schäm dein’
nakkenthait icht erschein
vnd salb dein augn mit col-
lirio dz du gesechst Ich die
ich lieb hab die straff ich vnd
kesstig die Darvmb nachvolg
vnd würch püzz sich ich ste
zü d’ tür vnd chlopf ob yemät
hört mein stim vnd tut mir
auf di tür ich gee jn zü im
vnd abentysse mit im vn
er mit mir D’ da vberwint
ich gib im ze siczn mit mir
auf meim thron alz auch ich
vberwant un saz mit meine
vater auf seim thron Der orn
hab der hör waz der geist
sag den kirchn.
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26
\
Hs. A. Hs. B.
vatter in sinem thron Der oren
hab der höre was der geist
sagt den kirche.
Capitel IY.
1 Nach disen dingen sah ich
vn seht ein thür im himel un
di erst stim die ich hört als
eins horaes redende mit mir
sagend steige uffher un
5 ich zeig dir die ding die da
müssen werden gethan bald
nach disen dnigen zehandt
was ich in dem geist un seht
ein stul was geseczet im himel
io un uff dem stül ein siezender
und der da sas der was gelich
dem angesicht des steins ias-
pidis un sardinis un ein r egen¬
bogen was in de vmbreis
i 5 des stuls geleich dem gesicht
des schmaragde und in de
umbschweiff des stuls vier-
unzwenczig sidelen un uff
den thronen XXIV alte siezend
20 umbkleidet mit weissen
gewanden uft uff iren
haupten gülden krönen un
von dem thron giengen us
pliczen un stimmen un dün-
25 ner un siben brinnende
lampelen vor dem thron die
sindt die siben geist gottes un
in dem angesicht des stuls als
Nach disen dingn nemt
war ich sach ain offne tür
im himel vnd die erst stim di
ich hört die waz alz ains
horns redent mit mir vn
speh steig her vn ich zaig
dir di dink die da müzzn ge-
schehn nach disn dingn
vnd ze hant waz ich im geist
vnd secht ain stül waz geseezt
im himel vn auf de stül ain
sicznder vn d’ da saz d’ waz
geleich de angesicht dez stains
jaspidis vnd sardinis vnd ain
rognpog waz in de vmkraizz
dez stüls geleich de gesicht
smaragdini vn in de vm¬
kraizz des stüls XXIV stül
vn auf den thronen XXIV
altherrn siczent vmbgeklayt
mit weizzem gewant vn gul-
dein krön auf irn hawptn
vnd vö dem thron giengfi auz
plicz vnd stim vn doner vn
VII lampen prunen vor de
thron gotz dz sind di VII geist
gotz vn in de angesicht dez
stüls alz ain glesen mer gleich
christalln vnd in mitt dez
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28
Hs. A. Hs. B.
Capitel V.
Und ich sah in der gerechten Und ich sach in d’ gerechtn
des siezenden uff dem thron hant dez siczendn auf de thron
ein büch geschrieben innen ain püch geschribn innen vn
und aussen bezeichen mit siben auzzn bezaichnt mit sibn jn-
5 insigelen und ich sah einen sigeln vnd ich sach ain starkn
starcken engel predigen mit engl predign mit ain’ grozzn
einer grossen stimme wer ist stim wer ist wirdig auf ze tün
wirdig uff zethun das büch un dz püch vnd auf ze lösn sein
uff zelösen sine insigel un jnsigl vnd niemät macht
10 keiner mocht im himel noch im himel noch auf d’ erd noch
uff der erden noch under der vnd’ d’ erd auf ge tün daz
erde uffthun das büch notch püch noch ez gesehii vnd ich
es gesehen un ich weinet vil waint vil daz niemant waz
das keiner funden was fundn wirdig auf ze tün dz
15 wirdig uffzethun das büch noch püch noch ez ze sehen vnd
es zesehenn und einer von den ain’ vö den althrrn sprach
alten sprach zu mir nit wein zü mir nicht wain sich d’ leo
sihe der löw von dem ge- vö de geslächt iuda die wurtz
schlecht iuda die wurczel Dauit hat vberwüdn dirr ist
20 david hat überwunden uff- wirdig auf ze tün dz püch
zethun das büch vn uffze- vnd ze enpindn sein .YII.
lösen sine süben insigel insigl vnd ich sach secht in
und ich sach un seht in der mitt dez throns vn der vier
mitte des throns un der vier tier vnd in mitt d’ altn ain
25 tier un in der mitte der alten
ein lamb steen als erschlagen
das hett süben hörner un
süben äugen die do sind die
süben geist gottes gesant uff
30 alle erde vn es kam vn nam
das büch von der gerechten
des siezenden uff dem thron
und do er hett uffgethan das
lamp sten alz d’ slagn habent
sibn horn vnd . YII. augn
dz sind die sibn geist gotz
gesant auf alle die erd vnd
ez cham vnd nam dz püch vö
d’ gerechtn hant dez siczendn
auf de tron vnd do ez het auf
getan daz püch die vier tier
vn die . XXIY. althrrn di
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29
Hs. A.
büch die vier tier un die XXIV
35 alten vielen inder für das
lamb un hatten ir ieglicher
harpffen und güldine
schenckvas vol wol-
riechends geschmacks
40 dass sind die gebet der hei¬
ligen un sunngen einen newen
gesang sagend Herr du bist
wirdig uffzethun das büch
un uffzelosen sine in-
45 sigeln wan du bist er¬
schlagen un hast uns erlöst
got in dinem blüt us allem
geschlecht und zungen vn
volek un gebürt und du hast
so uns gemacht ein reich un
priester un si werden re¬
gieren den umbschweiff
des throns und der tier un der
alten vn ire zal was tusent
55 der tusent mit einer grossen
stimmen sagend JJas lamb
das da ist erschlagen ist
wirdig zu emphahen die got-
heit und krafft un Weisheit
60 un stercke un ere un glori
un den segen un alle ge¬
schöpft die da ist im himel
un uff d’ erde und under d’
erde un in dem meer und die
65 da sind in im und ich
höret si alle sagend dem
siezenden uff dem thron un
Hs. B.
vielln nid’ vor de lamp
habent ir ygleichz herpfen
vn guidein veyol vol d’
gesmak dz sind die gepet der
heilign vnd sy sungn ainen
newen gesanck sagent o hr
vns’ got du pist wirdig ze
enphahn dz püch vn auf
ze tun sein insigl wan du
pist getöt vnd hast vns erlöst
got in deim plüt auz allm
geslächt vn zungn vn volk
vnd gepürd vnd hast vns ge¬
macht ain reich vnd priest’
vnssm got vnd wirreichsen
auf d’ erd vn ich sach vnd
hört ain stim manig’ engl
in d’ vmhalbüg dez trons
vnd d’ tier vnd d’ alten vnd
ir zal waz tausent d’ tausent
sagent mit ain’ grossn
stim Daz lamp dz da ist
getöt dz ist wirdig ze en¬
phahn kraft vnd gothait
vnd weishait vnd sterck vnd
er vnd lob vnd segen vn alle
di geschöpft di da ist in de
himel vn di da ist auf d’ erd
vn di da ist vnd’ d’ erd vn
di da sind in de mer vn di
in im sind alle hört ich
sy sagn de siczndn auf de
thron vnd dem lamp segn vn
ere vnd lob sey vnssm got
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30
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Hs. A.
de lamb Der segen uii die
ere un di glori vn der ge-
70 walt in den weiten d’ weit
und die vier tier sprachen
amen und die vierund-
zwenczig alten vielen nider
uff ire angesicht uii bette
75 an den lebenden in den
weiten d’ weit.
Hs. B.
in den weltn der weit vnd di
vier spchen amen vnd di
.XXIV. althrrn die vielln
nider vnd anpettetn got.
Capitel VI.
i Und ich sähe da das lamb
hette uffgethan eines von den
siben insigelen und ich höret
eines von den vier thieren als
5 ein stime eines donners s a g e d e
kumm un sich vn ich sähe und
sehent ein weisses ros vn der
da sas uff im der het einen
boge und ein krön die was
io im gegeben vnd er gieng us
überwindende das er über-
wüde vnnd da es uffgethan
das ander insigel ich höret das
ander thier sagende kumm
15 und sih und seht ein anders
rotes ros gieng us und der da
sas uff im dem was gegeben
das er neme den frid von der
erden und das sie sich er-
20 schlügen aneinander un
ein gros schwert ward im ge¬
geben und da es het uff gethan
das trit insigel ich hört das
Und ich sach do daz lamp
het auf getan ains vö den
sibn insigeln vnd ich hört ains
vö den vier tiern sagent alz
ain stim ains grozzn doners
küm vn sich vnd ich sach
vnd secht ain weizz roz vn
der da saz auf im d’ het ain
pogn vnd im ward gegebn
ain krön vn er gieng auz ze
vberwindn daz er vber-
wund vnd do ez het auf
getan dz and’ jnsigl ich hört
dz and’ tier sagent küm vn
sich vn ich sach vn ain and’
rotez roz gieng auz vn d’ da
saz auf im de waz gegebn dz
er nem den frid vö d’ erd vn
dz si sich ainand’ erslügn
vnd ain grozz swert ward im
gegeben vn do ez het auf
getan dz drit insigl jch hört
dz drit tier sagent küm vnd
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31
Hs. A.
trit thier sagend kumm un
25 sihe und seht ein schwarcz ros
un der da sas uff im der het
ein woge inn siner hand un
ich höret da ein stimm in
mitten der vier thieren
30 sagende czwü mas weiczen
vmb eine pfenning un trer
czwifaltig mas gersten vmb
ein pfenning unnd den wein
und das öle beschedige
35 nit vnd da es hette uff-
gethan das vierd insigel ich
höret die stim des vierde
thieres sagende kumm und
sihe un seht ein bleiches ros
40 un der da sas uff im des nam
was der tode un die höl nach¬
folget im unnd im ist ge¬
geben gewalt über die vier
teile der erden zü dotten mit
45 dem schwert un mit dem
hunger und mit dem tode
und mit den thieren der erde
und do es het uffgethä das
fünft insiegell ich sah under
60 dem altar die seien der er¬
schlagen umb das wort gots
un umb die zugknus die sie
hetten und schrien mit
grosser stimm sagende Hei-
55 liger vnd warer herr uncz
wie lag urteilstu nicht un
richest nit unser blüt von
Hs. B.
sich vn secht ain swartz roz
vn d’ da saz auf im d’ het
ain wag in sein’ hant vn ich
hört alz ain stim in mitt d’
vier tier sagent ain zwy-
faltige maz wayczens vmb
ain phening vn drey zwyfaltig
maz gerstn vmb ain phening
vn nicht schad de wein
vn dem öl vnd do ez het
auf getan dz vierd insigl jch
hört die stim dez vierdn tiers
saget küm vn sich vn secht
ain plaichez roz vn d’ da saz
auf im dez nam waz ’d’ tot
vn di hell nachvolgt im vn im
ward gehn gewalt vb’ die
vier tayl d’ erd ze tötn mit
de swert vnd mit de tod vn
mit de hung vnd mit den
tiern d’ erd vnd do ez het auf
getan dz fünft insigl jch sach
vnder de altar gotz di sein
d’ erslagn vmb dz wart gotz
vn vmb die gezeugnuzz die
sy hetn vn sy schrirn mit
ain’ grozzn stim saget o
hr heyliger vn warhaft
wie lang vrtailstu nit vnd
riehst vns plüt von den di
da wonent auf d’ erd vn ir
ygleichm ward gegebn
weizz gewant vn in ward
gesagt daz sy ruetn noch ain
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32
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Hs. A.
denen die da wone uff der
erden und weisse gewand
60 sind gegeben ir ieglichem
vn es wart gesagt zü inen
das sie rüeten noch ein kleine
zit bis die zal irer mitt¬
knecht und irer brüder würde
65 erfüllet die da sind ze-
tödten als auch sie und ich
sähe do es hett uffgethan das
sechste insigell un seht ein
grosse erdbidnung ward
70 gemacht und die sün ward
schwarcz als ein her in er
sack und der gancz mon
ward als das blüt un die
sternen des himels vielen uff
75 die erde als der feigenbaum
lasset sine pros so er wirt
bewegt von dem grossen
winde und der himel schied
sich als ein ingebundens
so büch un ein ieglich berg und
insei wurden bewegt von iren
stetten und die künig der
erden die fürsten und die
tribuner und die riehen un
85 die starcken uü ein ieglich
eigner un freier verbürgen
sich in die holeren un in
den steinen der berg un
sprach zü den bergen un zü
oo den steinen vallent uff uns
un bedeckent uns vor dem
Hs. B.
wenige zeit piz di zal irr
knecht vn irr prüd’ wurd
erfült die da sind zer tötn
alz auch sy vnd ich sach do
ez het auf getan dz sechst
insigl secht grozz erdpidmüg
ward gemacht vn die sunn
ward swarcz alz ain hgrein’
sack vnd d’ man ward aller
als plüt vn die Stern dez
himels vielln nid’ auf die erd
alz d’ veygnpawm läst sein
grozzn so er wirt bewegt vö
de wint vnd d’ himel schied
sich als ain ingewuntens
puch vn ain ygleich perg vn
jnsel wurdn bewegt vö irn
stetn vn di künig d’ erd vnd
die fürstn vn di tribuner vn
di reichn vnd die starckn vnd
ain ygleich knecht vn freyer
di vpurgn sich in den hölern
vn in den stainen d’ perg vn
spehn zü dn pergn vn zü den
stainen vallt auf vns vn be¬
deckt vns vor de antlitz dez
siczüdn auf de tron vn vor
de zorn dez lamptz wan d’ grozz
tag irs zorns ist chömen vnd
wer mag gesten.
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33
Hs. A. Hs. B.
angesicht des siezende uff
dem thron un vor dem zorn
des lambs wan der gros tag
95 irs zornes ist kümmen un wer
mag gesteen.
Capitel VII.
i Nach disen dingen sah
ich vier engel steen uff den
vier örtern der erde haltend
die vier wind der erde das si
6 nit weeten uff die erde noch
uff das meer noch in keinen
bäum un ich sah einen andern
engel uffstigen von dem
uffgang der sunnen der heet
io das Zeichen gocz des leben¬
digen un der schrei mit
grosser stim den vier engein
den da was gegebe zeschaden
der erden un dem meere
iß sagend nicht wolt schaden
der erde vn dem mere noch
den bäumen bis das wir be-
zeichen die knecht gottes an
iren Stirnen un ich hört die
20 zal der gezeichenten hündert
vier und vierczigtüsent ge-
zeichent us alenn dem ge-
schlecht der sün irael us dem
geschlecht iuda zwelf tüsent
25 gezeichent us dem geschlecht
ruben zwelftüsend gezeichent
us dem geschlecht gad zwelf
Dies. Eichler.
Nach disn dingn ich sach
vier engel sten auf den vier
örtern d’ erd haldent di vier
wind d’ erd dz sy ich weetn
auf die erd noch auf daz mer
noch auf chainen pawm vnd
ich sach ainen andern engl
auf gen vö de aufgang d’
Bunn habent dz zaichfl dez
lebetign gotz vnd er schray
mit ainer grozzn stim zu
den vier engein den da waz
gegebn ze schadn d’ erd vn
dem mer vnd sprach jr
svllt nit schaden d’ erd
noch de mer noch den paw-
men piz dz wir bezaichn di
knecht gotz an irn stirn vnd
ich hört di zal d’ gezaichentn
hundt’ vn .XLIV. tausent
bezaichnt vö ainem
ygleichn geslächt der sün
ysrl vö dem geslächt juda
Xn. tauset bezaichnt vö de
geslächt rüben . Xn . tausent
bezalt vö de ge. gad. XII. t.
be. vö de ge. aser XII. t. b.
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34
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Hs. A.
tüsene gezeichent us de ge-
schlecht aser zwelftösent ge-
30 zeichent us de geschlecht nep-
talim zwelftusent gezeichent
us de geschlecht manasse
zwelftusent gezeichent us dem
geschlecht simeon zwelftüsent
35 gezeichent us de geschlecht
levi zwelftüsent gezeichent ub
de geschlecht isachar zwelf¬
tusent gezeichent us dem ge¬
schlecht zabulon zwelftüsent
40 gezeichent us dem geschlecht
ioseph zwelftüsent gezeichent
us de geschlecht beniamin
zwelftüsent gezeichent nach
disen dingen sah ich ein grosse
45 schar d’ niemant mocht ge-
zelen von allen leiten und
geschlechte un volckem und
züngen steen vor de thron un
in dem angesicht des lambs
50 bekleidet mit weissen stolen
un balme in iren henden un
si schrien mit grosser
stimm sagende Das heil si
unser got der da siezet uff
55 dem thron un dem lamb und
al engel stünden in dem
vmbkreis des throns vn der
vier tier un der alten un
viele nider uff ire anlicz in
60 dem angesicht des throns un
anbetten got sprechende
Hs. B.
vö de ge. manasses XII. t. b.
vö de ge. neptalim XH. t.
be. vö de ge. symeon XII. t.
be. vö de ge. leui. XII. t. be.
vö de ge. ysachar XH. t. be
vö de ge. zabulon . XII. t. be.
vö de ge. joseph XII. t. be
vö de ge. benyamin XII. tausent
bezaichnt nach disn dingn sach
ich ain grozze schar die nie-
mät macht gezelen vö alln
läwtn vnd geslächtn vn volkn
vnd zungn stent vor de tron
in dem angesicht dez lamptz
gechlayt mit weizzn chlaydn
vn palm warn in irn hendn
vn rüeften mit ain’ grozzn
stim vn spehn hayl sey
vnssm got d’ da siezt auf
de tron vn de lamp vn alle
engl stundfi in d’ vmbhalbüg
dez trons vnd d’ alten vn d’
vier tier vn sy viellen nider
auf ir antlitz in de angesicht
dez trons vnd anpettetfi got
vn spehn werleich segen
vn chlarhait vn weishait vn
danckperkait ere vn kraft
vnd sterk sey vnssm got in
den weltn der weit amen vnd
ain’ vö den altn antwt vn
speh zü mir die di da sind
gechlait mit weizzn chlaydn
wer sind sy od’ vö wan sind
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35
Hs. A.
amen Der sagn und die
clarheit un wisheit un danck-
sagung ere un kraft un
65 stercke si unser got in den
weiten der weit amen und
einer von den alten antwurt
vn saget mir Dise die da
sind bekleidet mit weissen
70 stolen wer sindt si und von
wann sind si kummen und ich
sprach zü im min (?) herre du
weist es und er sprach zfi mir
Diese sind kummen von der
75 grossen trübsale un haben
gewasche ir stolen un haben
si gewisset in dem blüt des
lambs Darumb sind si vor de
thron gots un dienen im dag
so un nacht in sine tepel un der
da siezt uff dem thron der
wirt wonen ob in si wirt
nit hügere noch dürste
füranhin noch wirt uff
85 si fallen die sun noch die
hicze wan das lamb das da
ist in mit des throns das wirt
si regiere un würt si
füren zü de brunnen der
so wasser des lebens un got
wirt ab wischen alle zeher
von ire äugen und do es hett
uffgethan das sübend insigl do
wart ein stille in de himel
95 bi einer halben stundt.
Hs. B.
sy chömen vn ich spch zü im
mein hr du waist ez vn er
spch zü mir Die sind di da
sind chömen vö grozzem
trübsal vn habn gewaschn ire
gewant vn habnt sy geweiz-
zet in de plüt dez lamptz
darvmb sind sy vor de tron
gotz vn dienent im tag vn
nacht in seim templ vn d’ da
siezt auf de tron d’ wo net ob
in sy hungert noch dürst
fürbaz nicht vn die sunn
noch chain hitz vellt auf
sy wan dz lamp daz da ist in
mitt dez trons daz rieht sy
vn fürt sy zü den prünnen d’
lebntign wazzer vn got
wischt ab ain ygleichn
zäher vö irn augn vnd do ez
het auf getan daz sibnt insigl
do ward ain sweygn im
himel alz ain halbe stund.
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36
Hs. A. Hs. B.
Capitel YHI.
i Und ich sah siben engeil
steen in dem angesicht gotts
vn siben horner sind in ge¬
geben un ein ander engel kam
ß un stund von dem altar der
hatt ein guldin rauchvas in
siner hende un vil weirach
sind im gegeben das er gebe
vö den gebetten aller heiligen
io uff dem guldin altar der do
ist vor dem thrö gots und
der rauch des weirachs steig
uff von den gebetten der
heiligen von der hand des
15 engels vor got und der engel
nam das rauchwas un fult es
vö dem fewr des altars un
lies es an die erde un es
wrden donner un stimme un
20 pliczen un erdbidmung un
die siben engel die da hatten
die siben horner bereiten
sich das die sungen mit den
hörnern und der erste engel
25 sang mit dem horn un es
ward gemacht hagel un fewr
vermischt in blüt un ward
gesendet in die erde un das
dritteil der erde ward verbrant
30 un das dritteil der bäum
ward verbrant un alles
grüshew wardt verbrant und
der ander engel sang mit dem
Und ich sach . VH . engl
sten in dem anplik gotz
vnd . Yn. horn wurden in
gegebn vn ain and’ engl kom
vnd stund vor de altar habent
ain guidein rauchvas in sein’
hant vn vil weyrach wurdn
im gegebn daz er geb vö den
gepetn aller heilign auf den
guidein altar d’ da ist vor de
tron vn d’ rauch d’ weyrach
vö den gepetn d’ heylign
d’ gieng auf vö d’ hant dez
engels für got vn d’ engel
nam dz rauchvaz vn fült ez
vö de fewr dez altars vnd
liezz ez an die erd vnd ez
wurdn doner vn stim vn
pliczen vn grozz erdpidera
vn die . YH. engl di da hetn
di YH. hören di beraittn sich
dz sy sungn mit de horn vnd
d’ erst engl sang mit de horn
vnd ez ward gemacht hagel
vn fewr gemischt mit plüt
vn ward gelazzn an die erd
vn dz drit tayl d’ erd ward
vprant vn allez grvnes häw
ward Vprant vnd d’ and’
engl sang mit dem horn vnd
ain prinends fewr alz ain
grozzer perg ward ge-
warfn in daz mer vn dz
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37
Hs. A.
horn un als ein grosser
. 35 berg brinnende mit de
fewr war gesendt in das
meer un der dritteil der ge-
schopff die da hetten seien
in dem meer die stürben und
40 das dritteil der schiff verdarb
vn der dritt engel sang mit
dem horn un ein grosser
stern brinnend als ein vackel
viel von de himel und viel in
« das dritteil der flüs un in die
brunen der wasser un der nam
des sterns ist geheisse Wer¬
mut und das dritteil der
wasser ward gemacht zu wer-
50 müt und vil menschen stürben
von den wassern wan si waren
bitter und der vierde engel
sang mit de horn un das drit¬
teil der sun ward geschlagen
55 vn das dritteil des mons un
das dritteil der stern also das
irer dritteil ertunckelet un
ir dritteil lüchtet nit den
dag un züglicherweis der
60 nacht und ich sach un hört
ein stim eins adlers fliegend
durch die mitte des himel
un sagend mit grosser stim
we we we den die da wonen
65 uff der erden von den anderen
stimmen der dreier engel die
waren singen mit dem horn.
Hs. B.
drit tayl dez mers ward
plüt vn dz drit tayl d’ ge-
schepft die da hetn sei in
de mer die sturbn vn dz drit
tayl d’ sch eff vdarb vn d’ drit
engl sang mit de horn vn ain
michel stern prinent alz ain
fackel viell vö himel vn viel
in daz drit tayl d’ flüzz vn
auf die prüunen d’ wazzer
vnd d’ nam dez stern^ waz
gehaizzn b er müt vn dz drit
tail d’ wazzer wart gemacht
in wermüt vn vil meschn
sturbn vö den wazzern wan
si warn pitter vnd d’ vierd
engl sang mit de horn vn daz
drit tayl d’ sune wart geslagn
vn dz drit tayl dez mäh es
vn dz drit tayl d’ stern alzo
dz ir drittail d’tuukelt vn
dz drit tayl läuchte mit de
tag vn zü gleich’weiz d 1 nacht
vn ich sach vn hört ain stim
ains adlers fliegnt durch mitt
de himel saget mit ain’
micheln stim we. we. we. den
di da wonent auf d’ erd vö
den andh stimen d’ dreyer
engl di da warn ze singen
mit dem hören.
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38
Hs. A. Hs. B.
Capitel IX.
1 Und der funft engel sang Und d’ fünft engl sang
mit dem horn un ich sah einen mit dem horn vn ich sach ain
stern gevalle vom himel an stern nider geualln vom
dieerdeun der schlussel des himel an di erd vn im waz
5 brunen des abgrundes was gegebn d’ slüzzel dez
im gegeben und eer tet uff prünens dez abgründs vn
den brunen des abgrundes un er tet auf den prünen dez ab-
der rauch des brunnen steig gründs vn d’ rauch dez prünens
uff als ein rauch eins grossen gieng auf alz d’ rauch ains
io ofen un die sun un der lufft micheln ayczofens vn die
wart vinster von dem rauch sunn ward vinst’ vnd d’
des brunnen un vo dem rauch luft vö de rauch dez prünens
des brunnen gienge us hew- vn vö de rauch dez prünens
schrecken in die erde un giengen auz häwschrek an
15 inen was gegeben gewalt als die erd vn in waz gegebn
die scorpionen der erden gewalt alz die schorpn d’ erd
haben gewalt und wrd gebotte habent gewalt vn in waz ge-
das si nit schatten dem hew potn dz sy nit schadetn de
der erde noch einer iegliche häw d’ erd noch ainem
20 grüne noch eim ieglichem ygleichn grünen ding noch
bäum dan allen den men- den pawme newr alain den
sehen die da nit haben das meschn di nit haben daz
Zeichen gots an iren Stirnen zaichn gotz an iren stirn vfi
und in ward gesaget das sie in waz gegebn dz si sy
25 si nit todten aber das sie si nit tötetn sund’ dz si sy
krüezigten finf (?) moned un chräuczigetn fünf mänet vn ir
ir krüezigung was als krüezi- kräwzigüg waz alz di kräw-
gung des scorpion so er czigüg dez schorpn so er
schlecht den menschen vn in siecht den meschn vn in den
30 den dagen werden die tagn suchent di meschn
menschen suchen den tod den tot vn vindent sein
vn werde in nit finden un nicht si begerent ze sterbn
si werden begere zü sterben vn d’ tot fleucht vö in vn
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39
He. A.
und der tod wirt fliechen
35 von in ufi die glichnüssen
derhewschrecken sind glich
den rossen bereit zü dem strit
und uff iren haupten als die
krönen glich de gold un ir
40 antlitz als die antlicz d’
menschen un hette har als
die har der weib un ire zen
als die zen derlöwenund hetten
panczer als eisnen panczer
46 und die stim irer flügel als
die stim der wege maniger
ros lauffende zu dem streit
und hetten schwencz glich
den scorpione un stachel
so waren in iren schwenczeun
ire gewalt was zeschadeu de
menschen fünf moned und
hetten über sich einen künig
den engel des abgrunds des
55 nam ist hebreisch abaddon
aber kriechisch appollion un
zü latin habend den namen
verwstend Das ein wee ist
abgangen un seht nach
60 kummen zwei wee nach
disen dingen un der sechst
engel sang mit dem horn un
ich hört ein stim us den vier
örtern des gülden altars der
65 da was vor den äugen gottes
sagend dem sehste engel der
da hat das horn Los uff die
Hs. B.
di geleichnüzz d’ häw-
schrek ward geleich den
rossen berait zü de streit vn
auf irn hauptn krönen gleich
de golt vn ire antlitz warn
alz di antlicz d’ mann vn
hetn har alz di har d’ weyber
vnd ir zend warn alz di
zend der leoen vnd hetn
panczer alz eysneine panc¬
zer vn die stim irr vettich
waz alz die stim d’ wägn
manig’ rozz lauffent zü de
streit vn hetn zägl geleich
den schorpen vn garteysn
warn in iren zügeln vn ir
gewalt waz ze schadn den
menschn fünf mänet vn s i
hetn vber sich ainen künig
den engl dez abgrüntz dez
nam ist hebreischen abad¬
don aber krichischn ap¬
pollion vn latein het er aine
nam vwüstend Daz ain we ist
hin vü secht noch zway we
körn ent nach disn dingn vnd
d’ sechst engl sang mit de
horn vn ich hört ains Vo
den vier örtern dez guidein
altars d’ da ist vor den augn
dez hrrn sagnt zü de sechstn
engl d’ da het daz horn En-
pind di vier engl die da sind
gepundn auf de micheln
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40
Hs. A.
vier engel die da sindt ange-
bunde in dem grossen Aus
70 eufraten un die vier engel wrde
uffgelosetdieda waren bereit
in stunde un in tag un in moned
un iar das sie erschlugen
das das dritteil der menhen
75 un und die zal des reittenden
hores czwenczigtusent mal
zehentusentun ich hört ire zal
vn also sah ich ros im gesicht
und di do sassen uff inen die
so hatte feurin un iacincten un
schweble panczer un die
haupt der ros als die haupt der
1 ö w e n von irem mund gieng uss
fewr vn rauch schwebel und vö
85 disendrienplage ist erschla¬
gen das dritteil der menschen
von dem fewr un von dem rauch
und vom schwebel die da us-
giengen von irem mund wan
90 d’ gewalt des ros was in irem
mund vn in iren schwenczen
wan ire schwencz waren
gelich den schlänge habend
die haupt und in disen schade
95 sie un die andere menschen
die do nit wurdenerschlagen
in disen plage noch wirckten
bus von den wercken irer
hende das & nicht anbetten
ioo die tüfel noch die guldin
abgoer noch die' sillberen
Hs. B.
fluzz eufraten vn di vier engl
wurdn enpundn die da warn
berait in stund, in tag. in
mänet vn in jar dz si tötetii
dz drit tayl d’ meschn vn
di zal dez reytnden hers
waz .XX. tauset zehn
tauset vnd ich hört ir zal vn
alzo sach ich roz in dem ge¬
sicht vfi di da sazzen auf in
di hetn fewrein panczer
vnd iacincteine vn swebe-
leine vn di haupt d’ rozz
warn alz die haupt d’ leon
vnd vö irem mund gieng auz
fewr rauch vn swebel von
disen dreyn plagn wart
getöt dz drit tayl d’ meschn
vö de fewr vn vö de rauch
vn vö de swebl daz da auz
gieng vö irem mund wan d’
gewalt d’ rozz waz in irm
mund vn in irn zägeln die
warn gleich den slangn
habent haupt vnd den schadent
sy vnd di andern di nit
wurdn getöt mit disen plagn
noch enworchtn püzz vö
den werchn irr hend daz si
nit anpettetn di teufel vn
di guidein abtgöt vn die
silbrein vn die erein vn
die stainein vn die hüllzein
di nit mügn gesehn noch ge-
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41
Hs. A. Hs. B.
noch die erin un die steinen hörn noch geen vn si worchtn
unddiehülczerndienitmügeu nit püzz vö irn manslachtn
gesehen noch gehören noch noch von irn zaubernüzzn
iC5 geen un tetten nicht büs noch vö irr vnchäwsch noch
von iren menschlechten noch von iren diephayten.
von iren vergiften wercken
noch vö iren unkeüschen
noch von iren diebstalen.
Capitel X.
1 Und ich sah einen anden Ynd ich sach ainen andn
starcken engel herabstige starkn engl nid’steign vö
vom himel bekleidet mit den de himel gechlaydet mit der
wolckenn und ein regenbog wölken vn ain regnpog waz
5 uff sime haubt un sein antlicz auf seinem haupt vn sein
was als die sunn und sine fus antlicz waz alz die sunn vn
als die seul des feürs un het sein füzz alz ain säwl dez
ein uffgethäs büch in siner fewrz vn er het ain auf getans
hand vn seczt sine gerechten püch in sein’ hant vn er seczt
io fus uf dem mere aber den seinen rechtn füz auf daz
lincken uff die erde un schri mer ab’ den tenken auf die
mit einer grossen stim als erd vn er rüfft mit ain’
der leo so er lüet un do er micheln stim zü geleich’-
hatgeschriendiesibendonner weiz alz d’ leo so er lüet vn
15 redten ir stim und do die do er het gerüeft di . YII.
siben donner hette geredt döner hetn geredt ir stim
ire stim un ich was schri- ich waz ze schreibn vn ich
bend und ich hör ein stim hört ain stim vö himel sagent
von dem himel mir sagend zaichen di ding di di .YII.
20 zeiche die ding die die siben doner habn geredt vnd nicht
donner haben geredet und solt schreib sy vn der engel den
si nit schriben und der engel ich sach sten auf d’ erd vn
den ich sah steen uff dem auf de mer d’ hüb auf sein
meer un uff der erden hüb hant zü de himel vn swür pey
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Hs. A.
25 uff sine hand zü dem himel
und schwür bei dem lebedigen
in den weiten der weit der
da ge8chüff den himel un die
ding die da sind in im und
3o die erde und die ding die da
sind in ir un das meer un
die ding die da sind in im
wan die zit wirt nit fürbas
aber in den dagen der stim
36 des sibende engels so er an-
fahet zesingen mit der horn
so wirt volendet die heimlig-
keit gottes als er hat gepre-
diget durch sine knecht die
40 weissagen un ich hört ein
stim vom himel widerumb
redend mitmir sagendGang
un nim das uffgethan büch
vö der handt des engels der
45 steet uff dem mere un uff
der erde un ich ging ab zu
dem engel sagend zu im das
er mir gebe das büch un er
sprach zü mir nim das büch
50 un verschlind es un es wirt
mache bitter ze werden
dinen büch aber es würt in
dinem mund sus als das
honig un ich nam das büch von
55 der hand des engels un ver-
schland es un es was in minem
mund 8Ü8 als honig un do ich
es het verschlunden mein buch
Hs. B.
de lebedigen in den weltii d’
weit d’ da beschüf den himel
vn di dink di in im sind vn
di erd vn di dink di in ir
sind vn dz mer vn di dink
di in im sind dz die zeit
fürbaz nicht wirt sund’ in
den tagn d’ stim dez sibftten
engels so der beginet ze
singn mit de horn so wirt
volendt die taugn gotz alz
er hat gepredigt durch sein
knecht di weissagn vn di
stim di ich hört vom himel
die redt ab’ zü mir saget
Ge vn nim dz püch vö d’ hant
dez engels d’ da stet auf d’
erd vn auf de mer vn ich
gieng hin zü de engl vn
sprach zü im dz er mir geb
dz püch vn er spch zü mir
nim daz püch vn verslint ez
vn ez macht ze pittern
deinen pauch ab’ in deine
mund wirt ez süzz alz dz
honig vn ich nam dz puch
vö d’ hant dez engels vn vslant
ez vn ez waz in meim mund
süzz alz dz honig vn do ichz
het vslundn mein pauch d’
erpittert vn er spch zü mir
aber müst du pdign den
volken vn den läwtn vn den
zungn vnd manign chünign.
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43
Hs. A. Hs. B.
erbittert un er sprch zü mir
60 Du must widerüb weis¬
sagen den heide un den
volckern un den zungen un
vil künigen.
Capitel XI.
i Und ein ror ist mir ge-
geb gelich einer ruten sagend
zu mir Stand uff un mis den
tempel gots un den altar un
5 die da anbette in im aber den
vorhoff des tepels der da
ist uswendig wirf ns un nit
mis in wan er ist gegeben den
heiden un werden tretten
io die heiligen stat XLII monet
un ich wil geben mine
zweien zügen den geist der
weissagüg un sie werden
w e i s s a g e n tusent zweihundert
15 Bechczig tag angelegt mit
secke Die sind zwen olbaum
un zwen luchter steend in
dem angesicht des heren der
erde un ob in iemandt wil
20 schaden so wirt usgeen das
fewr vö irem mund und wirt
verwüsten ire veind und ob
sie iemandt wil verseren
der müs also erschlagen
25 werdenn dise haben gewalt
' zü beschliessen den himel das
es nit regen in den tagen irer
Und mir wart gehn ain
ror geleich ain’ rütn sagent
Ste auf und mizz den tepel
gotz vn di da anpetten in im
aber den hof d’ da ist aus¬
wendig dez tempeU den
wirf auz vn nit mizz in wan
er ist gegebn den hayden vn
sy vtretn di heilign stat .XLII.
mänet vn ich gib zw ain
meinen gezeugn den geist
d’ weissagüg vnd sy weis-
sagnt tausent zwayhundt’ vnd
sechczig tag gechlayt mit
secken die sind zwen ölpawm
vn zway kerczstal stendt in
de angesicht dez hrn d’ erd
vn ob in yemät wolt schadn
fewr get auz vö irm mund
vnd vwüst ir veint vn ob
yemät si wolt laydign
alzo müzzn si werdn getöt
die habent gewalt ze besliezzn
den himel dz er icht regn in
den tagn irr weissagüg vn
habent gewalt vber die wazz’
ze bechern in plüt vn ze
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Hs. A.
Weissagung un haben gewalt
über sie zü keren in blüt
30 und zerschlagen die erde
mit aler plag als offt si
wollen un so sie volenden ire
zugnus das thier das da
ufstiget vö dem abgrund wirt
35 machen einen strit wider sie
un überwindet siunerschlecht
si un ire lib werden ligen in
den gassen d’ grosse stat die
da ist geheissen geistlich zodoma
40 und egiptus da auch ir herre
ist gekrücziget un si werden
sehen von den geschlech-
ten un von den volckern
un von de zungen un von
45 den heiden ire leib durch
dri tag un einen halben un
werden nit lassen legen
ire leib in die grober ufi die
do in wone die erde die
so werde sich frewen über si
ufi werde erfrewt un werde
senden gäbe einander wä dise
zwen weissage haben sie ge¬
krücziget die do wonten uff
55 der erden un nach dreien tagen
und einen halben der geist des
lebens von got wirt ingee in
sie und sie stunden uff ire füs
un ein gros vorcht viel uff
«o die die si sahen un sie horten
ein gros stim von dem himell
Hs. B.
slahn di erd mit ain’ yglei-
chn plag alz offt si welln
vn so si volendnt ir zeugnüzz
dz tier daz da aufget vö dem
abgrünt dz macht ainen streit
wid’ sy vn vberwint si vn
tött sy vn ir leib werdn lign
in den gazzn d’ grozzn stat di
da ist gehaissn geistleich so-
doma vn egipt do auch ir
hr ist gechräwczigt vnd ir
leib di werdn gesehn von
volkn vn vö geslechtn vö
läwtn vn vö zungn drey
tag vn ainhalbn vnd si
lazzn ir leib nit legn in
die greber vnd di da wo ne nt
auf d’ erd di frewent sich
vb’ sy vnd wdent erfrewt vn
sendnt gab ainand’ wan di
zwen weissagn di kräuczi-
getn die di da wonetn auf
d’ erd vnd nach dreyn tagn
vnd aim halbn d’ geist dez
lebens gieng in vö got in
sy vn si stundn auf ir füzz
vn grozze vorcht viel auf
die di si sahn vn si hörtn ain
grozze stim vö himel sagnt
zü in steigt her vn si stign
auf in d’ wolkn in de himel
vnd ir veint di sahn sy vn in
d’ stund wart grozz erpidem
vn dz zehet tail d’ stat viel
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45
Hs. A.
sagend zu in Stigent heruff
und sie stigen uff in de wolcken
in de hirael un ire veind sahen
65 si vn in der stönd ward ein
grosse erdbidnung un das
zehensteteil der statt viel un
in dem erdbidnen wurde ge-
todtet siben tusent name
70 der menschen und die anderen
wurde gesendet in vorcht un
gaben glori got des himels
Das ander we gieng hin un seht
das drit we kumpt schier un
75 der sibend engel sang mit dem
horn und gros stimmen wurde
in himel sagend Das rieh diser
weit ist worden unsers herrn
un sines crist un werden
so regieren in den weiten der
weite amen und die vier un
zwenczig alten die do siezen
in iren stülen in dez an-
gesicht gottes die vielen
85 nider uff ire antlicz un anbetten
got sagende Herre got almech-
tiger wir sagen dir gen ade
der du pist un der du wärest
und der du pist künfftig
so wan du hast empangen die
grosse kraflft un hast gere-
gieret un die leut sind er¬
zürnet un din zom ist kummen
und die zit der todten zeur-
95 teilen un zewi der geben den
Hs. B.
vnd in de erdvall würdii
erslagn sibntausen nam d >
mann vnd di andn wurdn ge-
lazzn in vorcht vnd gabn lob
got dez himels Daz and’ we
gieng hin vnd secht dz drit
we kümt schier vnd d’ sibent
engl sang mit de horn vn
michel stime wurdn im himel
sagnt Daz reich diser weit ist
gemacht vnssm hrn vnd seine
cristez vn er reichsent in
den ' weltn d’ weit vn di
. XXIV . alten di da siczn in
de angesicht gotz auf iren
gesezzen di vielln nid’ auf
ire antlicz vn anpettn got
sagnt o hr got allmächtig’
wir sagn dir danck d’ da
pist vn d’ da wärd der da
hast enpfangn michele kraft
vn hast gereichsent vn di
läwt sind erzürnt vn dein zorn
ist körnen vn di zeit d’ totn.
ze vrtailn vn wid’ ze gehn
Ion deinen knechtn den weis-
sagii vn den heiligen vn
den di da fürchtn dein
nam den chlain vn den
grozzn vn ze vwüstn die di
da haben ze prochen die
erd.
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Hs. A. Hs. B.
Ion dine knechten den heili¬
gen an den weissagen un
den kleinen un den grossen
un den die da fürchten
100 dinen namenundabzetilgen
die die da haben zerstört die
erde.
Capitel XII.
i Und der tempel gots ward
uffgetan im himel un die
arch einer zügknüs ward ge¬
sehen in seim tempel un es
-5 wurden pliczen un stimme un
erdbidnungun ein grosser
hagel und ein gros Zeichen
erschein im himell Ein weib
ward bekleidet mit der
io sunnen un mit dem mon
under iren fussen un uff
irem haubt ein krön von zwelf
sternen sie het im leib un
schri geberend un wurt ge
15 krücziget das sie gebere und
ein ander Zeichen ward ge¬
sehen im himel un seht ein
grosser rotter trach d’ het
VII haubt un zehen horner
20 unuffsinenhaubtesiben krönen
un mit sine schwancz zoh
er das dritteil der sterne des
himels un sendet sie in die
erd un der trach stund vor de
25 weib die do solt gebere das
Und d’ tepel gotz im
himel wart auf getan vnd
di arch seins gezeugs wart
gesehn in seim tempel vn ez
wurden pliczn vn stime vn
erdpidem vnd grozz hagel
vn ain michel zaichn erschain
im himel ain weib gechlait
mit d’ sunn vnd d’ man waz
vnd’ irn füzzn vn auf irem
haupt ain krön vö zwelf stern
vnd het im leib vn rueff ze
gepern vn wart gechräwczigt
daz si gepär vnd ain and’
zaichn wart gesehen im himel
vn secht ain michel’ drak
ain roter habent .VII. haubt
vnd .X. horn vn auf seinen
hauptn . VH. krön vn mit
seine zagl zoch er daz drit
tayl d’ stern dez himels vn
liezz si an die erd vn d’
track stund vor de weib daz
da waz ze gepern so si
gepür daz er vwüst irn
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47
Hs. A.
er so sie het geboren iren
sun in verschlicket un das
weib gebar einen knaben der
da was regierend alle
30 völcker in einer eisnin rüten
un ir sun ward gezuckt zu got
un zü sime thron und das weib
floh in die einode da si het
ein berete stat vor got das
35 er si do neret tusent zwei¬
hundert sechczig tag un ein
grosser strit ward im himel
michael und sine eugel
stritten mit de trache und der
40 trach strit un sin engel un sie
mochten nit angesigenuoch
auch ward erfundenn ire
stat fürbas im himel un der
gros trach un der alt schlang
45 der da ist geheissen tufell un
sathanas der da verfüret
alle weit der ist usgeworffen
und ward geworffen in die
erde un sine engel wurden
so gesant mit im und ich hört
ein grosse stim in dem himel
säend Nun ist worden heil
und krafft und das reich unsers
gots und der gewalt sin es
55 cristiwan der Versager unser
bruder der sie versaget tag
un nacht vor dem angesicht
unsers got der ist usgeworff
und sie haben in überwundenn
Hs. B.
sfin vnd dz weib gepar ainen
mänlichn d’ da waz ze
richtfi all läwt in ainer
eysnen rüten vn ir sün wart
gezugkt zü got vn zü seim
tron vn dz weyb floch in die
aiuöd do si het ain beräyte
stat vö got daz si si da
fürtfi tauset zwayhüdt’ vn
sechzig tag vnd ain micheler
streit wart im himel michahel
vn sein engl die stritn mit
dem tracken vn d’ trak strait
vn sein engl vn si machtn
nit noch ir stat wart für-
baz fundn im himel vnd’ d’
grozz track di alt slang di
da ist gehaizzn tewfel vn
sathanas di da vlait alle
weit di wart geworfn an
di erd vn sein engl wurdn
gesant mit im vnd ich hört
ain michele stim vö himl
saget Nu ist wardn hayl
vn kraft vn daz reich vnsers
gotz vn d’ gewalt seins kristz
wan d’ Schlag’ vnssr brüd’
d’ si vchlagt tag vn nacht
vor de angesicht vnsss gotz
d’ ist tworfn vnd si habent
in vberwüdn vmb dz plüt dez
lamps vnd vmb dz wart sein’
zeugnüzz vnd si hetn nit
lieb ir sei vncz an den tot
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48
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Hs. A.
60 umb das wort sin er gezeug-
knus und sie hetten nit lieb
ire selenn bis zü dem tod
Darumb ir himel frewend euch
un ir die da wonent in in wee
65 der erde dem meer wan d’
tüfel ist abgestigen zü üch
un hat einen grsen zorn
wan er weist das er ein
weig zit hat und dar nach
70 da d’ trach sah das er was
usgeworffe in die erde er
durchechtet das weib die
da gebar den sun un dem weib
wurden gegeben zwen flügel
75 eins grossen adlers das si
flüge in die wüste an ire stat
das sie wirt genert durch
die zit un die zit un ein halb¬
teil der zit vö de antlicz der
80 schlangen un der schlang
lies von sinem mund nach
dem weib ein wasse als ein
Aus das er sie möcht ziehen
vö dem Aus un die erd halff
85 dem weib un die erd thet uff
iren mund un verschland den
flus den der trach lies von
sinem munde un der trach er¬
zürnet wider das weib vn
90 gieng hin zemachen streit
mit den übrigen von iren
samen die da behüten die
gebot gottes und haben die
Hs. B.
darvmb himel frewet euch vn
ir di da wonent in jn we d’
erd vn de mer wan d’ teufel
ist abgestign zü euch habent
michelu zorn wizznt dz er
hat ain claine zeit vn dar¬
nach do der track sach dz er
waz vworfn an die erd er
iagt dz weib dz da gepar den
menlichn vnd de weib wurdn
gegeben zwo vettich alz
ains micheln adlers dz si
flüg in die wüst an ir stat
do si wirt gefürt durch di
zeit vn durch di zeit vn
durch dz halbtail d’ zeit vor
de antlicz d’ slangn vn d’
track liezz auz vö seim
mund ain wasser alz ain
micheln fluz dz er si macht
ze ziehn vö de fluzz vn di
erd half de weib vnd tet auf
irn mund vn vslant dz wazz’
dz der track liezz vö seim
mund vn d’ track ward er-
czürnt wid’ daz weib vn gieng
hin ze machen ain streit mit
den gelasen vö irm sam
di da behütn di gepot gotz vn
habent di gezeugnüzz jhesus
vn er stund auf de sant dez
mers.
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49
Ha. A.
gezügknus ihesu christi
95 un stund uff dem sand des
meres.
Capitel
1 Und ich sah ein tier uff stigen
von dem meer das het siben
haupter und zehen horner
und sinen hörnern zehen
5 krönen und uff sinen haubten
die namen des lasters und
das thier das ich sah was
gelich dem bard un sine füss
als die füs des pere un sin
io mund als der mund des lowen
und der trach gab im sin krafft
un sinen grossen gewalt und
ich sah eins von sinen haubte
als erschlagen in den tod
15 un die plag sines tods ward
gesunt gemacht un alle erde
wundert sich nach de thier un
anbetten de trachen der da
gab den gewalt dem tier und
20 anbetten das tier sagend wer
ist gelich disem thie un wer
mag stritten mit im un im
ist gegeben der mund zereden
grosse ding un laster un im
25 ist gegeben gewalt zethün zwei
un vierczig moned vn es
thet uff sinen mund in die
laster zü got zu lesteren
sinen namen un sine ta-
Diss. Eichler.
Hs. B.
XIII.
Und ich sach ain tier auf-
steign vö de mer habent
.YH. haupt vn .X. horn vn
auf seinen hörnen .X. krön
vn auf seinen hauptn namen
dez gespötz vn dz tier dz
ich sach dz waz gleich de
pard vn sein füzz als ains
pern vn sein mund alz d’
mund ains leon vn d’ track
gab im sein kraft vn den
mich ein gewalt vn ich sach
ains vö seinen hauptn alz d’
erslagn in tot vn di wunt
seins tods waz gehailt vn
alle di erd wundert sich nach
de tier vii anpettn den trackn
d’ da gab den gewalt de tier
vn anpettn dz tier saget wer
ist geleich disem tier vn wer
mag gestreitn mit im vn im
waz gegebn ze redn michele
dink vn spött vn im waz
gegebn gewalt ze tün . XLII.
man et vn ez tet auf seinen
mund in gespöt zü got ze
spotten seins namen vn
seins tabernacls vn d’ die da
wonent in den himeln vn
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50
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Hs. A.
30 bernckel un die da woneu im
himel und im ist gegeben
zethün strit mit den heiligen
un sie zu überwinden und im
ist gegebe gewalt über als
35 geschlecht und volck un
zunge un heiden und alle
die do wonten uff der erde die
anbetten sie der namen nit
sint geschriben in dem büch
40 des lebens und des lambs das
da ist erschlagen von
anfang der weit wer oren
hab der höre Der da fürt in
gefencknus d’ geet in ge-
45 fencknüs Der da erschlecht
mit dem waffen der mus mit
dem waffen erschlagen
werden da ist die gedult un
der gelaub der heilige und
50 ich sah ein ander tier uffstigen
von der erden un das het zwei
hörnen gelich des lamb un
un redet als der trach un
thet allen gewalt des ersten
55 tiers in sinem angesicht un
machet die eerde un die da
wonen in ir anzebetten das
erst tier des plage des tods
ist geheilet worden un es
so tet grosse Zeichen das es auch
macht das fewr niderstige
Hs. B.
im waz gegebn ze machn
ainen streit mit den heilign
vn si ze vberwindn vn im waz
gehn gewalt in alle gesiecht
ynd zungn vn volck vn
läwtn vn alle di da wonetn
auf d’ erd die anpettn d’
namen nit geschribn sind
inde püch dez lebens vn dez
lamps dz da ist getöt seyt
de anegeng d’ weit ob et-
leich hab orn d’ hör Der
da fürt in die vancknüzz
d’ get in die vauknüzz vnd
d’ da tot mit de swert d’
müz mit de swert getöt
werdn hye ist die gedultikait
vn die trew d’ heilign vn ich
sach ain and’ tier auf steign
vö d’ erd dz het zway horn
geleich aim lamp vn ez redt
alz d’ track vn het alln ge¬
walt dez erstn tiers in seine
angesicht und ez mocht die
erd vn di da wonetn auf ir
an zepettn dz erst tier dez
wunt dez tods waz gehailt
vn ez tet michele*) zaichn
also dz ez auch fewr macht
her ab körnen vö himel an
die erd in de angesicht d’
meschn vn ez ^laitt die di
*) Über michele steht in der Hs. die Glosse „grozze“.
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51
Hs. A.
Tom himel in die erde in dem
angesicht de mensche vn ver-
fürt die do wonen uff der
65 erden umb die Zeichen die im
weren geben zethün in dem
angesicht des tiers sagende
den die da wonenn uff der
erden das sie machen ein
70 bild dem thier das da hat die
plag des schwerts un lebet
und im ist gegeben das er
gebe einen geist dem bild des
tiers das das bild des tiers
75 redte unthüdas einiegklicher
der da nit anbet das bild des
tiers wurd erschlagen und
wirt machen alle kleinen
und die grossen un die
8° riehen und die armen un
die eige un die frien das si
haben das zeiche in der ge¬
rechten hand un an iren
stirnen und das keiner mvge
85 kauffen oder verkauffen d’
da nicht habe das Zeichen
des namen d®s tiers oder die
zal sines namen hie ist die
Weisheit un der do nit hat
»o die vernunfft der raite die
z a l des tiers wan es ist die zal
des menschen un sein zal ist
sechshundert sechczig
8 e c h s.
Hs. B.
da wonetn auf d’ erd vmb
di zaichn di im warn ge-
gebn ze tün in de angesicht
dez tiers sagent den wo-
nentn auf d’ erd dz si
machtn ain pild de tier dz
da het di wüdn dez swertz
vn lebt vfi im waz gegebn
dz es geb ainen geist de pild
dez tiers dz daz pild dez tiers
redt vn ez macht dz ain
ygleich’ d’ nit anpett dz pild
dez tiers dz d’ würd getöt
vn ez macht alle di chlain
vn grozzen die reichn vn
di arm di aign vn di freyen
ze habn dz zaichen dez tiers
an d’ rechtn hant od’ an
irn stirn vn dz niemät mag
gekaufn noch vkauffn newr
d’ da hat dz zaichn dez namen
dez tiers od’ di zal seins namen
hye ist weishait d’ da hat
vstandnüzz d’ raitt di zal
dez tiers wan ez ist di zal
dez meschn vn sein zal ist
sechshüdert vnd sechs vn
sechczig.
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Hs. A.
Capitel
i Und ich sah un seht ein
larab stünd uff dem berg sion
un bi im hundert vier un
vierczigtusent die da
5 hetten sinen name un den
name sines vatters geschriben
an iren stirnen un ich hört ein
stim von de himel als ein
stim mang er wasser un als
io ein stim eins grossen donners
un die stim die ich hört was
als der harpfenden harpfe
in iren harpfen und sungen
als ein nvwes gesang vor de
15 stül un vor den tieren un vor
den alten un keiner mocht
sprechen den gesang da
allein die hundert vier und
vierczigtusent die da sind
20 gekaufft von d’ erden Dise
sind die da nit sind vermai-
liget mit den wiben wan si
sind iunckfrawe dise nach-
volgen de lamb wahin es geet
25 Dise sind gekaufft uss
alem als erst frucht got un
dem lamb un kein lüge ist
erfunden in irem munde wan
si sind on mackel vor dem
30 thron gotts un ich sah eine
andern engel fliegen durch
die mitte des himels der
het das ewig eväeliü das er
Hs. B.
XIV.
Und ich sach vn secht ain
lamp stund auf de perg syon
vn mit im hud’t vn . XLIV.
tauset habent seinen namen
vn den namen seins vaters
geschribn an irn stirn vn ich
hört ain stim vö himel alz ain
stim manig’ wazzer vn alz
ain stim ains grozzn doners
vn di stim di ich hört di waz
alz d’ herpfer di da herpfen
in irn herpfen vn si sungn
alz ain newn gesauck vor de
stül gotz vn vor den vier
tiern vn vor den alten vn
niemät macht gesagn den
sanck newr di hund’t vn
di .XLIV. tauset di da sind
chauft vö d’ erd Die sind di
nit sind vmailigt mit den
weyben wan jückfrawn
sind sy die nachvolgent dem
lamp wo er hin get di sind
kauft vö allen erstn dingen
got vn de lamp vn di lüg
ist nit fundn in irm mund
wan an mail sind sy vor de
thron gotz Vnd ich sach ainen
and’n engl flieget durch
mitten himel habent daz
ewig ewägeliü daz erz
pdiget den sicznden auf d’erd
vn vb’all läwt vn volk vn
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Hs. A.
prediget den siezende uff der
35 erden un über ale levt un
geschlecht un zungen un
volck mit einer grosse
stim sagend fürchtent got
un gebt im ere wan de stünd
w sines Urteils ist kummen un
anbette dem d’ da geschüff
de himel un die erde un
das meer un ale ding die da
sind in im un die brunnen
45 der wasser vn ein and’ engel
nachvolget im sagend Es ist
gevallen es ist gevallen
die gross babilon die da hat
getrenckt alle leüt von de wein
50 des zorns irer unkeüsch un der
drit engel nachvolget inen
mit einer grossen stim
sagend Der da anbett das
tier un sein bild un emphecht
55 das Zeichen des tiers an siner
stirne od’ an siner häd dis er
wirt trincken vö dem wein des
zorns gocz der do ist gemischt
mit lauterm wein in dem
60 kelch sines zorns un wirt ge-
krüeziget mit fewr und mit
schwebel in de angesicht der
heiligen engel un vor dez
angesicht des lambs und der
65 rauch irer pin wrt uffstige
in den weiten d’ weit un haben
kein rüg tag un nacht die
Hs. B.
gesiecht vn zungn sagent
mit ain’ micheln stim
Fürcht got vnd erpiet im
er. wan die stund seins ge-
richtz ist körnen vn anpett
den d’ da hat gemacht
himel vn erd vn dz mer vn
alle ding di in im sind vnd
di prünn d’ wazzer vn ain
and’ engl nachvolgt im sagent
Ez viel Ez viel babilon di
michel di da hat getrenkt
alle läwt vö de wein dez zorns
irr vnkäwsch vn d’ drit engl
nachvolgt in sagent mit
ain’ micheln stim ob et-
leich’ anpett dz tier vn sein
pild vn enphecht dz zaichn
an sein stirn od’ an sein hant
der wirt trinkn von de wein
dez zorns gotz d’ da ist ge¬
mischt mit laut’ in dem kelch
seins zorns vn er wirt ge-
kräuczigt mit fewr vnd mit
swebl in de angesicht d’
heilign engl vn vor de an¬
gesicht dez lamps vn d’ rauch
irr peynigüg steigt auf in
den weltn d’ weit sy habent
nit rüe tag noch nacht die
da anpettet dz tier vn sein
pild vn d’ da enphecht dz
zaichn seins namen hie ist di
gedultikait d’ heilign d’ di
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54
Hs. A.
da haben aDgebettet das
tier un sin bild un d’ da
70 empfecht das Zeichen eines
name Da ist die Weisheit
der heilige die da behüten die
gebot gotz un den glauben
iesu un ich hört ein stim Tom
75 himel sagend zu mir Schrib
Selig sind die todten die da
sterben im herre der geist
spricht ieczünd füranhin das
si rüge von iren arbeiten
80 wan ire werck nachvolgen in
Und ich sah un seht ein weisse
wolcken un uff dem wolcken
einen siezende gelich dem
sun des menschen derdahet
85 uff sime haubte ein güldin
krön un ein scharpfe sichel in
siner handt un ein ander engel
gieng uss von de tempel
rüffende mit einer grosser
90 stim zü de siezenden uff de
wolcken Sende dine sichel un
schneide wan die stund ist
kumme das geschnitten
werde wan der schnit der
95 erde hat gedorret und der
da sass uff dem wolcke der
sand sine sichel in die erde
un schneit si ab und ein
ander engel gieng uss von de
ioo tempel der da ist in dem himel
un der het auch ein scharpfe
Hs. B.
da behütn di gepot gotz vn di
trew jhs vn ich hört ain
stim vö himel sprechnt zü
mir schreib sälig sind di totn
di im hrü ersterbü d’ geist
spricht yeczo daz sy fürbaz
rüen vö irn werchn wan ire
werch nachvolgent in vnd ich
sach vn secht ain weizze wolkn
vn d’ da saz auf d’ wolkn
d’ waz geleich dem sün dez
meschn h ab ent auf seim
haupt ain guideine krön vn
ain scharfe sichel in sein’
hant vn ain and’ engl gieng
auz vö de tempel vn rüeft
mit ain’ micheln stim zu de
d’ da saz auf der wolkn
send dein sichel vn sneid
wan di stund ist körnen dz ez
werd gesnitn wan dz snit
d’ erd ist gedort vn der da
saz auf d’ wolkn d’ sant sein
sichel an die erd vn di erd
ward gesniten vnd ain and’
engl gieng auz vö dem tempel
d’ da ist im himel vn er het
auch ain scharfe sichel vnd
ain and’ engl gieng auz vö
de altar d’ da hat gewalt vber
daz fewr vn er rüeft mit
ain’ micheln stim zü de d’
da het die sichel sage nt Send
dein scharfe sichel vnd liz
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55
Hs. A.
sichel und ein ander engel
gieng uss vonn dem altar der
het den gewalt über das fewr
105 un der schrie us mit grosser
stim zu dem der da bet die
scharpfe sichel und sprach
Send dine sichel un lis die
weintrüben des Weingarten der
110 erde wan sine her sein zeittig
und der engel sand sine
scharpfe sichel in die erde
un las den Weingarten der erde
un lies in in den grosse see
U5 des zorns gots un der see ward
vertretten uswendig der stat
un. das blüt gieng us von dem
see uncz zü den zäumen der
ros durch tusent und sechs-
120 hundert rosleuff.
Hs. B.
die weintrawbn dez weingartn
d’ erd wan sein per sind
zeitig vn d’ engl sant sein
sichel an di erd vn laz den
weingartn d’ erd vn legt in
in den micheln see dez zorns
gotz vn d’ see ward vtretn
auswendig d’ stat vn dz plüt
gieng auz vö de see vncz zü
den zämen d’ rozz durch
tauset vn sechshundert zil.
Capitel XV.
i Und ich sach ein and’ gros
zeiche im himel un ein
wunderlichs VII engel die da
hetten die siben letsten plag
5 wan in inn ist volendet d e zorn
gots un ich sach als ein glesin
meer vermischt mit feür und
di do überwunde das tier und
sin bild un die zal sines name
io uff dem glesnin meer habend
die harpfen gots un sungen
dengesang moisi des knechts
gottes und den gesang des
Und ich sach ain and’
zaichn im himel ain
mich eis vn ain wunder-
leichz sibfi engl hetn di .VII.
lestn wundft wan in in ist
volendt d’ zom gotz vnd ich
sach alz ain glesein mer ge¬
mischt mit fewr vn die di
da vberwüdn dz tier vn sein
pild vn di zal seine namen di
stundn auf de glesein mer
habent di herphen gotz vn
sügn den gesanck moyses dez
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56
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Hs. A.
lambs sagend Herre got al-
15 mechtiger gros un wunderlich
sind dine werck du könig
der weit recht un war sind
dine weg Herre wer wit
dich nit fürchten un wirt
20 gros machen dinen name
wan du bist allein gütig wan
alle leüt werden kummen
anbetten in dine angesicht
wan dine urteil sind offenbar
»5 und nach disen dinge sah ich
un seht der tempcl des taber-
nakels der gezügnus ward uff-
gethan im himel un Vn engel
giengen us vom tempel die
30 hetten YÜ plagen von de
tempel bekleidt mit eine reinen
weisse stein un waren be-
gürdt bei iren brüsten mit
güldin gürtein und eines von
35 den vier tiere gab de YII engel
siben gulde schenckvas vol
des zorens gots des leben¬
digen in den weiten d’ weit
und der tepel ward erfült
40 von de rauch vö der maiestat
gottes und von siner krafft
und nieman mocht ingeen
in de tempel biss das die
siben plag der siben engel
45 wurden volendet.
Hs. B.
knecht gotz vü den gesanck
dez lamps saget o hr all¬
mächtig’ groz vn wüderleich
sind deine werch o künig d’
weit gerecht vn war sind
dein weg o hr wer fürcht
dich nit vn lobt nit dein
namen wan du pist alain
gütig vü all meschn köment
vn anpettent in deim an¬
gesicht wan deine vrtail sind
offen war vn nach disen
dingn ich sach vn sechtder
himel wart offn vn d’
templ dez tabernakels d’ zeu-
gnüzz wart auf getan im himel
vn di .YII. engl di da hetn
die .YII. wüdn di giengn
auz vom templ gechlayt
mit aine rainn weizzn stain vn
vor gegürt vmb ir prüst
mit guidein gürtein vn
ains vö den vier tiern d z gab
den .YII. engein .YII. gul-
dein schenkvas vol dez zorn
gotz des lebetign in den weltü
d’ weit vn d’ tempel wart er¬
fült mit rauch vö d’ magen-
kraft gotz vn vö sein’ kraft
vn niemant macht ingen in
den templ gotz piz dz di
.VH. wütn d’ .YII. engl
wurdn volendt.
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PRINCETON UNtVERStTT
57
Hs. A. Hs. B.
Capitel XVI.
i Und ich hört ein gross Und ich hört ain michele
stim von de tempel sagend stim von de tepel saget zü
den siben engein Geet un den .VII. engln Get vfl giest
giessent ussdiesibenschenck- auz di .VII. schenkvaz dez
5 vas des zorn gotts in die erde zorn gotz an die erd vn d’
und der erst engel gieng un erst engel gieng hin vn goz
gauss us sein schenckvas in sein schenkvaz an di erd vn
die erde un ein grüam uö ain pöse vn scharfe wunt
ein bösseste wunde wart wart gemacht an den
io wider die menschen die do meschn die da hetn dz zaichn
hette das Zeichen des tiers un dez tiers vn di da anpetetn
wid’ die die da anbette das sein pild vn d’ and’ engl goz
bild vn der and’ engel gauss auz sein schenkvas in dz mer
uss sein schenckvas in das vn ez wart plüt alz ains totn
15 meer un es ward blüt als eins vn ain ygleiche lebetige sei
todte uii ein iegliche lebendig im mer di starb vn d’ drit
seel starb in des meer vn engl goz auz sein schenkvas
der drit engel gauss us sein auf di flüzz vn auf die prünnen
schenckvas uff die flüss un uff d’ wazz’ vnd ich hört den
20 die brunnen d’ wasser un es vierdn engl sagent Du pist
blüt un ich hört den engel gerecht du d’ da pist vn d’
der wasser sagend Du bist da werd heilig dz du hast
gerecht herrder du bist und gevrtailt dise ding wan si
wärest heilig der du hast habn vgozzn dz plüt d’ heilign
25 geurteilet dise ding wan sie vn d’ weissagn vn du hast
haben vergossen das blüt der in gehn plüt ze trinkn alz
heiligen un der weissage un du si sein wirdig sind vn ich
gäbest inen blüt zü trincken hört ainen and’n engl vö de
wan sie sind sein wirdig altar sagent auch hr got
30 un ich hört einen and’ sagend allmächtig’ gerecht vnd war
zedoch herre got almechtiger sind deine vrtail vn d’ vierd
recht un war sind dine urteil engl goz auz sein schenkvas
un der vierd engel gas uss in die sünn vn im ward ge-
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58
Hs. A.
sein schenckvas in die sun
35 un im ist gegeben zü peinigen
die mensche mit hicz un mit
dem feür un die mensche er-
hiczten mit grosser hicze un
lesterte den name gots der
40 da het den gewalt über dise
plag Sie tette auch nit büss
das sie im geben glori und
der fünfte engel goss uss sine
schenckvass uff de stül des
45 tiers un sein rieh ward vinster
un sie mitassen ir zungen
vor schmerczen un lesterten
got des himels vor schmerczen
un vor iren wunde un tetten
so nit büss uss iren wercken un
der sehest engel gauss uss
sein schenckvass in de grossen
fluss eufraten un trucknet sein
wasser das d’ weg wurde
55 furbereit den künige von
dem uffgang der sun ne und
ich sah vö dem mund des
tiers un vö dem mund des
trachen un von dem mund
60 des falsche weissagen ussgeen
drei unrein geist in die
mass der frösch wan es sind
die geist der tüfel die da thün
die Zeichen un fürgeen zü dem
65 künige aller erde ze sa-
melen sie in den strit zü
dem grossen tag des almech-
Hs. B.
gehn ze peynign di meschn
mit hitz vn mit fewr vn di
meschn erhitztn mit grozz’
hitz vn spottn dez namen
gotz d’ da het gewalt vb’ dise
plag warchtn nit püzz dz
si im lob gäbfi vnd d’ fünft
engl goz auz sein schenkvaz
auf den stül des tiers vn sein
reich wart vinst’ vnd di
meschn azzen ir zungen
vö smerczn vnd spottn gotz
dez himels vö smerczn vn vö
irn wundn vn warchtn nit
püzz vö irn werchn vnd d’
sechst engl goz auz sein
schenkvaz auf den grozzen
fluz eufraten vnd trücknet
seine wazz’ dz ain weg
würd berait de kunig vö
de aufgang d’ sunn vnd ich
sach vö de mund dez trackn
vnd vö de mund dez tiers
vn vö dem mund dez valschn
weissagn drey vnrain geist
ausgen in d’ geleichnüzz
d’ frösch wan ez warn die
geist d’ teufel tu ent di zaichn
vnd sy fürgen zü den künign
alle d’ erd si ze sämen an
ainen streit zü de grossn tag
gotz dez allmächtign secht
ich küm alz d’ diep er ist
sälig d’ da wacht vn behüt
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59
Hs. A.
tigen gots und sich ich kum
als der dieb er ist selig d’ da
70 wachet un hüt sein gewand
das er nit gee nacket un sie
sehen sin schnodigkeit un
er wirt sie samelen an die
stat die da ist geheissen he-
75 breisch armageddon und der
sibend engel gauss uss sein
schenckva8s in den lufft un
ein gross stim gieng uss von
dem tempel vö de thron
so sagend es ist gethan un es
wurden pliczen un stimme
un donner un ein gross
erdpidnung ward das sollich
nie was gewesen seit das die
85 menschen waren uff der erden
ein solche erbidnüg also
gross un die gross stat ward
gebrochen in drei teil un
die stet der heiden vielen un
so babilon die gross kam in die
gedenckug für got ir zegeben
den kelch des weins der
ungenedikeit seines zorns
un ein ieglich insei floh und
95 die berg wurden nit funden
un ein grosser hagel als ein
talent stig herab vö himel
un die menschen lesterten
got um die plag des
ioo hagels wan er wass vast
gross.
Hs. B.
seine gewant dz er icht gee
nakkent vnd dz si icht sehn
sein schamperkait vn er
samt sy an di stat di da ist
gehaizzn hebreisch ermage-
don vn d’ sibnt engl goz auz
sein schenkvaz in den luft vnd
ain michele stim gieng auz
de tepel vö de tron sagent
Ez ist geschehen vnd ez
wurdn plicz vnd stim vn
don’ vn michel erdpidem
ward dz soliche nie waz seyt
dz di meschn sind gewesen
auf d’ erd ain sölich michel
erdpidmüg vnd di michel
stat ward in drew tayl vn
di stet d’ hayde vieln vnd
babilon di michel di kom in
gedechtnüzz für got ir ze
gehn den kelich dez weins
d’ vnwirdikait seins zorns
vn ain ygleich jnsel di floch
vnd di perg wurdn nit fundn
vnd michel’ hagel alz ain
talent staig nid’ vom himel
auf di meschn vn di meschn
spotten gotz vmb di plag
dez hagelz wan sy waz ge¬
macht gar groz.
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60
Hs. A. Hs. B.
Capitel XVH.
i Und einer von den siben
engein die do betten die sibe
schenckvass kam un redt mit
mir sagend kum un ich wil
5 dir zeigen die verdampnuss
der grossen gemeinen Sün¬
der die da siezt uff vil wasse¬
ren mit der da haben un-
keuschetdie künige der erden
io un die da wonen uff der erden
die sind truncken wode von
dem wein irer verseczung
des gemeinen lebens un er
nam mich im geist in die
15 wüste un ich sah das weib
siezen uff eine roten tier vol
namen des lasters das hett
YII haubt un X horner un
das weib was umb geben mit
20 purpur uü mit rote kleid un
übergüldt mit gold un mit eim
edlen stein un mit perlin
un het ein gulde schenck-
vas in irer hand vol un-
25 menschlicher sündenn un
der Unreinigkeit irer ge¬
meinen unkeusch un an ire
stirne eine name geschriben
babilon die gross ein mutter
30 der unkeusch un der un¬
menschliche sinden d’ erde
un ich sah das weib trücke
von de blüt der heilige un von
Und ain’ vö den sibn engein
di da hetn di .YH. schenkvaz
d’ kom vn redt mit mir saget
kvm vn ich zaig dir di
^dampnüzz d’ micheln ge-
mainen di da siezt auf
manign wazzn mit d’ da
habn gevnkäuscht di künig
d’ erd vn di da wonetn auf
d’ erd die sind wardn trunkn
vo de wein irr vnsaubrikait
vn er nam mich im geist in
die wüst vn ich sach dz weib
siczn auf aine totn tier vol
namen dez gespötz habent
.VII. haubt vn zehn horn vn
dz weib waz vmbgebn mit
purpur vnd mit rotem vnd
vbergült mit golt vnd mit
edelm gestain vn marga-
ritn habent in irr hant ain
guidein schenkvaz vol
graussamikait vn vnraini-
kait irr vnkäusch vn an
irr stirn ainen taugen namen
geschribn Babilon ain michele
müt’ d’ gemainen vnkäusch
vn der ^panenschaft d’ erd
vn ich sach dz weib trunkn
vö de plüt d’ heilign vnd vö
de plüt d’ martrer jhesß vn
do ich ez gesach ich wüdert
mich mit micheln wüdern
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61
Hs. A.
de blüt iesu un do ich sie
35 gesah ich verwundert mich
mit grosser wunder un der
engel sprach zu mir warumb
wunderstu dich ich wil dir
sagen das sacrament od’
40 die heimlich bedeütungdes
weibs un des tiers das sie
tregt und das da hatt die
siben haubtundieXhorn er
Das tier das du hast ge-
45 sehen das wass un ist nit und
wirt uffstigen vö dem ab-
grund un wirt geen in den
tod un die da wonen uff der
erden die werden sich ver-
50 wundern der namen nit ge-
schribe sind in de büch des
lebens von der Satzung der
weit sehent das tier das da
was un ist nit un das ist der
55 sin d’ da hat die weissheit
Die siben haupt sind siben
berg uff den das weib siezet
und sind siben künig fünff
sind gevallen d’ ein ist un
60 der ander ist noch nit kumme
un so er kumpt d’ muss ein
kurcze zeit belibe und das
tier das da wass und ist nit
und dasselb ist das acht un
65 ist von den siben un geet in
den tod un die X horner die
du hast gesehen sind zehe
Hs. B.
vn d’ engel sprach zü mir
warvmb wüderst du dich jeh
sag dir die taugn dez weibs
vnd dez tiers dz sy trät daz
tier dz du secht dz waz vnd
ist nit vnd ist aufzesteign
vö de abgrünt vnd get in de
tot vnd di da wonent auf d’
erd di wüdernt sich d’
namen da nit sint geschribfi
in de püch dez lebens seyt
d’ schikküg d’ weit so si
sehent dz tier dz da waz vn
nit ist vnd hye ist d’ sin der
da hat die weizhait die .VH.
haubt dz sind .YH. perg auf
den dz weib siezt vn ez sind
.YH. künig fünf di vieln d’
ain ist vn d’ and’ ist noch nit
kümen vnd so er kümt im
gezimt ze pleibn ain
kurcze zeit vnd dz tier daz
da waz vn nit ist ez selbe
ist dz achte vn ist vö den
sibn vnd get in den tot vnd
di .X. horn di du secht dz
sind . X. künig die noch nit
habn enphägn dz reich ab’ in
ain’ stund enphahet si ge-
walt alz di künig nach de
tier Die habet ainen rat vn
antwurtent ir kraft vnd
irn gewalt de tier Die
streitent mit de lamp vn dz
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62
Hb. A.
künig die da noch nit haben
empfangen das rieh aber in
70 in einer stundenn werden sie
empfangen den gewalt
nach de tier als die künig
D i 8 e haben eine rat un w e r d e n
geben ire krafft und ire ge-
75 walt de tier Dise werden
streitten mit dem lamb un
das lamb wir sie überwinden
wan es ist ein herre der herren
und ein künige und die da
so sind mit inn berüffet erwelt
un getreu un er sprach zu
mir die wasser die du sähest
da die gemein siezet sind
volcker un leut un zungen
S5 und dieXhörner die du sähest
an de tier die werde hassen
die gemeinen unkeüscherin un
werde sie machen verwüst
un nacket und werdö essen
so ire fleisch un sie verbrenne
mit dem feür wän got gab in
ire herczen das sie tün das in
ist ein gefallen das sie geben
ir reich de tier biss das die
95 wort gots werden volendet
un das weib das du sähest
ist die gross stat die da hat
das reich über die künige der
erden.
Hs. B.
lamp vberwint sy wan ez
ist ain hr d’ hrn vn ain
künig d’ künig vn di mit
im sind gerüfft erwelt vn
getrew vn er sprach zü mir
Die wazzer di du secht do di
gemain siezt dz sind volk vn
läwt vn zungfi vn di . X. horn
di du secht vn dz tier die
hassent di gemain vn-
käuscherin vn machent si
wüst vn nakkent vnd essent
ir fleysch vn vprenent si
mit fewr wan got d’ hat
gebii in ir hrcz dz sy tünt
waz in ist geuellich dz si
gebent ir reich de tier vncz
dz di wart gotz werdnt volendt
vnd dz weib daz du secht
daz ist di michel stat die da
hat daz reich vber die künig
der erd.
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Hs. A.
Hs. B.
Capitel XVHI.
i Und nach dise dingen sah
ich einen andern engel a b s t i g e
vö himel der het eine
grossen gewalt un die erd
5 ward erleücht von siner glori
un er schri in d’ stercke
un sprach Es ist gevallen
es ist gevalle babilon die
gross un ist worde ein wonung
10 d’ tufl’ un ein hüt eines
iegklichen unreinen geistes un
ein hüt eins ieglichen unreines
geflügels un hesslich wan
alle leut haben getruncken vö
15 dem zorn irer unkeusch und
die künig d’ erden haben mit
ir gewerb triben un die
kaufleüt der erden sind reich
worden von der krafft irer
20 wollust und ich hört ein and’
stim vom himel sagend Mein
volck geet uss von ir das ir
nit werdent teilhafftig irer
missetat un nit empahe von
25 iren plagen wan ire sünd
sind kummen biss zü de himel
un der herr hat gedacht aller
irer bossheit widergebt ir als
sie uch hat wider gegebe
30 un zwifeltigent zwifache
widergeltung nach iren
wercken in de tranck in de
sie euch hat vermischet
Und nach disen dingn ich
sach ainen andn engl nider-
steign von himel habent
micheln gewalt vn di erd
wart erlaucht von sein’ glori
vn er rüfft in ain’ starckn
stim saget Ez viel Ez viel
babilon di michel vnd ist
wardn ein wonüg d’ teufel
vn ain huet ains ygleichn
vnrainn geistz vn ain huet
ains ygleichn vnrainn vogelz
vnd hässlichs wan all läwt
habent getrunkn vö de zorn
irr vnkäusch vn di künig d’
erd di habent vnkäuscht
mit ir vnd di kaufläwt d’ erd
sint wardn reich vö d’kraft
irr wollust vnd ich hört ain
andrew stim vom himel saget
mein volk get auz vo ir vnd
nicht werdt tailhaftig irr
misstat vn enphacht nit vö
iren wunden wan ir sündt
sind körnen vncz an den
himel vn d’ hr hat gedacht
irr poshait widergebt ir alz
si euch gab zwifeltigt ir
zwifeltikleich nach irn
werchn jn dem schenkvazz
in dem si euch mischt in de
mischt ir zwifeltiklich alz
vil si sich hat geert vn ist
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64
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Hb. A.
vermischent ir zwifeltigk-
35 lieh als vil als sie sich hat
glorificiert und was in
wolluste als vil widergebt
ir pein un klag wan sie
spricht in irem hercze Ich siez
40 ein künigin un ich bin kein
witwe un wird kein klag
sehen darumb an eine tag
werde kummen ire plag un
der tod und die klag ufi der
45 hunger un sie wirt verbrant
mit dem fewr wan got ist
starck d’ sie wirt richten un
die künig der erden die da
gemein unkeuschten od’
so gewerb haben gehabt mit
ir un lebte in Wollüsten die
werden weinen un klagen
über sie so sie sechen den
raüch irer anzündung un
55 werden versteen umb die
forcht irer pein un sprech
we we die grosse stat babilon
un die starck stat wan in einer
stunde ist kumme die urteil
60 un die kauffleüte d’ erde
werden weinen über sie
und klagen wan ire kauff-
manschafft wirt fürbass
niemand kauffen diekauff-
65 manschaft des golds und des
silbers un des edlen steins und
de8 margariten un des bissen un
Hs. B.
gewesn in wollüstn alz vil
gebt ir peynigung vn
chlagn wan si speht in irm
hrczn Ich siez ain künigin vn
pin nit ain witib vnd sich
nit di klag Darvmb an aim
tag körnet ir wuntn d’ tot
d’ hunger vn di klag vn si
wirt vprant mit fewr wan got
ist starck d’ si da vrtailt
vnd di künig d’ erd di da
vnkäuschentn mit ir vn
lebtn in den wollüstn di
wainent vn klagent vber sy
so si sehet den rauch irr
enzündüg sy stent verr
vmb di vorcht irr peynigüg
saget we. we. di michel stat
babilon di stark stat wan in
ain’ stund ist körnen dein
vrtail vn di kaufläut d’ erd
di wainet vil klagnt vb’ wan
niemät kauft irn wert für-
baz den wert dez goltz vnd
dez silbers vn dez edelen stains
vn d’ margaritn vn dez peisez
vn dez purpurz vn d’ sey-
dn vn dez rotn vnd ain
ygleichs gevärbtz holtz vn
alle vas vö edelm gestain
vn alle vaz von hellfen-
pain vn vö gloknspeis vn
vö eysn vn vö merbelstain
vn de cinamom vn de amom
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65
Hs. A.
des purpers an der seidin
un das halb rot geferbten
70 gewands un alle thiu (?)
holcz un alle vass des
helffenbeins un alle vass
vö edlem gesfei un des
eres un des eissens und
75 das marmels un de cinamom
un den amomü un der woli-
rechende geschmeck un der
salbe un des weirach un des
weins un des ols un senneln (?)
80 un des weiczens un d’ vihe
un der schauff un der ross
un der karre un der knecht
un der seien der menschen
un die öpfel die begird diner
85 seien haben sich gescheiden
vö dir un alle feisten dinge
un die lautern sind verdorbe
un dir un die kaufleüt der
menscheu werden ieczund
so ffirbas dise ding nit finden
Die do sind rieh worden vö
ir die werden versteen umb
die forcht irer pein weinend
un sagend we we die gross
95 stat die da was bekleidt mit
biss un mit purpur un mit
rotem un ist überguldt mit
gold un mit edlem gestein un
mit berlin wan in einer stund
ioo sind entseezt so vil rich-
tumb unein ieglicher schiff-
Dis8. Eichler.
Hs. B.
vn d’ gesmak vnd d’ salbn
vnd dez weyrachz vn dez weins
vn dez öls vn d’ semeln vn
dez wayezes vn d’ vich vnd
d’ schaff vnd d’ karrii vn
d’ rozz vn der iungling vn
d’ sein d’ meschn vn dein
öpfel di begerüg dein’ sei di
habn sich geschaidii vö dir vnd
alle di vaisten ding vn di
lautern di sind vdarbn vö dir
vn si vindent ir yeczund
nit fürbaz vnd di kaufläwt
d’ ding di da reich sind
wardn vö ir di stent verr(?)
vmb di vorcht irr peynigüg
wainet vn klaget vnd sagent
we. we. di michel stat di da
waz gechlait mit purpur vn
mit peiz vn mit rotem vn
vbergült mit golt vn mit
edelm gestain vn mit marga-
ritn wann in ain’ stund sind
vwüst alz vil reichtum vnd
ain ygleich’ steurer vn alle
di da schiffen zu d’ stat vn
di schifläut vnd di da
würchnt auf de mer di stun¬
den vö verr (?) vn rüfftii
do si sahn di stat irr enzündüg
wer ist geleich d’ micheln
stat vnd si legtn puluer auf
ir haupt vn rüften wainet vn
chlaget vn sagent we. we. di
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66
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Hs. A.
regierer un alle die da schiffe
in den see un steürer und
die da wircken in dem meer
105 die stünden ver un schrien
do sie sahen die stat irer
enczündunge sagende welche
ist geleich diser grosse stat
un legten den aschen uff ire
110 haubt un schrien weinend
un klagend sagend wee wee
die gross stat in der da sind
worden rieh vö irem werd
alle die da haben schiff uff
ns dem mere wan in einer stund
ist sie verwüst Du himel
frewe dich über sie un ir
heilige Apostelen un weis¬
sage wan got hat geurteilt
120 üwer urteil un ir un ein
starcker engel hüb uff einen
stein als eine grossen mül¬
stein un liess in in das mere
sagende zu diser geh wirt
125 gelassen babilon die gross stat
un wirt ieczund nit funden
füranhin un die stim der
harpfenden un d’ die do
singen mit dez holer und
130 mit dem horn wirt nit gehört
füranhin in ir un ein iegk-
lich werckmeister iegklich
kunst wirt nit funden füran¬
hin in dir un die stim d’
135 mvle wirt nit gehört für-
Hs. B.
michel stat in d’ sind wardn
reich alle di da habent schef
auf dem mer vö irn wrten
wan in ain’ stund ist si vwüst
himel frewd dich vber sy vn
heilig zwelfpotn vn weissagn
wan got hat gevrtailt ewr
vrtail vö ir vn ain starker
engl hüb auf ain stain alz
ainen micheln mülstain vn
warf in in daz mer sagent
mit (?) d’ gech wirt gelazzn
babilon di michel stat vn wirt
nit füdn fürbaz vn di stim
d’ herpher vn d’ musiker
vn d’ di da singn in de holr (?)
vn dz horn wirt nit ge¬
hört in dir fürbaz vn ain
ygleich maist’ vn ain yglei-
che kunst wirt nit fundn in
dir fürbaz vn di stim d’ mül
wirt nit gehört in dir fürbaz
vn daz liecht d’ latern läucht
dir nit fürbaz vnd di stim
dez präutigam8 vn d’ praut
wirt nit gehört noch in dir
wan dein kaufläut warn di
fürstn d’ erd wan in deinen
zaubernüzzn habil geirret
alle laut vn in ir ist fundn
dz plüt d’ weissagn vn d’ heilign
vn aller d’ di da sind erslagii
auf d’ erd.
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67
Hs. A. Hs. B.
anhin in dir und das liecht der
laternen wirt nit leichten
fiiranhin in dir un die stim
des breutigams un der braut
140 wirt noch nit gehört in dir
wan dine kauflüte weren die
fürste der erde wan in dine
zaubern ussen irrten alle
volcker un in ir ist funden
145 das blüt der weissagen un der
heiligen un aller der die da
sind erschlage uff der erden.
Capitel XEX.
1 Nach disen dingen hört Nach disn dingn ich hört
ich als ein grosse stimm alz ain stim manig’ horn im
maniger hörner in de himel himel saget alleluia lob vn er
sagend alleluia Lob un glori vn kraft sey vnssm got wan
5 un krafft sei unsserm got wan gerecht vn war sind seine
war un recht sind sine urteil gericht wan er hat gevrtailt
der da hat geurteilt von der vö d’ micheln gegemainen
grossen gemeinen die da di da zeprach di erd in irr
hat zerstört die erde in irer vusauberkait vnd hat ge-
10 verseczung un hat gerochen rochn dz plüt seiner knecht
das blüt siner knecht vö iren vö irn hendn vn ab’ spchfl si
henden un aber sprachen sie alleluia vn ir rauch staig auf
alleluia un ir rach stieg uff in in den weltn d’ weit vn di
den weiten der weit un die .XXIY. altn vn die vier
15 vier tier un die XXIY tier die vieln nid’ vnd anpetn
alten viele nider und anbetten got den siczendn auf de tron
got den siezenden uff dem saget werleich vn alleluia
thron sagend amen alleluia vn ain stim gieng auz vö de
un ein stim gieng uss vö dem tron saget sagt lob vnssm got
20 thron sagend Sagt lob unsserm all sein knecht vn ir di da
5 *
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Hs. A.
got ir alle sein heiligen un
• die ir fürchtet got ir kleinen
un grssen un ich hört ein
Stirn als eins grssen hornes
25 un als ein stim maniger wasser
un als ein stim stim eins
grssen donner sagend alleluia
wan der herre unsser got
der allmechtig hat ge-
30 regieret wir sülle uns
frewen un frolocken un
geben im glori wan die hohe
zeit des lambs sind kummen
un sein eeweib hat sich ver-
35 bereit un ir ist gegeben das
sie sich bedecke mit weissem
scheinenden wisse wan der
bisss das sind die gerechtigkeit
der heilgen un er sprach zü
40 mir Schrib Sie sind selig
die da sind berüfft zü dez
abentessen der hohzeit des
lambs un er sprach zü mir
Dise wort gots sind war un
45 ich viel für seine füss das
ich in anbettet un er sprach
zü mir Sih das du es nit thüst
wan ich pin dein mitknecht
un diner bruder die da haben
50 die gezügknuss anbet got wan
die gezügnuss ihesu ist der
geist der Weissagung un ich
sach den himel offen st an un
seht ein weisses ross der da
Hs. B.
fürchtnt den hrn chlain vnd
grozz vn ich hört ain stim alz
ains micheln horns vn alz
ain stim maniger wazzer vn
alz ain stim micheler döner
sagent alleluia wan vnser all¬
mächtiger hr got d’ hat
gereichsent wir frewn vns
vn frolukn vn gehn im lob
wan di hochzeit dez lamptz
sind körnen vn sein hausfraw
hat sich vor berait vn ir ist
geben dz si sich chlayd mit
weizzm peyz vnd mit raim
wan d’ peiz dz sind die ge-
rechtikait d’ heilign vn er
spch zü mir schreib sälig sind
di di da sind gerüfft zü de
abentessn d’ hochczeit dez
lamptz vn er spch zü mir dise
wart gotz sind war vn ich viel
zü seinen füzzn daz ich in
anpett vn er sprach zü mir
sich dz du ez nicht tüst wan
ich pin dein mitknecht vn
dein’ brüd’ d’ di da habeut
di gezeugnüzz jhesu anpett
got wan die gezeugnuzz jhesu
ist d’ geist d’ weissagüg vn
ich sach den himel offen vn
secht ain weizz roz vn d’ da
saz auf im d’ waz gehaizzn
trew vn warhaft vn er vrtailt
vn streitt mit recht wan sein
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69
Hs. A.
55 sass uff im der hiess getreu
un war un urteilt un streit
mit gerechtikeit aber sine
äugen seind als die flammen
des feürs un uff sinee haubte
60 vil krönen habend einen
namen geschriben den niemand
erkant dä er selb un was
bekleidt mit einem gewande
besprengt mit blüt un sein
65 nam wart geheissen das wort
gots un die heere die da sind
im himel nachvolgte uff weissen
rossen gekleidt mit weissen
un reinen bisss un vö
70 sinem mund gieng usss ein
schwort scharpf zü beiden
siten das er in im erschlüg
die volcker un er wirt sie
regieren in einer eissnin
75 rfitten un er trit die press des
weins des grimmen des zorns
des almechtige un hat in simö
gewand und in sin er huft
geschriben ein künig d’ künigen
so un ein her der herschenden
uii ich sah einen engel steen
in der sunnen un er schri
mit grosser stim Sagend alle
vögeln die fliege durch
85 die mitte des himels kummet
un werden gesamelt zü dem
grossen abentessen das ir
essent die fleisch der künig
Hs. B.
augn warn alz die flämen dez
fewrs vii manig’ krön auf
seine haupt vn er het ainen
namen geschribn den niemant
erkant newr er selb vn er
waz gechlait mit aim gewant
gesprengt mit plüt vn sein
nam waz gehaizzn dz wart
gotz vn di her di da sind im
himel di nachvolgtn im auf
weizzen rossn gechlait mit
weizzm peiz vn mit raine
vnd vö seine mund get auz
ain swert yetwednthalbn
scharff dz er da mit slach
die läwt vn regier si I ain’
eysnein rütn vn er selb tritt
di prezz dez weins d’ tobhait
dez zorns dez allmächtign gotz
vnd er hat in seim gewant vn
auf sein’ hüff geschribn ain
künig d’ künig vn ain hr d’
herschedn vnd ich sach ain
engl sten in d’ sunn vn er
rüeft mit ain’ micheln stim
saget zü alln den vögeln
di da flügn durch mitt
dez himels kümt vn werd
gesamt zü de micheln abent-
essn gotz dz ir esst di fleisch
der künig vn di fleisch der
tribuner vn di fleisch d’ starkn
vn die fleisch d’ rozz vn d’
siczndn auf in vnd di fleisch
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Hs. A.
un die fleisch der tribuner un
90 die fleisch der starcken un die
fleisch der ross und der siezen¬
den uff iu un die fleisch aller
eigen un der freien un der
kleinen un der grossen und
95 ich sach das tier un künig der
erden un ir heer gesamelt zü
thün einen streit mit dem der
da sass uff dem ross un mit
sime heer un das tier wart
ioo begriffen un mit im der falsch
weissag d’ da tet die Zeichen
vor im mit de er hat ver-
fürt die die da haben em¬
pfangen das zeiche des tiers
105 un die da anbetten sein bild-
nuss Dise zwei wurdet ge¬
lassen lebendig in den see
des brinnende feiirs un des
schwebels und die andern
no wurde erschlagen in dem
schwort des siezende uff dem
ross das da ussgeet von
seinem mund un alle Vögel
wurde ge satt et von iren
ns fleischen.
Hs. B.
all’ d’ aign vn der freyen vn
d’ chlain vnd d’ grozzn vn
ich sach dz tier vn di künig
d’ erd vn ir her gesamet ze
rnachn ainen streit mit de d’
da saz auf de rozz vn mit
seim her vnd daz tier wart
begriffn vnd mit im d’ falsch
weissag d’ da tet di zaichn
vor im mit (?) de er vlaitt
di da enphiengn dz zaichn
dez tiers vn di da anpettn sein
pild vnd dise zway wurdn
gelegt lebetig in den see dez
prinendn fewrs vn dez swebelz
vn di andn wurdn erslagn mit
de swert dez d’ da saz auf
de rozz vn alle vogl wurdn
gesatt vö irn fleischen.
Capitel XX.
i Und ich sah einen engel
abstigen von dem himel der
het den Schlüssel des abgrunds
un ein grosse kettin in siner
5 hand und er begreiff den
Und ich sach ainen andn
engl nidsteign vom himel
habet den sluzzl dez abgrüntz
vn ain michel ketn i sein’
hant vn er begraif den traken
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71
Hs. A.
trache den alten schlangen der
da ist der tüfel un sathanas
und band in durch tusent iar
und liess in in de abgrünt
10 un beschloss un bezeichet über
in das er furanhin nitver-
füre die volcker biss tusent
iar werde volendet und nach
disen dingen müss er ein
15 kleine zeit uffgelöset
werden und ich sah stüle
vn sie sasse uff sie un das
yrteil ist in gegebe und ich
sah die seien der erschlage
20 um die zeugknuss ihesu un
umb das wort gots un die da
nit anbetten das tier noch sein
bild noch empfiengen sein
Zeichen an iren stirne oder
25 an iren henden uii sie lebten
un regierten mit christo
tusent iar un die andern d’
todten lebten nit biss das
tusent iar wurden volendet
30 Dissist die erste uffersteeung
Er ist heilig un selig d’ da
hat einen teil in der erste
uffersteeung In disen hat
nit gewalt der ander todt aber
35 sie werden priester gotts uü
christi un werden regieren
mit im tusent iar und so tusent
iar werden volendet so wirt
sathanas uffgelösetvo sime
Hs. B.
di altn slangn d’ da ist d’
teufel vn sathanas vn pant in
durch tauset iar vnd legt in
in den karcher vnd besloz
vn bezaichnt vb’ in daz er nit
vlait fürbaz di läut vncz dz
tauset iar wurdn volendt nach
disen müz er werdn enpundn
ain klaine zeit vn ich sach
stül vn di da sazzn auf in
vn dz vrtail waz in gegebn
vn ich sach di sein d’ erslagn
vmb di gezeugnüzz jhesu
vnd vmb dz wart gotz vn di
da nit anpettn dz tier noch
sein pild noch enphiengn sein
zaichn an di stirn od’ an ir
hend vnd si lebtn vn reich-
setn mit christo tauset iar
Die andn d’ totn lebtn nit piz
dz tausent iar wurdn volendt
Diez ist di erst auferstendüg
er ist selig vn heilig d’ da
hat tayl an d’ erstn aufer-
stendung vn an disn hat nit
gewalt d’ and’ tot wan si wdnt
phaffn gotz vn seins kristz
vn reichsnt mit im tausent
iar vnd so tauset iar wdent
erfült sathanas wirt en-
püdn vö seim karcher vn
er get auz vn vlait di läut
di da sind auf den vier örtern
d’ erd gog vn magog vnd er
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72
Hs. A.
40 kerker un wirt ussgeen und
wirt verfüeren die volcker
die da sind uff den vier orten
d’ erden gog un magog un
wirt sie samele in den
45 streit der zale ist als der sant
des meres un sie stigen uff die
weite der erde un umbgiengen
die herbergen der heilign un
die liebe statt und das feür
50 steig ab von got vom himel
un verzert sie un der tüfel
der sie yerfüret wird ge¬
lassen inn de see des feürs
un des schwebels da auch das
55 tier un der falsch weissag
werden gekrücziget tag un
nacht in den weiten d’ weit
un ich sah einen grosse
weissen thron und einen
60 siezenden uff im vö des an-
gesicht floch der himel un
die erde un die stat ward nit
funden von in und ich sah
gross todten un kleine stan
65 in de angesicht des throns un
die bücher wurde uffgethan
und ein ander büch wart uff¬
gethan das da ist des lebens
un die todten wurden geurteilt
70 uss den dingen die da wäre
geschriben in den bücheren
nach ire wercken und das
mere gab sine todten die da
Hs. B.
samt si an ain streit, d’ zal
ist alz d’ sant dez mers vnd
si stign auf di höch d’ erd
vnd si vmbgiengn di herwerg
d’ heilign vnd di liebn stat
vnd ain fewr staig ab vö got
vom himel vn ^wüst si vn
d’ teufel d’ si vlait d’ wart
gelegt in den see dez fewrs
vn dez swebels do auch dz
tier vn d’ valsch weissag wdent
gekraüezigt tag vn nacht in
den weltn d’ weit vnd ich sach
ain micheln tron ain
weissn vn d’ da saz auf im
vor dez angesicht floch di erd
vn der himel vn di stat ward
nit fundii vö in vn ich sach
grozz totn vn kl ain sten in
de angesicht dez trons vnd
püch’ wurdn auf getan vn ain
and’ püch ward aufgetan dz
da ist dez lebens ains yglei-
chn vn di totn wurdn gevrtailt
vö den dingen di da warn ge-
schribn in den püchern nach
iren werchn vnd dz mer gab
di totn di in im warn vn
d’ tot vnd di hell gabn di
totn di in jn warn vn ez
ward gevrtailt vö aim yglei-
chn nach seinen werchn vnd
d’ tot vn di hell wurdn ge¬
legt in den see dez fewrs
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73
Hs. A.
waren in im un der todte
75 un die hell gaben ire todte
die da waren in in un es
ward geureilt allen nach
iren werche und die hell
und der tod wurden gelassen
so in den see des fewrs das ist
der ander tod und der nit ist
erfunde geschribenn in dem
büch des lebens der ist ge¬
lassen in den see des feürs.
Capitel
i Und ich sah einen newen
himel un ein newe erde wan
der erst himel un die erst
erd gieng hin un das mere
5 ist ieczund nit un ich iohannes
sah die heiligen stat hieru-
salem newe absigen von
de himel bereit von got als
ein braut gezieret irem man
io un ich hört ein grosse stim
von de thron sagend Seht den
tabernackel gotz mit den
menschen un wirt wone
mit in un sie werden sin volck
io un der got wirdt mit in ir
got un got tilget ab alle
zeher von iren äugen un der
tod wirt nit für an noch
die clag noch das geschrei
2 o noch der schmercz wirt für¬
bass die am ersten sind
Hs. B.
Diez ist d’ and’ tot d’ see
dez fewrs vn d’ nit ward
fundn geschribn in de püch
dez lebens d’ ward gelegt
in den see dez fewrs.
XXI.
Vnd ich sach ainen newn
himel vnd ain newe erd wan
d’ erst himel vn di erst erd
hingieng vn dz mer waz
yeczo nit vnd ich johes sach
di heilign stat die newen
jerusale nidersteign vom
himel vö got berait alz ain
praut geziert irin man vn ich
hört ain michele stim vö de
tron sagent secht d’ tabernakel
gotz mit den läutn vnd er
wonet mit in vn si werdnt
sein volk vnd er selb got wirt
mit in ir got vn got wischt
ab ain ygleichn zäher vö
irn augn vnd d’ tot wirt nit
fürbaz noch chlag noch ge-
schray noch smercz wirt
fürbaz wan di erstn ding
hin giengn vnd d’ da saz auf
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74
Hs. A.
abgangen un der do sass uff
dem thron der sprach Sih ich
mach alle ding new un er
25 sprach zu mir Schrib wan
dise wort sein die trewisten
un war vn er sprach zü mir
Es ist gethan Ich bin alpha
un o ein anfang un das end
30 dem dürstenden wil ich
geben von dem brünnen des
lebendigen wasser um
sunst Der do überwindet der
besiczet dise ding un ich wird
35 im ein got un er wirt mir ein
sün aber den vorchtsame un
den ungläubigen uü den ver-
bante un den manschlech-
tige un den gemeinen un-
40 keüschern un den zauberen
un den dienern der abgotter
un allen lügnern ir teil wirt
in de brinneden see mit
fewr un mit schwebel das
45 da ist der ander tod un einer
von den VII engel die da hette
die siben schenckvass vol der
letsten plagen kam un redet
mit mir sagende kumm un ich
so wil dir zeige die braut die
eefrawe des lambs und er
erhüb mich im geist uff eine
grossen un hohen berg un
zeiget mir die heilige stat
55 hierusalem abstigendvö
Hs. B.
de thron d’ spch sich ich mach
alle ding new vn er spch zü
mir schreib wan dise wart sind
vil getrew vnd war vn er
spch zü mir Ez ist geschehn
Ich pin alpha vnd o. der
anvanck vnd daz end Ich gib
dem dürstign vö de prünen
dez wazzers dez lebens
tfgebn Der da vberwint d’
besiczt dise dink vnd ich wird
im ain got vnd er wirt mir
ain sün aber den vorchtsamen
vn den vngelaubign vnd den
vpänen vn den manslechtn
vnd den vnkäuschern vn
den zaubrern vnd den abt-
göttrern vnd alln lugneren
der tail wirt in de see dez
prinendn fewrs vn dez
swebelz dz da ist d’ and’ tot
vnd ain’ vö den sibn engein
di da hetn di sibn schenkvaz
vol d’ lestn wundii d’ kom
vnd redt mit mir saget küm
vn ich zaig dir di praut di
hausfraw dez lampz vn er
nam mich im geist auf ainen
grozzn perg vfi auf ainen
hohen vnd er zaigt mir di
heiligen statjerusale nid’-
steign vom himel vö got
habet die klarhait gotz vn ir
liecht waz geleich de edeln
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75
Hs. A.
himel habende die klarheit
gots un ir liecht was gelich
dem edlen ge stein als dem
stein iaspidi als der cristall
60 un het ein grosse maurund
hoh die het zwelfftor un
in den toren zwelff engel
und namen in geschribn das
sind die namen der zwelf
65 geschlecht der sün israel Drei
tor von dem uffgang drei tor
von mitternacht drei tor
vonn mittemtag un drei tor
vö de nidergang un die
70 maure d’ stat habend XH
grün veste un in inen zwelf
namen der zwilfbotte un
das lambs und der do redt
mit mir der het ein güldin
75 rorin mass das er mess die
statt un ir thor un ir mauren
un die stat was geseczt in vier
teil un ir leng ist als vil als
ir weite un er mass die stat
so von dem güldin ror durch
zwelftusent rossleuff ir
leng un ir weite un ir höh
8ein gelich un er mass ir
maure hundert vn XLIIII
85 elenboge die mass des
menschen die da ist des
engels un das gepewirer
mauren uss de stein iaspis
aber die selb statt ein rein
Hs. B.
stain alz de stain jaspis vn
alz kristalln vnd si het ain
michele mawr vn ain hohe
habet .XII. tor vn in den
torn . XII. winkl vn namen
geschribn dz sind di namen
d’ . XII. gesiecht d’ sün is-
rahel drew tor vom aufgang
.HI. tor vö aquilon .III.
tor vö mitt’nacht vn .HI.
tor vö mittemtag vn di
maur d’ stat het .XII.
grütfestn vnd in jn .XII.
namen d’ .XII. potn vn dez
lampz vn d’ da redt mit mir
d’ het ain guidein rormaz
dz er mezz di stat vn ire tor
vn ir maur vn die stat waz
geseczt in vier tail ir leng waz
alz vil alz ir weit vn er maz
di stat mit de ror durch . XII.
tauset zil ir leng vn ir weit
vn ir hoch di sind geleich
vn er maz ir maur hund’t
vnd . XLIY. elln vnd dz maz
dez meschn waz dez engelz
vn dz gepäw irr maur waz
vö de stain iaspis wan si
selb di stat rains gold ge¬
leich raim glaz vnd di grüt¬
festn d’ maur d’ stat warn
geziert mit aine ygleichn
st ain die erst grütfest Jaspis
di and’ saphirß die drit calce-
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76
Hs. A.
so gold glich dem reine glass
un die grüntvesten der mauren
der stat geziert mit allem
edlen gestein die erste
grüntvste iaspis die ander
95 saphirus die drit calcedonius
die vierde smaragdus die fünfft
sardonvx die YI sardius die
sibende crisolitus die ach st
berillus die nünde topasius
ioo die X crisoprassus d’ XI
iacinctus die XII ametstus
ufi XII tor sind XII perlin
durch alle und iegpliche tor
wäre uss iegklichen perlin
105 un die gassen der stat reines
goldes als ein vast liecht
glass un keinen tempel
sah ich in ir wän der herr
almechtig got ist der tempel
no und das lamb vn die statt
darff nit der sunnen noch
des mones das si lüchte in
ir wan die klarheit gots erlücht
si un ir lucern ist das lamb
ns un die volker werde wan¬
dern in irem licht un die
künige d’ erden werden
bringen ir glori un die
ere in sie un ire tor werden
120 nit beschlossen durch die
nacht wä die nacht wirt
da un (?) nacht wirt da
nicht un sie werden her zü
Hs. B.
donius di viert smaragdß di
fünft sardonix die sechst sar¬
dius di sibet crisolitß di acht
berillß di newnt topasius di
zehet crisopassß di aind-
lift iacinctß dizwelft ametistß
vn di . XH . tor warn . XII.
margaritn durch alle vn ain
ygleich tor vö aine yglei-
chn margaritn vn di gassn
d’ stat rains golt alz glaz
durchleuchtet vn tempel
sach ich nit in ir wan d’
hr’ allmächtig got ist ir tempel
vn dz lamp vn di stat bedarf
nit d’ sunn noch dez manns
dz si läuchtn in ir wan di
klarheit gotz erlaucht si vn ir
liechtvaz ist dz lamp vn di
lewt gent in irm liecht vn
di künig d’ erd prigent ir
lob vn ere in sy vnd ire tor
werdn nit beslozzn durch den
tag wan di nacht wirt da
nit vn si tragent di glori
vn di ere d’ haydm in sy
kaiu vnsaubers ding get
nicht in sy vn tuent di
vpänenschaft vn di lug
newr di da sind geschribn in
dem püch dez lebens vnd dez
lampz.
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77
Hs. A.
tragen die glori un die ere
125 der volcker in sie noch
ichts vermailigets wirt
ingeen inn sie oder das
do thü ein verflacht ding
oder lüge nür allein die da
130 sind geschriben in dem büch
des lebens und das lambs.
Capitel
i Und er zeigt mir den
fluss des lebendigen wassers
scheinper als ein cristal
fürgeend von dem stül gots
5 un des lambs jn der mit
siner gassen un vö ieg-
lichem teil des fluss ein holcz
des lebens bringend zw elf
frucht durch alle monet
io gebe ire frucht un dieleuber
des holcz zü der gesuntheit der
volker un kein verflücht
ding wirt fürbas un der
stül gotts un des lambs
15 werden in ir und sine
knecht werden im dienen
un werde sehen sein antlicz
un sinen namen an iren Stirnen
un die nacht wirt nit für-
20 anhin un werde nit be-
dürffe des liechts d' lucern
noch des liechts der sunnen
wan der herr got wirt sie
erlüchte un werden re-
Hs. B.
XXII.
Und er zaigt mir ainen
fluz lebetigz wazzers leuchtent
alz christall fürgent vö de stül
gotz vnd dez lampz jnmitt
irr gazzn vn vö yetwederm
tail dez fluzz ain holtz dez
lebes pringet . XII . frücht
gebent sein frücht durch
ein ygleich mänet vn di
leub’ dez holtz zü d’ gesunt-
haitd’ lewt vn allez vflucht
wirt nit fürbaz wan d’ stül
gotz vnd dez lamptz wirt in
jr vnd sein knecht dienent
im vn sehet sein antlicz vn
seinen name geschribn an
irn stirn vn di nacht wirt nit
fürbaz vn si bedürfn nit
dez liechtz d’ latem noch dez
liechtz d’ sünen wan d’ hr got
d’ erläucht sy vn si reich-
sent in den weltn d’ weit vnd
er spch zü mir dise wart sind
vil getrew vnd war vnd d’
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78
Hs. A.
25 gieren in die weiten d’ weit
un der engel sprach zü mir
Dise wort sind die trewisten
un war un der her’ got der
geist d’ weissagen hat ge-
30 sendet sinen engel zü zeigen
sinen knechten die ding die
da müssen werde schier und
sih ich kum schnelligklich
Der ist selig d’ do behüt die
35 wort d’ Weissagung dises büchs
Ich iohänes bin der der da
hat gehört un gesehen dise
ding un darnach da ich het
gehöret uü gesehe ich
4o viele nider das ich an¬
bettet vor den füssen des
engels d’ mir dise ding
zeiget un er sprach zü mir
Sih das du es nit thüst wan
45 ich bin din mitknecht und
diner brüder der weissagen
un der die do behalten die
wort d’ Weissagung diss büchs
an bette got un er sprach zü
50 mir Nicht zeiche die wort
der Weissagung dis büchs wan
die zit ist nahend Der do
schadet der schad noch und
der do ist in den unreinig-
55 keiten der heb noch an
unrein zü werden und d’
do gerecht ist der werd
noch recht gemäht und d’
Hs. B.
hrgot d’ geist d’ weissagn d’
sant seinen engel ze zaign
seinem knecht di ding di da
müzzn geschehn schier vnd
sich ich küm schier er ist
selig d’ da behüt di wart d’
weissagüg dicz püchs. Ynd
ich johänes ich hört vn sach
dise dink vnd darnach do ich
si gehört vnd gesach ich
viel zü den füzzn dez engelz
d’ mir zaigt dise dink daz
ich in anpett vnd er spch zü
mir Sich dz du ez nicht tuest
Ich pin dein mitknecht vnd
dein’ brüd’ d’ weissagn vn d’
di da behütn di wart der
weissagüg dicz büchs an pet
got vn er spch zü mir nit
bezaichn die wart d’ weis¬
sagüg dicz püchz wann di zeit
ist nahn der da schadt d’
schad noch vnd d’ da ist in
vnsawberkait d’ vnsawber
sich noch vnd d’ gerecht
d’ tü di gerechtilcait noch
Sich ich küm schier vnd mein
Ion mit mir wid’zegeben
aine ygleichn noch sein
werchn Ich pin alpha vnd o.
d’ erst vn d’ lest d’ anefang
vnd dz end Si sind selig di
da waschn ire gewant dz
ir gewalt sey an dem holtz
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79
Hs. A.
heilig ist der werde noch
60 g e h e i 1 i g t Sich ich kum schier
un min Ion ist mit mir eim
ieglichen zügegen nach
einen wercken Ich bin alpha
un o der erst un letst der
65 anfang un das end Selig
sind die die da weschen
ire stolen in dem blüt des
lambs das ir gewalt si in
dem holcz des lebens und
70 geen in durch die tor in die
stat usswendig aber die hund
und die vergiffter un die un-
keüscher un die manschlech-
ter un die diener der abgotter
75 und ein iegklicher der da
lüge lieb hat un si thüt Ich
iesus sandt mine engel zebe-
züge üch dise ding in den
kirche Ich bin ein würczel
so un das geschlecht david
ein lüchtender stern un ein
morgenlichter und der geist
und die braut sprechen kum
Der es hört d’ sprech kum
85 und den da dürstet d’ kum
un der da will der neme da
wasser des lebens vergeben
wan ich bezüg iegkliche
der da hört die wort der
so Weissagung diss büchs ob
etlicher züleget disen dingen
got wirt legen uff in die
Hs. B.
dez lebens vn si gent in
durch di tor in di stat aus¬
wendig di hunt vnd di zaubrer
vn di vnkäwscher vnd di
manslechtn vnd di diener
d’ abtgöt vn ain ygleich’ d’
di lüg liebhat vn si tut Ich
johänes saut meinen engel
ze bezeugn euch dise dink
in den kirchn. Ich pin daz
geslächt vnd di wurcz
dauidz ain leuchtend’ stern
vnd ain morgenlicher vn
d’ präutigam vnd di praut
di sprechn küm vnd d’ ez
hört d’ sprech kum vn den
da dürstet d’ kum vn d’ da
wil der enphach di wazzer
dez lebens vgeben Ich bezeug
aim ygleichft d’ da hört di
wart d’ weissagüg dicz püchs
ob etlich’ zü legt zü disn
dingn got d’ legt auf in di
wuntn di da sind ge-
schribn in disem püch vnd
ob etleich’ minert vö den
wartü d’ weissagüg dicz püchs
got d’ nimt ab seinen tail vö
de holtz dez lebens vn vö d’
heilign stat vn vö den dingn
di da sind geschribn in dism
püch Der da gibt gezeugnüzz
diser ding d’ spcht Ich küm
auch schier werleich o
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80
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Hs. A.
plagen geschribe in diesem
büch un ob si einer mindert
95 von den Worten der Weissagung
diss büchs got wirt hinnemen
sine teil von dem büch lebens
un von der heiligen .stat un
von den dingen die da sind
100 gescbriben in disem büch Der
da gibt gezügknüss diser ding
d’ spricht auch warlich
ich kum schier 0 Herr iesu
kum Die gnad unsers herren
105 ihesu christi si mit üch
allen amen Ein ende hat
das büch der heimlichen
Offenbarung sant Jo-
hanssen des zwelfbotten
no und evangelisten.
Hs. B.
hr jhesu küm Die gen ad
vnsers hrrn jhesu xpi sey
mit euch alle ame.
Explicit Apokalipsis.
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III. Übersetzungsweise der grammatischen Formen.
Substantivum.
Numerus.
B hat oft abweichend vom lat. Text den Plural, wo A
in Übereinstimmung mit demselben den Sing. hat. 3,37 clavem]
den Schlüsse] A die slüzzel B; 13,30. 31 in caelo] im himel A
in den himeln B; 13,71 plagam] die plag A di wüdn B;
16,53 aquam eius] sein wasser A seine wazz’ B; 17,36 admi-
ratione] mit wunder A mit wüdern B; 18,38 luctum] klag A
chlagn B.
B hat abweichend vom lat. Text den Sing., wo A in
Übereinstimmung mit demselben den Plural hat: 10,7 tam-
quam columnae ignis] als die seul des feürs A alz ain säwl
dez fewrs B; 17,91 in corda eorum] in ire herczen A in ir
hrcz B; 22,31 servis suis] sinen knechten A seinem knecht B.
A hat den Plural statt des Singulars 2,93 flamma die flamm
B die flamme A. A und B haben den Singular in dem Ab-
stractum 19,38 iustificationes die gerechtigkeit. A und B haben
den Plural stätt des Sing.: 19,58 flamma di flammen.
Casus.
B setzt einen falschen Casus, wo A den richtigen be¬
wahrt: 2,65. 66 fidem meam] meinen glauben A meins glaubn
B; 2,67 testis meus fidelis] mein trewer zeug A meins trewn
gezeugn B.
Dias. Eichler. 6
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82
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Pronomen.
Das Neutrum eines Pronomens oder substantivierten Ad-
jectivs wird umschrieben durch „ding“: 3,40. 41; 3,82;
16,25; 21,34; 22,37. 38. 42. 78 haec dise dink. 4,1. 7; 7,1.
43. 44; 9,60. 61; 19,1 post haec nach disen dingen. 22,91
ad haec zü disn dingn. 20,70 ex his uss (vö B) den dingen.
22,99 de his von den dingen. 22,101 istorum diser ding.
4,5. 6 quae oportet fieri die ding die da müssen werden gethan
(geschehn B). 10,20. 21 quae locuta sunt die ding die haben
geredet. 10,28. 29 ea, quae die ding die. 13,24 magna grosse
(michele B) ding. 4,61; 21,24 omnia alle ding. 9,19. 20 omne
viride] B ainem ygleichn grünen ding A einer iegliche grüne.
18,86 omnia pinguia alle feisten dinge A alle di vaisten ding
B. 18,88 . . . horum . . .] die kaufleüt der menschen werden
ieczund fürbas dise ding nit finden A si vindent ir yeczund
nit fürbaz vnd di kaufläwt d’ding B. 21,21 prima di erstn
ding B die am ersten A.
In 9,19.20 hat B das feminine Abstractum; in 20,21 hat
A eine adverbiale Umschreibung.
Yerbum.
Numerus.
A hat fälschlich den Sing, statt des Plur.: 6,89 dicunt]
sprchn B sprach A; den Plur. statt des Sing. 11,79.80 re-
gnabit er reichsent B werden regieren A.
Tempus und Modus.
B hat das Prät. statt des Präs.: 13,69 ut faciant] das sie
machen A dz si machtn B; 16,62 und 21,102 sunt] sind A
warn B; 21,5 non est] ist nit A waz nit B (vgl. unten unter
A = B).
A hat gegen die Vorlage den Indicat.: 2,21 excideris du
seyst geualln B du bist usgehawen A; 2,31 dicat] sag B sagt
A, 11,19 si quis voluerit] ob yemät wolt B ob iemandt wil A;
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umgekehrt B: 13,75 faciat] thü A macht B; 22,70 intrent
geen in A si gent iu B. A umschreibt den Conjunctiv:
19,30—32 gaudeamus et exultemus et demus] wir frewn vus
vn frolukn vfl gehn B wir sülle vns frewen vn frolocken vn
gebe A.
Activum.
Futurum I.
1. Das Futurum wird in beiden Hss. gleich behandelt,
a) durch das Präsens ersetzt: 2,18. 19 veniam ich küm; 2,85.
87. 135 dabo ich gib; 2,110. 125 mittam ich leg; 2,115 inter-
ficiam ich erschlah; 2,127. 128 veniam ich kum; 3,29 con-
fitebor ich vgich B ich vergib A; 3,51 faciam ich mach; 3,18.
19 veniam ich kum; 3,110 iutrabo ich gee in; 3,110. 111 coenabo
ich abentesse; 4,5 ostendam ich zeig; 6,96 quis poterit stare
wer mag gesteen; 11,36 vincet et occidet überwindet un er-
schlecht; 11,74 veniet kumpt; 13,44 vadet er geet; 17,90 con-
cremabunt verbrenne; 21,15. 18. 20. 35. 42. 122. 22,13. 19 ero
und erit ich wird, er wirt, 20,35 erunt sie werden; 21,16 ab-
sterget tilget ab A wischt ab B; 21,34 possidebit er besiczet.
22,15 erunt wirt B werden A; b) durch werden umschrieben
2,49. 50 habebitis werdet haben AB; 2,132 reget wird regieren
AB. 3,53 scient werden wissen AB; 10,33 non erit amplius wirt
nit fürbas; 10,52 erit wirt AB; 11,37 iacebunt werden ligen AB;
11,41.42 videbunt werden sehen A werdn gesehn B. c) durch
mögen umschrieben: 13,22 poterit mag; d) durch das Fut. I.
auch im Deutschen übersetzt: 14,57 bibet wird trincken.
2) Das Futurum wird in B ersetzt durch das Präsens, in
A umschrieben, a) durch wellen: 2,33. 52. 119. 3,47. 112. 113.
11,11. 21,30. 31 dabo ich gib B ich wil geben A; 2,79. 3,16
veniam ich küm B ich wil kuminen A; 3,56 servabo te ich
behalt dich B ich wil dich behalten A; 3,65. 66 faciam illum den
mach ich B den wil ich machen A; 3,69 scribam ich schreib
auf B ich wil schreiben uff A; 3,88 incipiam ich begine B
ich wil anfahen A; 17,4. 5. 21,30. 31 dabo gib B wil geben
6 *
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A; 21,50 osten dam ich zaig B wil zeigen A; b) durch werden:
1,35 plangeut klagnt B, werden sich klagen A; 2,24 movebo
beweg B werd bewegen A; 2,112 erunt werdnt B werden
sin A; 3,67. 68 egredietur wirt usgeen A get auz B; 2,131.
3,112. 113 dabo ich gib B ich werd geben A; 3,17 nescies du
waizt nit B du wirst nit wissen A; 3,22. 23. 21,115 ambula-
bunt sy gent B si werden wandere A; 5,51. 52 regnabimus
wir reichsen B si werden regieren A; 7,81. 82. 21,13 habitabit
wonet B wirt wonen A; 7,82—84 non esurient neque sitient
amplius sy hungert noch dürst fürbaz nicht B, si wirt nit hü-
gere noch dürste füranhin A; 7.87. 88 reget rieht B wird
regiere A; 7,88. 89 deducet fürt sy B würt si füren A; 7,91
absterget wischt ab B wird abwischen A; 9,30 quaerent suchent
B werden suchen A; 9,32 et non invenient eam vn vindent
sein nicht B vn werde in nit finden A dazu 18,89. 90; 9,33
desiderabunt mori si begerent ze sterbn B si werden begere
zü sterben A; 9,34 fugiet fleucht B wird fliechen A; 10,50.
51. 11,34. 13,78 faciet ez macht B es wirt mache A, 17,88
facient machen si B werde si machen A; 11,9 calcabunt sy
vtretn B si werden tretten A; 11,13. 14 prophetabunt sy
weissagnt B si werden weissagen A; 11,20 exiet get auz B
wirt usgeen A; 11,21. 22 devorabit vwüst B wirt verwüsten A;
sinent lazzn B werden lassen A; 11,50 gaudebunt frewent
sich B werde sich frewen A; 11,51. 52 mittent sendnt B werde
senden A; 11,79. 80 regnabit er reichsent B werden regieren A;
14,65 ascendet steigt auf B wrt uffstige A; 15,18—20 quis
non timebit et magnificabit wer fürcht dich nit vn lobt nit
B wer wit dich nit fürchten vn wirt gros machen A; 15,22.
23 venient et adorabunt köment vn anpettent B werden kum-
men anbetten A; 16,73. 20,44 congregabit er samt B er wirt
samelen A; 17,47 ibit get B wirt geen A; 17,70 accipient
si enphahet B si werden empfangen A; 17,73. 74 tradent ant-
wurtent B werden geben A; 17,75. 76 pugnabunt streitent B
werden streitten A; 17,77 vincet vberwint B wir sie über¬
winden A; 17,86 odient hassent B werde hassen A; 17,88
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facient machent B werde machen A; 17,89 manducabunt
essent B werde essen A; 18,41 videbo sich B wird sehen A;
18.43 venient körnet B werde kummen A; 18,47 iudicabit
vrtailt B wirt richten A; 18,52 flebunt et plangent se wainent
vn klageut B werden weinen vn klagen A; 18,61 flebunt
wainet B werden weinen A; 18,62 lugebunt klagnt B werden
klagen A; 18,63. 64 emet kauft B wirt kauften A; 18,89. 90
invenient si vindent B si werden finden A; 18,92 stabunt
stent verr B werden versteen A; 18,137 lucebit läucht B wirt
leichten A; 19,73 reget regier B wirt regieren A; 20,36
regnabunt si reichsnt B si werden regieren A; 20,40. 41 exibit
et seducet get auz vn vlait B wirt ussgeen und wirt verfüeren A;
20.44 congregabit er samt B er wirt samele A; 21,115. 116
ambulabunt gent B werde wandern A; 21,117. 118 afferent
prigent B werden bringen A; 21,123. 24 afferent si tragent
B si werden her zu tragen A; 21,126. 27 intrabit get B wirt
ingeen A; 22,16 servient dienent B werden dienen A; 22,17
videbunt sehet B werde sehen A; 22,20 egebunt si bedürfn B
si werde bedürffe A; 22,23.24 illuminabit erlaucht B wirt er-
lüchte A; 22,24. 25 regnabunt si reichsent B si werden re¬
gieren A; 22,92 apponet legt B wirt legen A; 22,96 auferet
nimt ab B wirt hinnemen A;
3) A umschreibt mit sin: 3,60 habitantes die do siud
wonend A di da wonent B.
4) A mit sollen, B mit werden: 2,115 scient sollen wissen
A werdnt wissen B.
5) A hat Praesens, B umschi-eibt mit werden: 3,26. 27
delebo ich vertilg A ich wirt ab tün B.
Futurum exactum, das stellenweise als Perf. Conj. auf¬
gefasst werden kann, wird in beiden Hss. durch das Präsens
wiedergegeben. 2,55. 3,25. 64. 65. 112. 23,33. 34 qui vicerit et
custodierit der da überwindet vn behütet AB; 2,113 nisi egerint
dan allein si thünt A newr sy würchn B; 2,128 qui vicerit et
custodierit der do vberwindet vn behütet AB; 3,15 vigilaveris
du wachest AB; 3,108. 9 siquis audierit et aperuerit ob etlicher
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hört vn mir uff thüt AB; 10,35 cum coeperit canere so er
anfahet zesiugen A so der beginet ze singn B; 11,31. 32
quotiescumque voluerint als offt si wollen AB; 11,32 cum
finierint so si volenden AB; 13,43 qui duxerit der da fürt AB;
13,45 qui occiderit der da erschlecht (töt B) A; 13,76 ut
quicumque non adoraverint das ein iegklicher der da nit an¬
bet 14,53. 54 si quis adoraverit et acceperit Der da (ob et-
leich’ B) anbett un emphecht AB; 14,24 quocumque ierit wahin
es (wer er hin) geet AB; 14,69 si quis acceperit d’ da emphecht
AB; 17,61 cum venerit so- er kumpt AB; 18,53 cum viderint
so si sechen AB; 22,94 si quis diminuerit ob si einer (ob et-
leich’ B) mlnert AB.
Perfectum.
1. A und B haben das gleiche Tempus: a) das Imper-
fect: 1,2. 2,107. 13,11. 19. 15,35. 20,73 dedi dedit gab; 1,7
perhibuit gab; 1,5 significavit tette kund (bezaichnt B); 10,10.
61. 4,1. 5,1. 5. 23. 6,1. 6,1. 6. 49. 67. 7,1. 44. 8,1. 60. 9,2.
78. 10,1. 28. 11,60. 64. 12,70. 13,7. 13. 50. 14,1. 30. 81.
15,1. 6. 25. 16,57. 17,15. 32. 82. 85. 96. 18,1. 19. 53. 81.
95. 20,1. 16. 58. 63. 21,1. 6. 8 vidi vidisti vidit viderunt sah
sähest (secht) sahen; 1,27 lavit wüsch; 1,33 pupugerunt stachen;
1,45. 48. 88. 2,38. 4,8. 17,45 fui fuit was; 1,50. 4,3. 5,66.
6,3. 13. 23. 28. 37. 7,21. 8,60. 9,63. 77. 10,18. 40. 12,50.
14,7. 74. 16,1. 21. 30. 18,20. 19,1. 23. 21,10 audivi audierunt
hört horten; 1,82. 8,44. 11,59. 67. 19,45. 22,40 cecidi cecidit
viel nider; 5,35. 6,74. 73. 7,59. 11,84. 19,16 ceciderunt vielen
nider; 16,89 ceciderunt vielen; 1,84. 10,9 posuit leget, setzt;
2,123 cognoverunt erkanten; 2,137. 8,16. 10,54. 20,23 accepi
(accepit) acceperuut empfieng nam; 3,115. 15,8 vici vicerunt
überwand überwunde; 5,30. 8,4. 16,90. 17,3. 21,48 venit
6,10. 9,13. 14,88.99.103.117. 15,29. 16,78. 19,19 exivit exie-
runt gieug us gienge us; 6,78 recessit schied sich; 6,86 ab-
sconderunt verbürgen; 7,11 clamavit schrei; 19,82 clamavit
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schri (riieft B); 18,105. 110 clamaveruut schrien (rüffte B);
7,67 respondit antwurt; 5,17. 7,72.73. 10,49.59. 17,37.81.
19,12.39.43. 21,25.27. 22,26.43 dixi dixit dixerunt sprach
sprachen (7,68 saget) 8,5. 11,58. 12,24. 95. 18,105 stetit ste-
terunt stund stünden; 8,16 implevit fult; 8,18. 12,81.87.123
misit lies (liezz auz); 14,97. 11. 22,77 misi sandt (warf); 18,109
miserunt legten; 8,22 praeparaverunt se bereiten sich; 8,25.
33. 41. 53. 91. 62 cecinit sang; 8,40 interiit verdarb; 9,6.
12,85. 13,27 aperuit tetuff; 9,97 egerunt wirckte (enworchtn B),
desgl. 9,105. 16,41. 49 tetten (worchtn); 10,24 levavit hüb uff;
10,26 iuravit schwür; 10,28 creavit gesehüff (beschüf); 10,55
devoravi verschlaud; 11,63 ascenderunt stigen uff, desgl. 20,46
stigen; 20,50 descendit steig ab; 11,72. 20,75 dederunt gaben;
11,73. 12,21. 90. 16,6 abiit gieng hin (hingieng); 11,85. 13,18.
20. 38. 19,16. 105. 20,22 adoraverunt anbetten; 20,26 reg-
naveruut regierten (reichsetn); 12,2 apparuit ward uffgetan;
12,28.73 peperit gebar; 12,33. 16,94. 20,61 fugit floh; 12,41
valuerunt mochten; 12,84 adiuvit half; 12,86 absorbuit ver-
schland; 13,56 fecit machet, desgl. 13,60. 19,101 tet; 13,63
seduxit verfürt (vlaitt); 13,71. 18,51. 20,25. 28 vixit vixerunt
lebet lebte; 14,51 secutus est nachvolget; 14,113 vindemiavit
las; 16,7. 13. 18. 33. 43. 51. 76 effudit gauss us; 16,38 aestu-
averunt erhiczten; 16,46 commanducaverunt mitassen (azzen);
16,53 siccavit trucknet; 17,3. 21,48 locutus est redt; 17,14
abstulit nam; 17,35 miratus sum verwundert mich (wüdert
mich); 18,121 sustulit hüb uff, desgl. 21,52 erhüb (nam); 20,5
apprehendit begreiff; 20,8 ligavit band; 20,10 signavit be¬
zeichnt; ebenda clausit beschloss; 3,115. 20,17 sedi sederunt
sasse (sazze); 20,47 cireuieruut umbgiengen; 20,51 devoravit
verzert (vwüst); 21,54. 22,1 ostendit zeiget; 21,113 illumina-
vit erlücht.
b) Perfect: 1,27. 12,61 dilexit dilexerunt lieb het hetten
lieb; 3,54 dilexi hab lieb gehabt; 1,93 vidisti hast gesehen;
2,10 tentasti hast versucht; 2,13 invenisti hast fundn; 2,15
sustinuisti hast enthalten; 2,16 defecisti hast abgenomme (ge-
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prostn); 2,18 reliquisti hast gelassenn 2,21 unde excideris
wan du bist usgehawen (seyst geualln); 2,65 negasti hast nit
verlaugnet; 3,21 inquinaverunt habe vermeiliget (gemayligt);
3,45. 55 servasti hast behüt behalten; 4,60 creasti hast ge¬
schaffen; 5,20. 15,8 vicit vicerunt hat haben überwunden;
6,95. 7,71. 74. 14,40. 93. 17,60. 18,59. 19,33 venit venerunt
ist sind kümmen, desgl. 11,93 advenit ist kummen; 5,46 re-
demisti hast erlöst; 5,50 fecisti hast gemacht; 7,76 laverunt
haben gewasche; 7,77 dealbaverunt haben gewisset; 9,59 abiit
ist abgangen (ist hin); 10,38 evangelizavit hat geprediget;
11,90. 17,6 accepisti acceperunt hast haben empfangen; 11,91
19,24 regnasti regnavit hast hat geregieret (gereichsent);
11,101 corruperunt haben zerstört; 12,66 descendit ist ab-
gestigen; 14,48 potavit hat getrenckt; 16,25. 18,119. 19,7
iudicasti judicavit hast hat geurteilet; 16,26 effuderunt haben
vergossen; 18,14 biberunt haben getruncken; 18,26 pervene-
runt sind kummen; 18,27 recordatus est hat gedacht; 18,36
glorificavit hat glorificiert (geert); 18,85 discesserunt haben sich
geschieden; 18,87 perierunt sind verdorbe; 19,10 vindicavit
hat gerochen; 19,34 praeparavit se hat sich verbereit (vor-
berait).
2) A und B sind verschieden: a) A hat das Perf., B das
Impf.: 3,42 dedi hab geben A gab B; 14,46. 47. 18,7.8 cecidit
Es ist gevallen A ez viel B; 17,59 ceciderunt sind gevallen
A vieln B; 18,29 reddidit hat wider gegebe A gab B; 19,9
corrupit hat zerstört A zeprach B; 19,103. 104 acceperunt
haben empfangen A enphiengn B; 21,21.22 abierunt sind
abgangen A hin giengn B; 18,49. 50 fornicati sunt gemein
unkeuschten od’ gewerb haben gehabt A vnkäuschentn B.
b) A hat das Impf., B das Perf.: 1,97 vidisti sähest A hast
gesehn B; 2,96 novi ich erkant A hab erkant B; 16,28 dedisti
gäbest A hast gehn B; 16,85 fuerunt waren A sind gewesen
B; 17,91 dedit gab A hat gehn B; 18,36 fuit was A ist
gewesn B; 18,143 erraverunt irrten A haben geirret B.
c) A hat das Praes., B das Impf.: 7,68 dixit saget A, spch B;
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11,57 intravit wirt ingee A gieng in B. d) A hat das Perf.,
B das Impf.: 14,68 adoraverunt haben angebettet A anpettet
B; 17,44. 67 vidisti hast gesehen A secht B; 18,33 miscuit hat
vermischet A mischt B; 19,102. 103 seduxit hat verfürt A
vlaitt B; 22,37 audivi hat gehört A gehört B und ebenda vidi
hat gesehen A gesach B. e) A hat das Plusquampf., B das
Impf.: 16,84 fuit was gewesen A waz B. f) In B übersetzt,
fehlt in A: 1,28 fecit macht B fehlt A; 5,51 vidi et audivi
sach vnd hört B fehlt A.
Plusquamperfectum.
Schwanken zwischen Impf, und Perf. 12,26 cum pe-
perisset so si het geboren A so si gepür B; 22,38. 39 post- .
quam audissem et vidissem darnach da ich het gehöret vn ge¬
selle A.darnach do ich si gehört vnd gesach B.
Accusativ cum Infinitiv.
Wörtlich übersetzt (Infinitiv mit ze): 2,42; 3,49 qui dicunt
se Iudaeos esse die sich sagen zesein iuden AB; quae se dicit
docere die sich sagt zeleren AB; B hat den Accus, c. Inf., A
abhängige Rede: 2,11. 12 qui se dicunt Apostolos esse di sich
. sprechn potn ze sein A die da sprechen si sein apostelen B;
die Construction mit oportet wird durch müezen oder gezemen
übersetzt: 1,4. 5 quae oportet fieri die do müssen werden (ge-
schehn B) AB; 22,31. 32 quae oportet fieri die ding die da
müssen werde A (gescheht! B) AB; 9,24 oportet eum occidi
der müs also erschlagen werdenn A alzo müzzn si werdn ge-
töt B. 13,46. 47 oportet eum gladio occidi der mus mit dem
Waffen erschlagen (mit de swert getöt) werden AB; 17,61.62
oportet illum manere d’ muss belibe A im gezimt ze pleibn
B. 20,14. 15 oportet illum solvi müss er uffgelöset werden A
müz er werdn enpundn A. 10,60 oportet te iterum prophetare
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du müst widerüb weissagen A fehlt B. Bei sehen stimmt das
Deutsche mit dem Lateinischen im Accus, c. Inf. überein; der
Inf. perf. ist durch Zusammensetzung mit dem perfectiven
ge — wiedergegeben 9,2. 3 vidi stellam cecidisse ich sah
einen stern gevalle (nider geualln) AB.
Participium Praes.
1 . A und B übersetzen gleichmässig: a) durch Part. Praes.:
1,5 mittens sendend; 1,51. 14,38.46.53. 16,80. 17,4. 19,18.83
dicens sagend; 3,8 Esto vigilans gis (verschrieben aus pis)
wachende; 4,10 sedeus ein siezender; 4,19 sedentes siezend;
4,39 aquilae volanti dem fliegenden adler; 4,49. 53. 5,67 se-
denti dem siezenden: 4,50. 54. 55 viventi de lebendigen; 5,2. 32.
6,92 sedentis des siezenden; 5,42. 6,54. 11,77. 13,20. 15,14.
18,94. 111. 19,20 dicentes sagend; 6,5. 14. 13,67. 18,124. 21,49
dicens sagende; 6,38. 8,63 dicentis sagende; 7,3 tenentes hal-
deud; 8,61 volantis fliegend; 9,58 exterminaus verwstend; 9,66.
10,19. 11,62. 12,54. 18,22. 21,11 dicentem sagend; 9,93 ha-
bentes habend; 10,26. 15,37.38 viventem (viventis) lebedigen;
10,42 loqueutem redend (saget B); 11,17 stantes steend; 11,86
dicentes sagende (sagnt B); 14,34 sedentibus den siezende;
14,75 diceus sagend (sprechnt B); 15,10 habentes habend;
17,53 videntes sehent; 18,93. 110 flentes weinend; 18,111 lu-
gentes klagend; 19,17 sedentem siezenden; 19,27 dicentium
sagend; 19,80 dominantium der hersehenden; 19,91 sedentium
der siezenden; 19,108 ardentis des b rinnende; 21,43 ardenti
brinneden; 21,56 habentem habende (habet B); 22,4 proce-
dentem fiirgeend; *22,8 afferens bringend, b) durch den Iu-
finitiv: 5,5. 6 vidi praedicantem ich sah predigen; 5,26. 10,23.
19,81 vidi stantem sacht steen; 7,44 vidi stantem sah steen A
sach stent B; 8,1. 20,64 vidi stantes sah steen (stan); 10,1. 2
vidi desceudentem sah herabstige (nid’steign B); 11,25. 26 po-
testatem claudens gewalt zü beschliessen; 11,28.29 potestatem
convertendi gewalt zü keren (bechern B); 13,1. 13,50 vidi
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ascendentem ich sali uff stigen (aufsteigen B); 16,2.22 audivi
dicentem ich hört sagend; 17,16 vidi sedentem ich sah siezen;
18,1. 2. 20,1. 21,7 vidi descendentem ich sah abstige (nider-
steigfi B); 21,54. 55 ostendit descendentem zeiget abstigend A,
zaigt nid’steigfi B. c) durch einen Relativsatz: 2,76 tenentes
die da halten; 8,64 habitantibus den die da wonen; 10,44 an-
geli stantis des engels der steet; 11,5 adorantes die da an¬
bette; 11,48 inhabitantes die do in wone (wonent auf B);
11,99 timentibus nomen den die da fürchten dinen namen;
13,37 habitantes die do wonten; 13,56. 13,64 habitantes die
do wonen (wonetfi B); 15,29 habentes die hetten; 16,40 haben-
tis der da het; 17,7 sedentem die da siezt; 17,48 inhabitantes
die da wonen; 18,128. 29 canentium d’ die do singen; 19,49
habentium die da haben; 19,98 sedentem der da sass; 21,46
habentibus die da hette; 22,89 audienti der da hört, d) durch
einen Hauptsatz: 12,13. 14,101 habens sie (der) het; 15,11
et cantantes vft sungen; 18,106 videntes do sie sahen, e) durch
ein Adjectivum: 16,16 vivens lebendig.
2) Die Übersetzung ist in A und B verschieden: a) A
übersetzt durch das Participium, B durch einen Relativsatz:
10,40 loquentem redend A die redt B; 14,83. 90. 20,60 seden¬
tem einen siezenden A d’ da saz B; 17,53 videntes sehent A
so si sehent B; 19,111 sedentis des siezende A dez d’ da
saz B. b) A durch einen Relativsatz, B durch das Partici¬
pium: 5,27. 7,9. 13,2. 14,34. 84. 17,17. 20,3. 21,61 habentem
das (der) hett A habent B; 13,68 habitantibus den die da
wonen A den wonentft B; 16,63 facientes die da thün A tuent
B; 21,127. 28 faciens das do thü A tueut B. c) A durch ein
Participium, B durch einen Hauptsatz: 1,85. 7,15. 10,47 dicens
sagend A und sprach B; 4,25 ardentes brinnende A prüften
B; 4,44 dicentia sprechend A spehfi B; 4,57 dicens sagend A
spehfi B; 5,66 dicentes sagend A sagft B; 7,53 dicentes
sagende A vfi spchu B; 7,61 dicentes sprechende A vft spehfi
B; 9,57. 19,60 habens habend A vn er het B; 14,89 cla-
mans rüffende A vft rüeft B; 21,70 habentem habend A het
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B. d) A durch einen Hauptsatz, B durch ein Participium:
12,67. 17,23 habens un hat A habend B; 12,68 sciens er
weist A wizznt B; 14,31 vidi volantem ich sah fliegen A
flieget B; 14,107. 18,7.56 dicens un sprach A saget B; 22,10
reddens gebe A gebeut B. e) A durch einen Relativsatz, B
durch einen Hauptsatz: 15,3 angelos septem habentes YII
engel die da hetten A sibn engel heten B. f) beide durch
einen Hauptsatz, aber mit starken Abweichungen: 18,55 longe
stantes un werden versteen A sy stent verr B. g) A durch
ein Participium, B durch ein Adjectiv: 21,30 sitienti dem
dürstenden A dem dürstign B. h) A durch ein Participium,
B durch ein Substantivum: 2,32 vincenti dem überwindenden
A dem Überwinder B; 2,118 ego sum scrutans ich bin unter¬
suchen A ich bin ain erforscher B. i) A durch ein Partici¬
pium, B durch ze c. Infinitivo: 12,14 clamabat parturiens
schri geberend A rueff ze gepern B. a) A lässt das Partici¬
pium ganz weg, da es zum Sinn nicht notwendig ist, B über¬
setzt es durch einen Relativsatz: 15,10 stantes fehlt A di
stunden B. k) A durch ein Participium, während es B nicht
übersetzt: 5,75 viventem den lebenden A fehlt B. 1) B durch
das Participium, während es A nicht übersetzt: 18,94 lugentes
klaget B, fehlt A.
Gerundium bezw. Gerundivum
wird in beiden Hss. durch ze mit dem Infinitiv übersetzt:
6,65 qui interficiendi sunt die da sind zetödten AB; 11,26
claudendi caelum zü beschliessen den himel AB; 11,100 exter-
minandi eos abzetilgen die A ze vwüstn die B; 19,97 ad
faciendum praelium zü thün (machfi B) einen streit AB.
Conjugatio periphrastica.
Hier weichen A und B völlig von einander ab ausser
1,19. 40. 3,58. 4,46. 47 qui venturus est der do ist künfftig, wo
für das Participium ein entsprechendes Adjectiv eingesetzt ist.
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1. Conj. periph. Präs, a) A gebraucht die Umschreibung
mit werden, B sin mit Infinit, c. ze: 17,46 ascensura est wirt
uflstigen A ist aufzesteign B; b) A gebraucht die Umschreibung
mit sin, B die mit werden: 2,46 quae passurus es die du bist
lidenn A die du wirst leydn B.
2. Conj. periphr. Prät. a) A gebraucht sin mit Parti-
cipium, B sin mit ze c. Infinit.: 8,66. 67 qui eraut canituri die
da waren singen A die da warn ze singn B; 10,17 ego scrip-
turus eram ich was schribend A ich waz ze schriben B;
12,29 qui recturus erat der da was regierend A d’ da waz
ze richtn B; b) A umschreibt mit sollen, B mit sin und ze
c. Inf. 12,25 quae erat paritura die do solt gebere A daz da
waz ze gepern B.
3. Die Übersetzung ist in A bezw. B fehlerhaft: a) indem
A statt des Participiums Futuri ein Part. Perf. bezw. ein
Adjectiv mit präteritaler Bedeutung setzt: 2,47 missurus est
wirt gesendt A wirt legn B; 3,9 quae moritura erant di do
waren tod A die da warn ze sterbe B; 10,17. 18 scripturus
eram ich was schribend A ich waz ze schreibn B; b) indem
B ganz auslässt: qui venturus est der du. . .
Passivum.
A und B stimmen in der Übersetzung des Präsens, Fu-
turums und Imperfectums überein.
Präsens.
Mit Präs, von werden. Indic.: 6,76. 77 movetur er wirt
bewegt; 12,77 alitur wirt genert (gefiirt B) AB. Conj.: 2,49
ut tentemini das ir werde versvht (?); 3,99 induaris werdest an¬
gelegt; 14,93. 94 ut metatur das geschnitten werde; mit Prät.
Conj. übersetzt wegen der Consec. temp.: 13,77 ut occidantur
das wurd erschlagen (getöt B). Mit sin: 11,39. 12,45 quae
vocatur die da ist geheissen.
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Präs. Inf.
durch Inf. Präs. Act.: 11,47 non sinent poni werden nit lassen
(lazzn nit B) legen; 12,94 tempus iudicari die zit zeurteilen.
Futurum I.
Mit Präs, von werden: 10,37 consummabitur wird volendet;
11,51 iucundabuntur werde erfrewt; 14,50.51. 20,56 cruciabitur
wird gekrficziget; 17,49. 50 mirabuntur wödernt sich B werden
sich verwundern A; 18,124. 25 mittetur wird gelassen; 18,126
iam non invenietur wirt ieczund nit funden füranhin (fürbaz B);
18,130 non audietur amplius wirt nit gehört füranhin (fürbaz B);
20,38 solvetur wirt uffgelöset (enpüdn B); 21,119. 120 non
claudentur werden nit beschlossen.
Imperfectum.
Durch Imperf. von werden: 12,14 cruciabatur wärt ge-
krücziget; 16,54 praepararetur wurde furbereit (berait B).
Durch ein intransitives Verb: 8,57 obscuraretur ertunckelet.
Perfectum.
A und B stimmen überein. Es wird übersetzt
1. durch Präsens von sin: 1,13. 13,39. 40. 21,130. 22,99
scripta sunt sind geschrieben; 4,62 creata sunt sind geschaffen;
5,45. 57 occisus es bist erschlagen (getöt); 9,68. 69 alligati
sunt sind angebundn (gepundn B); 11,8 datum est es ist ge¬
geben; 11,41 crucifixus est ist gekrücziget; qui occisus est das
da ist erschlagen (getöt B); 14,19.25 emti sunt sind gekaufft;
14,27. 28 non est inventum mendacium kein lüge ist erfunden
(di lüg ist nit fundn); 18,5 consummata est ist volendet; 19,41
vocati sunt sind berüfft (gerüfft B).
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2. Durch Präteritum von werden: 6,21. 9,21. 12,74 datus
est ward gegeben; 6,81 motae sunt wurden bewegt; 8,28.
11,71 missum est ward gesendet (gelazzn B); 12,49. 50 missi
sunt wurden gesant; 19,106. 7. 20,79 missi sunt wurde ge¬
lassen (gelegt B); 8,29. 31 concremata est, combusta est wart
verbrant; 8,54 percussa est ward geschlagen; 9,57 obscuratus
est wart vinster; 9,70. 71 soluti sunt wrde uffgelost (enpundn B);
9,95 sunt occisi wurden erschlagen (getöt B); 11,68 occisa
sunt wurde getodtet (erslage BJ; 12,1. 2. 20, 66—68 apertum
est ward uffgetan; 12,16 visum est ward gesehen; 12,31 raptum
est ward gezuckt; 12,42. 16,95. 20,62 inventus est ward er¬
funden (fundn B); 14,116 calcatus est ward vertretten; 15,39.
16,15 factus est sanguis es ward plüt; impletum est ward er-
fült; 19,99. 100 apprehensa est wart begriffen; 20,69. 20,77
iudicati sunt wurden geurteilt.
3. Durch Präteritum von sin: 5,14 inventus est funden
was; 6,17. 9,15. 13,66 data est was gegeben; 21,77 posita
est was geseczt.
A und B sind verschieden, a) A hat die Umschreibung
mit Präsens von sin, B mit dem Präteritum von werden: 6,43.60.
8 ,8. 11,1. 16,35 data est ist gegeben A wart gebn B; 12,47. 58
proiectus est ist usgeworffeu A wart geworfn B; 20,81. 82 non
inventus est nit ist erfunde A nit ward fundn B; 2,68. 9,85
occisus est ist erschlagen A wart erslagn B. b) andere Um¬
schreibungen: 6,10 data est was gegeben A ward gegebn B;
19,17 praeceptum est wrd gebotte A was gepotii B; 13,23.34.72
datum est ist gegeben A waz gegebn B; 13,59 curata est ist
geheilet worden A waz gehailt B; 13,15 curata est ward gesunt
gemacht A waz gehailt B; 8,47 dicitur ist geheisse A waz
geh. B; 19,65 vocatur wart geheissen A waz geh. B.
Auffallende Übersetzungen: 11,2 dictum est sagend; 14,98
demessa est schneit ab A, wart gesniten B; 10,50 faciet amaricari
es wirt machen bitter ze werden A ez macht ze pittern B.
B fehlt au folgenden Stellen: 10,58.59 amaricatus est
venter meus min buch erbittert A; 16,20. 21 factus est sanguis
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es blüt (das Prädicat ist ausgelassen) A; 16,100 magna facta
est er wass vast gross; missus est war (= ward) gesendt.
Perfectum von fleri.
A und B stimmen überein. Es wird übersetzt durch
1 . Präteritum von werden: 6,71 sol factus est piger die
sun ward schwarcz; 6,72 luna facta est sicut sanguis der mon
ward als das blüt; 8,19 facta sunt tonitrua usw. es wrden
donner; 12,37 factum est praelium strit ward; 14,76 factae
sunt voces magnae gros stim wurde; 16,45 factum est regnum
eius tenebrosum sein rieh ward viuster; 16,81 facta sunt ful-
gura es wurden pliczen; 11,60. 16,83 factus est terraemotus
magnus wart ein grozze erdpidnung (erpidem);
2. durch Perfectum von werden: 12,52 Nunc facta est
salus Nun ist worden heil; 18,9 facta est habitatio ist worde
ein wonung; 18,18. 91 divites facti sunt sind reich worden;
3. durch Präteritum von sin: 8,50. 51 amarae factae sunt
si waren bitter;
4. Prät. Pass, von machen: 6,70 terraemotus magnus
factus est ein grosse erdbidnung ward gemacht; 8,26 facta
est grando es ward gemacht hagel; 8,49 facta est tertia pars
aquarum in absinthium das dritteil der wazzer wart gemacht
zü wermüt.
A und B sind verschieden.
12,78 factum est regnum das rieh ist worden A d. r. ist
gemacht B; 16,9 factum est vulnus ein wunde wart A ain
wunt wart gemacht B; 16,87 facta est civitas in tres partes
die gross stat ward gebrochen in drei teil A di michel st.
ward in drew tayl; 21,28 factum est es ist gethan A es ist
geschehn B; 4,5. 6 quae oportet fieri die ding die da müssen
werden gethan (geschehn B); 22,31. 32 quae oportet fieri die
ding müssen werde (geschehn B).
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Plusquamperfectum.
Durch Prät. von sin: 9,71 parati erant waren bereit;
12,70. 71 proiectus esset was usgeworffe (vworfn); 19,63
vestitus erat waz bekleidet (gechlait); 20,70 scripta erant warn
geschriben.
IY. Abweichungen der Hs. B von der Hs. A
im Wortschatz.
Im folgenden sind die Abweichungen verschiedener Wörter
der Hs. B von A, aber auch wichtigere Nebenformen an¬
geführt. Auch hier ist nur nach Hs. A numeriert.
Substantiva.
Cap. I.
Hs. A (Cgm. 111).
Hs. B (Cgm. 292).
1 . erofnüng
offnüg
5. gezeügnüs
zeugnüzz
21 . angesicht
beschawung
24. züg
gezeug
29. gebietung
gewalt
38. 39. herre got
hr’
f leuchter
62.63. 99. 101. { ..
1 luchter
kerczstal
66 . leinin kleid
gewant
75. ofenn
hayczofen
96. Das sacrament
Die taugn
DiBS. Eichler.
7
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— 98 —
Hs. A.
Hs. B.
Cap. n.
2 . ephesi
ephesen
5. leuchter
kerczstal
8 . 14. 98. gedult
gedultikait
12 . apostelen
potü
25. lüchte
kerczstal
32. den überwindenden
Dem Überwinder
44. 63. sathane
sathanas
58. pergami
pergam
72. balaaz
balaam
74. scband
trübsal
74. sün
kint
86 . himelbrot
mana
92. thiatire
thyatn
97. dienst
taugn
103. weissagen
ppheten
106. abgotter
aptgöt’
113. anfechtung
trübsal
118. ersüchen
ain erforscher
124. sahane
sathanas
130. werck
gepot
132. volcker
läwt
136. morgenstern
morgeleichn stern
Cap. in.
23. in weisse kleidern
in weizzm
35. philadelphie
phyladelphyä
48. sathane
sathanas
56. gedult
gedultikait
57. stund
zeit
59. vmbkrais
weit
61. erde
ertreich
78. laodicie
laodicz
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99
Hs. A.
Hs. B.
84. ich wolt das
mit meim willen
100 . gewanden
chlaydn
103. äugen salben
collirio
108. etlicher
yemät
Cap. IY.
14. vmbreis
vmkraizz
16. des schmaragde
smaragdini
17. 31. vmbschweiff
vmkraizz
18. sidelen
stül
19. 52. alte
altherrn
26. lampelen
lampen
40. flügel
vettich
48. 59. glori
lob
Cap. Y.
16. 35. 73. alten
althrrn
19. wurczel
wurtz
27. hörner
horn
37. harpffen
herpfen
38. Bchenckvas
veyol
38. 39. vol wolriechends
vol d’ gesmak
geschmacks
52. vmbschweiff
ymhalbüg
60. 69. glori
lob
61. geschöpff
geschöpft
75. 76. den lebenden in
got
den weiten d’ weit.
Cap. YI.
52. zugknus
gezeugnuzz
63. mittknecht
knecht
69. erdbidnung
erdpidmög
7 *
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— 100 —
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Hs. A.
Hs. B.
72. gancz mon
man
76. sine pros
sein grozzn
86 . eigner
knecht
92. angesicht
antlitz
Cap. m
23. irael
ysrl
46. leiten
läwtn
50. 70. stolen
chlaydn
51. bahnen
palm
57. vmbkrei8
vmbhalbüg
62. sagn
segen
63. dancksagung
danckperkait
76. stolen
gewant
90. der wasser des lebens
d’ lebntign wazzer
91. alle zeher
ain ygleich n zäher
94. stille
sweygn
Cap. VIII.
2 . angesicht
anplik
3. horner
horn
20 . erdbidmung
erdpidem
32. grüshew
grvnes häw
Cap. IX.
10 . ofen
ayczofens
16. 28. 49. scorpionen
schorpn
20 . grüne
grünen ding
35. glichnüssen
geleichnüzz
41. menschen
mann
45. flügel
vettich
46. wege
wägn
48. 50. 92. schwencz
zägl
49. stachel
garteysn
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— 101 —
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Hb. A. Ha. B.
65. gottes
dez hrrn
76. hores
hers
101. abgoter
abtgöt
106. menschlechten
manslachtn
107. vergiften wercken
zaubernüzzn
109. diebstalen
diephayten
Cap. X.
37. heimligkeit
taugn
43. uffgethan büch
püch
52. büch
pauch
61. heide
volken
62. volckern
läwtn
Cap. XI.
6. vorhoff
hof
12. zügen
gezeugn
17. lüchter
kerczstal
40. egiptus
egipt
42. geschlechten
volkn
43. volckern
geslechtn
44. zungen
läwtn
45. heiden
zungn
66. erdbidnung
erpidem
72. glori
lob
83. stülen
gesezzen
87. genade
danck
Cap. XII.
6. erdbidnung
erdpidem
21. schwancz
zagl
28. knaben
mänlichn
30. völcker
läwt
55. cristi
kristz
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— 102 —
Hs. A.
Hs. B.
55.
Versager
Schlag’
60.
gezeugknus
zeugnüzz
73.
sun
menlichn
74.
flügel
vettich
80.
schlang
track
87.
Aus
wazz’
94.
ihesu christi
jhesus
Cap. X1H.
3.
haupter
haupt
6.
28. lasters
gespötz
15.
58. 71. plag
wunt
24.
laster
spött
36.
heiden
läwtn
42.
anfang
anegeng
46.
47. waffen
swert
48.
gedult
gedultikait
49.
gelaub
trew
90.
vernunfft
vstandnüzz
Cap. XIV.
12.
harpfenden
herpfer
13.
harpfen
herpfen
16.
keiner
niemät
17.
gesang
sanck
25.
26. uss alem als erst
vö allen erstn dingen
frucht
29.
mackel
mail
40.
Urteils
gerichtz
65.
pin
peynigüg
71.
Weisheit
gedultikait
73.
glauben
trew
79.
arbeiten
werchn
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— 103 —
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Hs. A.
Hs. B
107.
112. scharpfe sichel
sichel
108.
Sichel
scharfe sichel
120.
rosleuff
zil
Cap. XY.
4.
30. 44. plag
wundn
11.
harpfen
herphen
12.
moisi
moyses
14.
Herre got
hr
22.
leüt
meschn
33.
brüsten
prüst
37.
des zorens
dez zorn
40.
maiestat
magenkraft
Cap. XYI.
21.
engel der wasser
vierdn engl
42.
glori
lob
46.
sie
meschn
55.
künige
kunig
58.
tiers
tracken
59.
trachen
tiers
62.
ma88
geleichnüzz
67.
almechtigen gots
allmächtign
72.
schnodigkeit
schamperkait
75.
armageddon
ermagedon
81.
pliczen
plicz
83.
erdpidnung
erdpidem
86.
erbidnüg
erdpidmüg
91.
gedenckug
gedechtnüzz
93.
ungenedikeit
vnwirdikait
Cap. XVII.
6.
7. gemeinen Sünder
gemainen
12.
13. verseczung des ge¬
vnsaubrikait
meinen lebens
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— 104 —
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Hs. A.
B.
17. lasters
gespötz
20. mit rote kleid
mit rotem
22. stein
gestain
„ perlin
margaritn
24. 25. unmenschlicher
graussamikeit
sündenn
26. 27. gemeinen unkeusch
vnkäusch
30. 31. unmenschliche
vpanenschaft
sinden
34. iesu
jheso
39. 40. sacrament od’ die
taugn
heimlich bedeütung
52. Satzung
schikküg
84. volcker
volk
92. herczen.
hrcz
Cap. XYIII.
6. in d’ stercke
in ain’ starckn stim
13. geflügels
vogelz
25. 43. plagen
wunden
32. tranck
schenkvazz
38. 56. 93. pein
peynigung
v kla g
chlagn
41. witwe
witib
54. anzündung
enzündüg
62. 64. kauffmanschafft
wert
67. bissen
peisez
68. purpers
purpurz
69—71. das halb rot geferb-
dez rotn vnd ain
ten gewands un alle thiu
ygleichs gevärbtz
(?) holcz
holtz
74. eres
gloknspeis
74. eissens
eysn
75. marmels
merbelstain
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— 105
Hs. A.
Hs. B.
76. amomü
amom
76. 77. wolriechende ge-
gesmak
schmeck
79. sennein (?)
semeln
82. knecht
iungling
84. begird
begerüg
88—90. die kaufleüt der
si vindent ir yeczund
menschen werden iecz-
nit fürbaz vnd di
und fürbas dise ding
nit finden
kaufläwt d’ ding
99. berlin
margaritn
101. 102. schiffregierer
steurer
103. in den see
zü d’ stat
103. steürer
schifläut
109. aschen
puluer
118. Apostelen
zwelfpotii
124. zu diser geh
mit d’ gech (hoc im-
petu!)
128. harpfenden
herpher vn d’musiker
132. werckraeister
maist’
144. volcker
läut
Cap. XIX.
4. glori
er
6. urteil
gericht
8. gemeinen
gegemainen
10. verseczung
vnsauberkait
21. heiligen
knecht
22. got
hfn
32. glori
lob
32. 33. hohe zeit
hoch zeit
34. eeweib
hausfraw
36. 37. weissem scheinen¬
weizzm peyz vnd mit
den wisss
raim
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— 106
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Hs. A.
Hs. B.
57.
gerechtikeit
recht
73.
volcker
läwt
76.
grimmen
tobhait
78.
huft
hüff
Cap. XX.
9.
abgrünt
karcher
12.
41. volcker
laut
20.
zeugknuss
gezeugnüzz
30.
uffersteeung
auferstendüg
35.
priester
phaffn
36.
christi
seins kristz
40.
kerker
karcher
47.
weite
höch
48.
herbergen
herwerg
74.
der todte
d’ tot
Cap. XXI.
13.
menschen
läutn
21.
die am ersten
di erstn ding
30.
dürstenden
dürstign
31.
32. des lebendigen
wazzers dez lebens
wasser
37.
verbaute
vpänen
38.
manschlechtige
manslechtn
39.
gemeinen unkeüschern
vnkauschern
40.
zauberen
zaubrern
41.
dienern der ab gotter
abtgöttrern
43.
44. brinneden see mit
see dez prinendn fewrs
fewr un mit schwebel
vn dez swebelz
48.
plagen
wundn
51.
eefrawe
hausfraw
58.
gestein
stain
59.
iaspidi
jaspis
Google
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— 107
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Hs. 4.
Hs. B.
59.
cristall
kristalln
61.
zwelfftor
• XII • tor
62.
zwelff engel
• XII • winkl
67.
mitternacht
aquilon
68.
mittemtag
mitt’nacht
69.
nidergang
mittemtag
71.
grünveste
grütfestn
72.
zwilfbotte
• XH • potn
75.
rorin mass
rormaz
80.
von dem güldin ror
mit de ror
81.
rossleuff
zil
85.
elenboge
elln
89.
90. aber die selb statt
wan si selb di stat
ein rein gold
rains golt
92.
93. allem edlen gestern
aine ygleichn stain
100.
crisoprassus
crisopassß
101.
ametstus
ametisto
102.
104. perlin
margaritn
105-
— 107. reines goldes als
rains golt alz glaz
ein vast liecht glass
durchleuchtet
114.
lucern
liechtvaz
115.
volcker
lewt
118.
glori
lob
121.
nacht
tag
125.
volcker
haydeii
126.
vermailigets
vnsaubers ding
128.
verflacht ding.
vpänenschaft
Cap. XXII.
12.
volker
lewt
12.
13. verflücht ding
vflucht
21.
lucern
latern
26.
der engel
er
34.
Der
er
Google
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— 108 —
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Hs. A. Hs. B.
54.
Unreinigkeiten
vnsawberkeit
67.
stolen
gewant
72.
vergiffter
zaubrer
73.
manschlechter
manslechtn
74.
abgotter
abtgöt
76.
lüge
lüg
77.
iesus
jobänes
79.
würczel
wurcz
80.
david
dauidz
82.
geist
präutigam
93.
plagen
wuntn
97.
büch
holtz
Adjectiva.
Cap. I.
23. getreüwer
trewer
Cap. II.
19. 20. so bis gedenke
piz gedächtig
61. spitzig
scharf
70. lüczel
wenig
98. iüngste
leste
133. eisni’
eysnen
Cap. HI.
36. 80. wäre
warhaft
44. lüczel
wenige
79. amen
werleich
94. ein eilender
iamrig
„ ein iamriger
iamleich
Cap. IY.
29. glesins
glesen
62. geschaffen
beschaffen
Google
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— 109 —
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Hs. A. Hs. B.
Cap. VI.
30. czwü
31. trer
55. warer
zwyfaltige
drey
warhaft
62. kleine
79. mgebundens
Cap. VII.
wenige
ingewuntens
62. amen
Cap. VIII.
werleich
42. 63. grosser
Cap. IX.
michel
9. 69. grossen
68. 69. angebunde
103. hülczern
micheln
gepundii
hüllzein
Cap. X.
9. gerechten
11. lincken
rechtn
teuken
12. grossen
63. vil
Cap. XI.
micheln
manign
15. angelegt
gechlayt
16. zwen
76. 91. gros
zway
michel
Google
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— 110 —
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Hs. A.
Hs. B.
Cap. xn.
7. 18. 37. 67. 75. gros
michel
9. bekleidet
gechlait
69. weig
chlaine
74. zwen
zwo
91. übrigen
gelasen
Cap. XIII.
12. 24. grossen
micheln
16. gesunt gemacht
gehailt
60. grosse
michele (darüber
82. gerechten
Glosse: grozze)
rechtn
Cap. XIY.
14. nywes
uewn
37.48.52.89.105.114. grosse
micheln
Cap. XY.
1. gros
michels
7. vermischt
gemischt
17. recht
gerecht
31. bekleidt
gechlayt
32. begürdt
vor gegürt
Cap. XVI.
1.78.82.86.87.90.96. gross
michele
8. grüam
pöse
9. bösseste
scharfe
32. recht
gerecht
100. 101. vast gross
gar groz
Cap. XVII.
6. 29. 36. 97. grossen
micheln
7. vil
manign
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— 111 —
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Hs. A.
Hs. B
16. roten
totn
22. edlen
edelm
88. verwüst
wüst
93. ein gefallen
geuellich
Cap. XYIII.
4. 9. 57. 94. 108.112. 122.
micheln
125. grossen
30.31. z wifache widergeltung
zwifeltikleich
113. rieh vö irem werd
reich
118. heilige
heilig
Cap. XIX.
6. recht
gerecht
8. 24. 27. 83. 87 grossen
micheln
22. kleinen
chlain
23. grssen
grozz
53. offen stan
offen
55. getreu
trew
56. war
warhaft
60. vil
manig’
Cap. XX.
4. 58. grosse
michel
Cap. XXI.
10. 60. grosse
michele
26. die trewisten
vil getrew
32. um sunst
vgebn
54. heilige
heiligen
65. Drei
drew
98. achst
acht
100. XI
aindlift
101. XII
zwelft
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— 112 —
Hs. A.
Hs. B.
Cap. XXII.
27. die trewisten
vil getrew
33. schnell]gklich
schier
82. morgenlichter
morgenlicher
Verba.
Cap. I.
2. 3. offenbar ze machen
offen ze machen
4. werden
geschehn
5. tette kund
bezaichnt
12. behelt
behüt
67. forn begürt
gegürt
85. 86. sagend nicht soltu
sprach nicht furcht dir
dir fürchten
87. bin lebendig
ich leb
94. werden gethan
geschehn schier
Cap. II.
2. heit
hat
9. magst enthalten
macht geleydn
16. abgenome
geprostn
21. usgehawen
geualln
22.78. thü
würch
29. hast
hazze
39. 61. 95. saget
spcht
47. gesendt
legn
56. beleidiget
gelaidigt
73. leret
lernt
73. zesenden
ze lazzn
108. tette
wörcht
109. uffhören
püzzn
114. thünt
würchn
134. erknischet
zeprechn
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PR1NCETON UNIVERSITY
— 113 —
Hs. A.
Hs. B.
Cap. HI.
4. 40. 82. sagt
spcht
9. tod
ze sterbe
14. behalt
behüt
14. 106. thu
würch
15. wachest
enwachest
16. wil kume
chüm
21. vermeiliget
gemayligt
22. werden wandere
gent
26. bekleidt
gechlayt
27. vertilg nit
wirt nit ab tün
29. vergib
vgich
46. verleügnet
vlaugent
63. behalt
halt
73. abgestigen ist
nid’staig
88. wil anfahen
begine
89. uszespüczen
auz ze werfn
106. hab lieb
nachvolg
110. abentesse
abentysse
Cap. IY.
1. 2. sah ich vnd seht
nemt war ich sach
4. sagend
vn spch
4. steige uffher
steig her
6. werden gethan bald
geschehn
20. umbkleidet
vmbgeklayt
25. brinnende
prunen
57. sagend
spchn
Cap. V.
12. uffthun
aufgetün
21. uffzelösen
ze enpindn
26. erschlagen
d’slagn
43. uffzethun
ze enphahn
Eichler.
8
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— 114 —
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Hs. A. Hs. B.
44. uffzelosen auf ze tun
45. 57. erschlagen getöt
51. 52. regieren reichsen
Cap. VI.
34. beschedige schad
Cap. YII.
8. uffstigen
15. sagend
21—43. ist 12mal gesetzt:
gezeichent
52. schrien
53. sagende
68. saget
77. gewisset
87. 88. wirt si regiere
Cap. vm.
12. 13. steig uff
gieng auf
27. vermischt
gemischt
28. gesendet
gelazzn
36. gesendt
gewarfn
Cap. IX.
3. gevalle
nider geualln
8. steig uff
gieng auf
24. gesaget
gegebn
34. wird fliechen
fleucht
59. abgangen
hin
59. 60. nach kummen
köment
67. Los uff
Enpind
auf gen
sprach
bezalt oder gezeichent
rüeften
vn 8pchn
spch
geweizzet
rieht sy
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— 115 —
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Hs. A.
Hs. B
71. uffgeloset
enpundn
73. erschlugen
tötetn
85. ist erschlagen
wart getöt
96. erschlagen
getöt
97. wirkten
enworchtn
105. tetten
worchtn.
Cap. X.
2. herabstign
nid’ steign
11. schri
rüfft
14. geschrien
gerüeft
18. hör
hört
28. geschüff
beschüf
35. 36. anfahet
beginet
51. bitter ze werden
ze pittern
60. 61. weissagen
pdign.
Cap. XI.
9. werden tretten
vtretn
23. verseren
laydign
24. erschlagen
getöt
29. keren
bechern
30. zerschlagen
ze slahn
34. ufstiget
aufget
36. erschlecht
tött
41. 42. werden sehen
werdn gesehii
49. in wone die erde
wonent auf d’
62. Stigent heruff
steigt her
68. getodtet
erslagii
71. gesendet
gelazzn
78. worden
gemacht
79. 80. werden regieren
er reichsent
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Hs. B.
91. geregieret
gereichsent
95. zewider geben
wid’ ze gebü
100. abzetilgen
ze vwüstn
101. zerstört
ze prochen.
Cap. xn.
14. schri
rueff
23. sendet
liezz
26. geboren
gepür
27. verschlicket
tfwüst
29. regierend
ze rjchtn
35. neret
fürtn
41. mochten nit angesigen
machtn nit
42. erfundenn
fundn
46. verfüret
vlait
56. versaget
vchlagt
58. 71. usgeworff
vworfn
72. dnrchechtet
iagt
77. genert
gefürt.
Cap. XIII.
22. stritten
gestreitii
28. lesteren
spotten
32. zethun
ze machen
41.47.77. erschlagen
getöt
45. erschlecht
töt
54. thet
het
61. niderstige
her ab körnen
63. 64. verfürt
^laitt
75. thü
macht
85. kauffen
gekaufn.
Cap. XIV.
12. harpfe
herpfen
16. 17. mocht sprechen
macht gesagn
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Hs. B.
20. gekaufft
chauft
28. erfunden
fundn
39. gebt
erpiet
41. geschüff
hat gemacht
75. sagend
sprechnt
77. sterben
ersterbn
105. schrie
rüeft
107. und sprach
sagent
114. lies
legt.
Cap. XY.
19. 20. wirt gros machen
lobt.
Cap. XYI.
6. gieng
gieng hin
7. gauss us
goz
9. 100. wart
wart gemacht
24. wärest
werd
33. gas uss
goz auz
35. ist
ward
39. 47. 98. lesterte
spottn
41. 49. tette
warchtn
46. mitassen
azzen
51. 76. gauss uss
goz auz
55. furbereit
berait
62. sind
warn
65. 66. ze samelen
ze sämen
70. hüt
behüt
73. wirt samelen
samt
80. getan
geschehen
84. was gewesen
waz
85. waren
sind gewesen
87. 88. ward gebrochen.
ward
97. stig herab
staig nid’
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Hs. B.
Cap. xvn.
4. 5. wil zeigen
zaig
8. 9. unkeuschet
gevnkäuscht
35. verwundert
wüdert
38. 39. wil sagen
sag
46. wirt uffstigen
ist aufzesteign
49. 50. werden sich ver-
wudernt sich
wundern
61. d’ muss
im gezimt
70. werden empfangen
enphahet
73. 74. werden geben
antwurtent
80. berüffet
gerüfft.
Cap. XVIII.
2. abstige
nidersteign
6. schri
rüfft
7. un sprach
saget
16. 17. mit ir gewerb triben
vnkäuscht mit ir
24. nit empahe
enphacht nit
29. hat wider gegebe
gab
33. hat vermischet
mischt
34. vermisehent
mischt
36. glorificiert
geert
36. was
ist gewesn
37. widergebt
gebt
41. 42. wird sehen
sich
47. wirt richten
vrtailt
49. 50. gemein unkeuschten
vnkäuschentn
od’ gewerb haben ge¬
habt
55. 92. werden versteen
stent verr
56. un sprech
saget
97. ist überguldt
vbergült
100. entseczt
vwüst
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Hs. A.
104. wircken
105. 110. schrien
128. liess
137. wirt leichten
Cap.
9. hat zerstört
29. 30. geregieret
30. sülle frewen
31. frolocken
34. 35. verbereit
36. bedecke
41. berüfft
63. bekleidt
64. besprengt
72. erschlüg
82. schri
84. fliege
86. gesamelt
96. 97. zu thün
102. 103. hat verfürt
106. 107. gelassen
Cap.
2. abstigen
9. liess
11. 12. verfüre
15. 39. uffgelöset
18. ist
26. regierten
36. werden regieren
38. volendet
41. wirt verfüeren
Hs. B.
würchnt
rüffln
warf
läucht.
XIX.
zeprach
gereichsent
frewen
frolukn
vor berait
chlayd
gerüfft
gechlait
gesprengt
slach
rüeft
flügn
gesamt
ze machn
vlaitt
gelegt
XX.
nid’steign
legt
vlait
enpundn
waz
reichsetn
reichsnt
erfült
’C’lait
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Hs. A.
44. wirt samele
51. verzert
52. verfüret
52. 53. wird gelassen
77. geureilt
79. 83. 84. gelassen
Cap. XXI.
7. absigen
16. tilget ab
21. 22. sind abgangen
28. gethan
41. den abtgöttern
52. erhüb
55. abstigend
63. in geschribe
106. durchleuchtet
111. darff
115. werde wandern
123. 124. werden her zü
tragen
126. 127. wirt ingeen
Cap. XXII.
3. scheinper
24. wirt erlüchte
24. 25. werden regieren
32. werde
47. behalten
50. zeiche
55. 56. heb noch an unrein
zü werden
62. zügegen
86. neme
96. wirt hinnemen
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Ha. B.
samt
VWÜ8t
^lait
wart gelegt
gevrtailt
gelegt.
nidersteign
wis?ht ab
hin giengn
geschehn
den dienern der abgotter
nam
nid’steign
geschribn
vast liecht
bedarf
gent
tragent
get.
leuchtent
erlaucht
reichsent
geschehn
behütn
bezaichn
vnsawber sich noch
wid’ zegeben
enphach
nimt ab.
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— 121 —
V. Würdigung der Übersetzung von A und B*).
Eine Gegenüberstellung der wichtigen Verschiedenheiten
zwischen A und B in den ersten, einigen mittleren und letzten
Capiteln kann ein Urteil über die Übersetzungstechuik der
beiden Hss. geben.
Cap. I.
I. A beginnt mit wörtlicher Übersetzung Die erofnüng
ihesu cristi (Apocalypsis Jesu Christi), wodurch das
Prädikat des Satzes fehlt, B leitet durch hinzugesetztes
Prädikat Daz ist die offnüg J. Chr. ein und zeigt
gleich hiermit seine Absicht auf Gewandtheit des Ausdrucks.
9. [quaecumque] alles das A in den dingen die B. A hat
treuer übersetzt, B verständlicher.
II. verba prophetiae A lässt verba unübersetzt.
12. prophetiae huius A lässt huius aus, B übersetzt frei
des püchs.
24. primogenitus der erst geboren A ain erstgeporuer B. In
der lateinischen Vorlage fehlt der Artikel, A wählt den
bestimmten, B den unbestimmten. Diese Verschiedenheit
begegnet öfter.
28—30 in sanguine suo bis patri suo fehlt A.
37. principium et finis der anfang und das ende A. ain . . .
ain B: bestimmter bezw. unbestimmter Artikel.
60. 61. Nachsatz mit der anknüpfenden Conjunction und
Inversion do sah ich B ist glätter als die Hauptsatz¬
stellung ich sah A.
Cap. II.
20. caritatem tuam primam die erste liebe A dein erste
lieb B, A weicht unnötig vom Grundtext ab.
47. missurus est wird geseudt A wirt legn B, A über¬
setzt falsch.
*) Ich verweise auf die kurze Erwähnung der beiden Hss. bei
W. Walther, die deutsche Bibelübersetzung des Mittelalters, S. 703 ff.
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— 122 —
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59. rophaeam ain . . . swert A daz swert B: unbestimmter
bezw. bestimmter Artikel.
68. Antipas testis mpus fidelis Ant. mein trewer zeug A
Ant. meins trewn gezeugn B: B übersetzt falsch,
aber die Änderung ist aus der Absicht hervorgegangen,
einen Sinn in die schwer verständliche Stelle zu bringen.
69. wa da (ubi) in A kann Überlieferungsfehler sein.
72. vö den opfern d’ abtgött ist erklärender Zusatz von B.
79f. si quominus thüst du mind’ A ob nicht B: A ist
wörtlich, aber B ist gewandter.
85. gib ich zeessen: hier hat A mit zeessen einen ver¬
deutlichenden Zusatz.
97. mysterium dienst A taugn B: A hat statt ,mysterium‘
,ministerium‘ gelesen.
109. poenitere uffhören A püzzn B: A übersetzt falsch.
110. in lectum in das bett A in ain bett B: bestimmter
bezw. unbestimmter Artikel.
124. s ah an e Schreibfehler in A.
129. opera mea meine werck A mein gepot B: B über¬
setzt frei.
130. Nachsatz ich wirde im geben A dem gib ich B:
vgl. 1, 60. 61.
135—138. A hat umgestellt, B die ursprüngliche Folge: hier
ist A freier und zwar wohl der leichteren Yerständlichkeit
wegen.
Cap. m.
24. in albis in weisse kleidern A in weizzm (Fehler für
weizzn) B: hier verdeutlicht A durch Wiederaufnahme
des vorhergehenden vestimenta.
29. confitebor vergib A in A ist Schreibfehler: vgich B.
38. A hat Nebensatz, B richtig Hauptsatz. A hat die Kon¬
struktion nicht verstanden.
48. sarhane A Schreibfehler für sathane.
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*
— 123 —
94. miser et miserabilis ein eilender un ein iamriger A
iararig vnd iamlich B: B ahmt das lateinische Wort¬
spiel nach, das A nicht verstanden hat.
106. aemulare hab lieb A nachvolg B: A scheint an
amare gedacht zu haben.
Cap. IV.
1. Post haec vidi et ecce Nach disen dingen sah ich vn
seht A Nach disen dingen nemt war ich sach B:
B hat nicht die hölzerne Ausdrucksweise wie A.
2. ostium apertum: apertum fehlt B fehlerhafterweise.
25. septem lampades ardentes siben brinnende lampelen A
YII lampen prunen B: A übersetzt das Particip
wörtlich, B ändert es in das verbum finitum und gibt
dadurch eine bessere stilistische Passung.
37. habeus faciem quasi hominis het ein antlicz als des
menschen A h. e. a. als ain mesch: A ist wörtlich,
B klarer.
38. dem A aine B: best. bezw. unbest. Artikel.
Cap. XIY.
12. citharoedorum citharizantium in citharis der harpfenden
harpfe in iren harpfen A d' herpfer di da herpfen
in irn herpfen: B übersetzt fliessender.
14. sedem stül A stül gots B: B erläutert.
15. quattuor vier B fehlt A.
26. ex hominibus primitiae us alem als erst frucht A vö
allen erstn dingen B: A übersetzt genauer, B versteht
den Text besser.
31. 32. per medium coeli durch die mitte des himels A
durch mitten himel B: B hat hier, wie oft, ältere Aus¬
drucksweise, während A modernisiert.
39. date illi honorem gebt im ere A erpiet im er B: B hat
den eleganteren Ausdruck.
41. dem A den B: Schreibfehler in A.
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55. characterem das Zeichen des tiers A, B blos dz zaichn:
A erläutert näher.
59. mero mit lauterm wein A, mit laut' B: A erläutert
näher.
71. patientia Weisheit A gedultikait B: A übersetzt falsch.
98. demessa est terra schneit si ab A di erd ward ge-
sniten B: B übersetzt wörtlich und gut.
112. falcem suam acutam scharpfe sichel A scharpfe lässt B
fehlerhafterweise aus.
Cap. XV.
10. stantes fehlt A.
29—31. de templo in A zweimal übersetzt.
Cap. XXI.
7. sanctam civitatem Ierusalem novam die heiligen stat
hierusalem newe A di heilign stat di newen Jerus. B,
A bleibt wortgetreuer, aber ist sprachwidrig.
19. neque luctus neque clamor neque dolor noch die clag
noch das geschrei noch der schmercz A, B hat
mit richtigerem Sprachgefühl keinen Artikel gesetzt.
21. quia wan B fehlt A.
prima am ersten A die erstn ding B. A hat den Sinn
nicht verstanden.
39. fornicatoribus, A erweitert unnötig den gemeinen vn-
keüschern.
44. 45. in stagno ardenti igne et sulphure in de brinneden
see mit fewr vn mit schwebel A in de see dez
prinendn fewrs vn dez swebelz B: A hat zwar dem
Wortlaut entsprechend den Ablativ übersetzt (mit . . .),
B aber ist durch Umsetzung des Ablativs in den Genitiv
im Ausdruck gewandter.
62. angulos engel A winkl B: A hat angulos als angelos
gefasst.
80. arundine aurea güldin A ist in B fehlerhaft ausgelassen.
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125 —
85—87. mensura hominis quae est angeli die mass des
menschen die da ist des engels A vnd dz maz dez
meschn waz dez engels A bleibt wörtlich und ist un¬
verständlich, B setzt das Verb, copulat. waz ein und
wird klar.
92. ornata geziert A, B macht den Satz verständlicher durch
Einsetzung des Verb, finit, warn.
93. pretioso edeln A fehlt B.
106. perlucidum vast liecht A durchleuchtet B: B ist
poetischer.
121. per diem durch die nacht A d. d. tag B: A ist falsch.
In den folgenden Zeilen ist der Schreiber von A abgeirrt.
128. abominationem verflücbt ding A vpanenschaft B:
B hat ein freigebildetes Wort (verbannenschaft ist
nicht belegt).
Cap. XXII.
1. 2. fluvium der fluss A ainen fl. B: best. bezw. unbest.
Artikel.
17. 18. videbunt . . . nomen eius werde sehen . . .
sinen namen A, B fügt zur Verdeutlichung zu name
,geschribn‘.
54. 55. in sordibus in den Unreinigkeiten A in vnsauber-
keit B: A ist wörtlich, B sprachrichtiger.
57. 58. justificetur der werd noch gerecht gemacht A d’
tü di gerechtikeit noch B: A übersetzt wörtlich,
B gibt den richtigen Sinn.
58 — 60 ist in B ausgelassen.
62. reddere zugegen A ist Schreibfehler, ze geben B.
67. in sanguine agni ist in B vergessen.
77. johänes B, A hat iesus durch Verlesen.
82. spiritus et sponsa der geist und die braut A d’ präuti-
gam vnd di praut B: B ändert willkürlich.
97. de Libro vitae von dem büch lebens A v. d. holtz dez
lebens: B hat Libro als ligno gelesen.
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Aus deu grammatischen und stilistischen Beispielen ergibt
sich für das Verhältnis zwischen A und B folgendes:
A und B gehen in letzter Hinsicht auf eine deutsche
Übersetzung der Apocalypse zurück, aber sie weichen doch stark
von einander ab. Besonders B hat oft selbständig geändert.
A hält sich pedantisch an die Vorlage, B hat die Tendenz,
den Stil zu glätten und ist gewandter abgefasst. A hat ziemlich
viele Fehler (Schreibfehler, Auslassungen, Übersetzungsfehler)
und ist keineswegs so sorgfältig als man bei einer so kost¬
baren Handschrift erwartet.
♦
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Lebenslauf
Am 6. September 1885 wurde ich Erich Georg Julius Eicliler,
evang. Konfession, preussisclier Staatsangehöriger, geboren zu Königs¬
berg in der Neumark als Sohn des Kaufmanns Georg Friedrich Wil¬
helm Eicliler und seiner Ehefrau Maria geb. Schmidt. Drei Jahre
alt, verlor ich meine treusorgende Mutter. Von Ostern 1892—1895
besuchte ich die Vorschule in meiner Heimatstadt und kam Ostern
1895 auf das dortige Gymnasium, welches ich 1906 zu Ostern mit dem
Zeugnis der Reife verliess. Seit Ostern 1906 habe ich mich in Greifs¬
wald dem Studium der deutschen Philologie, der Geschichte, Geo¬
graphie und Religion gewidmet. Während meiner Studienzeit nahm
ich an den Vorlesungen und Übungen folgender Herren Professoren teil:
Bernheim, Crednerf, Curschmann, Deecke, Ehrismann, Friede¬
richsen, Haussleiter, Heller, Oldenberg, Otto, Pernice, Rehmke,
Reifferscheid +, Schmekel, Semrau, Stosch, Ulmann, Werminghofif;
ihnen allen schulde ich herzlichen Dank.
Zu ganz besonderem Danke fühle ich mich Herrn Geheimen
Regierungsrat Professor Dr. Alexander Reifferscheidf ver¬
pflichtet, der die vorliegende Arbeit anregte, Herrn Dr. Erich
Petzet, Sekretär der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek zu
München, der mir beim Kopieren des cgm. 111 freundliclist seine
langjährige Erfahrung zu gute kommeu liess und Herrn Professor
Dr. Gustav Ehrismann, der mir bei der Abfassung meiner Arbeit
jederzeit mit Ratschlägen in liebenswürdigster Weise zur Seite stand.
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